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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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sein, und ich muß sagen, ich wäre entzückt, wenn Sie zu uns kämen …«
Charles wollte protestieren, hielt sich jedoch zurück. »Und ich soll das Umwelt-Ressort aufgeben?«
»Ja natürlich, und noch mehr, denn Mr. Heath erwartet, daß alle Whips auch mit ihren sonstigen Tätigkeiten aussetzen. In seinem Büro zu arbeiten ist keine Teilzeitbeschäftigung.«
Charles brauchte eine Weile, um seine Gedanken zu ordnen. »Werde ich, falls ich ablehne, meine Stellung im Umwelt-Team behalten?«
»Das kann ich nicht entscheiden, aber es ist kein Geheimnis, daß Heath vor den Wahlen eine Reihe von Umbesetzungen plant.«
»Wie lang kann ich mir das Angebot überlegen?«
»Vielleicht könnten Sie mir morgen vor der Fragestunde Ihren Entschluß mitteilen?«
»Ja, natürlich. Vielen Dank«, sagte Charles. Er verließ das Büro des Chief Whip und fuhr nach Hause.
    Simon traf schon fünf Minuten vor seiner Besprechung mit dem Parteiführer ein. Er unterdrückte jede Vermutung, warum Heath ihn sehen wollte, um nicht enttäuscht zu werden. Er wurde sofort zum Parteichef geführt.
    »Simon, was würden Sie dazu sagen, im Zuge der Umbesetzungen vor den Wahlen dem Umwelt-Team beizutreten?« Es war typisch für Heath, keine Zeit mit Geplauder zu vergeuden, und die Abruptheit des Angebots verwirrte Simon. Doch er erholte sich rasch.
    »Vielen Dank«, sagte er, »ich meine … ja … danke.« »Gut. Geben Sie Ihr Bestes, und ich hoffe, die Resultate am Rednerpult werden ebensogut sein wie jene auf den
    Hinterbänken.«
    Der Privatsekretär öffnete die Tür; die Unterredung war beendet. Um zwei Uhr dreiunddreißig stand Simon wieder im Korridor. Er brauchte ein paar Minuten, bis er das Angebot voll erfaßte. Dann rief er das Krankenhaus an und verlangte seine Frau. Seine Stimme wurde von der Pausenglocke übertönt, die den Arbeitsbeginn um zwei Uhr fünfunddreißig nach dem Gebet signalisierte. Es meldete sich eine weibliche Stimme.
    »Bist du es, Liebes?« brüllte Simon in den Apparat. »Nein,
    Sir, hier spricht die Vermittlung. Doktor Kerslake ist im O.P.« »Kann man sie irgendwie herausrufen?« »Nur, wenn Sie ein
Baby erwarten, Sir.«
    »Wieso kommst du so früh nach Hause?« fragte Fiona, als Charles in die Halle stürzte.
    »Ich muß mit jemandem sprechen.« Fiona wußte nicht, ob sie sich geschmeichelt fühlen sollte, sagte aber nichts, denn in diesen Tagen sah sie ihn selten genug.
    Charles berichtete seiner Frau so genau wie möglich von seinem Gespräch mit dem Fraktionsvorsitzenden. Als er geendet hatte, schwieg Fiona. »Nun, was meinst du dazu?« fragte er ungeduldig.
    »Und das alles wegen einer schlechten Rede«, bemerkte Fiona trocken.
»Du hast recht«, sagte Charles, »aber es führt zu nichts, das wiederzukäuen.«
»Dein Gehalt als Bankdirektor wird uns fehlen«, sagte Fiona, »nach den Steuern, die wir zahlen müssen, bleibt von meinem Einkommen kaum etwas übrig.«
»Ich weiß, aber wenn ich ablehne und wir die nächsten Wahlen gewinnen …«
»Dann sitzt du auf dem trockenen.«
»Oder, besser gesagt, auf den hinteren Bänken.«
»Charles, die Politik war immer deine große Liebe«, sagte Fiona und strich zart über seine Wange, »also bleibt dir gar keine Wahl. Und wenn sie ein paar Opfer erfordert, wirst du mich nicht klagen hören.«
Charles stand auf. »Danke. Ich werde sofort Derek Spencer aufsuchen.«
Als Charles zur Tür ging, rief Fiona ihm nach: »Vergiß nicht, Ted Heath wurde über den Fraktionsausschuß Parteiführer.«
Zum erstenmal lächelte Charles.
»Abends ein ruhiges Dinner zu Hause?« schlug Fiona vor.
»Geht leider nicht. Wir haben noch spät eine Abstimmung.«
    Endlich wurde er verbunden.
»Heute abend möchte ich feiern.«
»Warum?« erkundigte sich Elizabeth.
»Weil ich aufgefordert wurde, in das Team für Umweltschutz
    einzutreten.«
»Meinen Glückwunsch, Lieber, aber woraus besteht die
Umwelt eigentlich?«
»Wohnbau, Siedlungen, Transport, Wasser, historische
Gebäude, Flughäfen, der Tunnel durch den Kanal,
Verstädterung, Parkanlagen …«
»Bleibt noch etwas für andere zu tun übrig?«
    »Das ist erst die Hälfte, den Rest erzähle ich dir beim Dinner. Alles, was in der freien Natur ist, gehört mir.«
    »Verdammt, ich fürchte, ich kann vor acht Uhr nicht weg, und wir brauchen einen Babysitter. Gehört das auch zur Umwelt, Simon?«
    »Natürlich«, sagte er lachend. »Das werde ich regeln und einen Tisch für halb neun bestellen.«
    »Hast du um zehn wieder eine

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