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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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eine Abfindung von fünfhunderttausend Dollar, das Haus in Chikago und das Recht, Florentyna an jedem letzten Wochenende im Monat zu sehen.
    Abel verlegte sein Hauptquartier und seinen Wohnort nach New York, und George nannte ihn jetzt den Chikago-Baron im Exil. Abel fuhr kreuz und quer durch Amerika und baute neue Hotels; nach Chikago kam er nur, wenn er Curtis Fenton aufsuchen mußte.

27
    Der Brief lag geöffnet neben Williams Stuhl im Wohnzimmer. William, im Morgenrock, las ihn bereits zum drittenmal, und suchte nach einer Erklärung, warum Abel Rosnovski sich so stark in der Lester Bank engagierte und warum er Henry Osborne zum Direktor der Baron-Kette ernannt hatte. William hatte das Gefühl, daß er es nicht riskieren durfte, weiter herumzuraten, und nahm das Telefon zur Hand.
    Der neue Mr. Cohen erwies sich als jüngere Ausgabe seines Vaters. Als er in das Haus der Kanes in der 68. Straße kam, mußte er sich nicht vorstellen; sein Haar wurde an den gleichen Stellen dünn und grau, die rundliche Gestalt steckte in der gleichen Art Anzug. Vielleicht war es überhaupt derselbe Anzug. William starrte ihn an, aber nicht nur, weil er seinem Vater so ähnlich sah.
    »Sie erinnern sich nicht mehr an mich, Mr. Kane«, sagte der
    Anwalt.
»Mein Gott, die große Debatte in Harvard. 1920…«
»1928. Sie gewannen die Debatte und verloren die Mitgliedschaft
    im Porcellian.«
    William lachte laut. »Vielleicht haben wir als Team mehr Erfolg, falls es Ihnen Ihr Sozialismus erlaubt, für einen schamlosen Kapitalisten zu arbeiten.«
    Er stand auf und schüttelte Thaddeus Cohen die Hand. Einen Augenblick lang hätten beide wieder Studenten sein können.
William lächelte. »Sie kamen nie zu Ihrem Drink im Porcellian; was darf ich Ihnen heute anbieten?«
Thaddeus Cohen lehnte ab. »Ich trinke nichts«, sagte er, und sein Lächeln war ebenso entwaffnend wie damals. William erinnerte sich noch gut daran. »Leider bin ich ebenfalls ein schamloser Kapitalist geworden.«
Es zeigte sich, daß er nicht nur in Äußerlichkeiten seinem Vater ähnlich war. Über das Rosnovski-Osborne-Dossier hatte er sich bis ins kleinste Detail informiert, bevor er zu William kam. William erklärte ihm genau, was er jetzt haben wollte.
»Sofort einen genauen Bericht, und wie bisher alle drei Monate weitere Berichte. Diskretion ist von größter Wichtigkeit. Ich will alle Fakten, die Sie ausfindig machen können. Warum kauft Abel Rosnovski Anteile der Bank? Glaubt er immer noch, ich sei für Davis Leroys Tod verantwortlich? Setzt er seinen Kampf gegen Kane and Cabot fort, obwohl die Bank jetzt zu Lester’s gehört? Welche Rolle spielt Henry Osborne? Wäre ein Treffen zwischen mir und Rosnovski zielführend, besonders, wenn ich ihm versichere, daß nicht ich, sondern die Bank es ablehnte, der Richmond-Gruppe zu helfen?«
Thaddeus Cohens Feder kratzte ebenso wild über das Papier, wie es die seines Vaters getan hatte.
»Alle diese Fragen müssen so rasch wie möglich beantwortet werden, damit ich entscheiden kann, ob ich den Vorstand informieren soll.«
Als Thaddeus Cohen seine Aktenmappe schloß, lächelte er ebenso scheu wie sein Vater. »Es tut mir leid, daß Sie während Ihrer Rekonvaleszenz soviel Ärger haben. Ich melde mich wieder, sobald ich alle Fakten habe.«
Er blieb an der Tür stehen. »Ich bewundere Sie für das, was Sie in Remagen getan haben.«
In den folgenden Monaten kehrten Williams Kräfte rasch zurück, und die Narben auf Gesicht und Brust verblaßten. Abends pflegte Kate bei ihm zu sitzen, bis er einschlief. Dann flüsterte sie: »Gott sei Dank, daß du mir erhalten geblieben bist.«
Die furchtbaren Kopfschmerzen und die Gedächtnislücken gehörten jetzt der Vergangenheit an, und sein rechter Arm gewann seine Kraft zurück. Kate erlaubte ihm erst nach einer langen, erholsamen Kreuzfahrt in der Karibik, wieder an die Arbeit zurückzukehren. Seit den zwei Wochen in England hatten William und Kate keine so entspannenden Tage verbracht. Sie genoß es, daß es auf dem Schiff keine Bank gab, mit der William Geschäfte tätigen konnte, obwohl sie es durchaus für möglich hielt, daß William, wären sie eine Woche länger an Bord geblieben, das ganze Schiff für die Lester Bank gekauft hätte. Welch eine Gelegenheit, die Mannschaft, die Routen und den Fahrplan zu reorganisieren und vermutlich sogar die Art und Weise, in der das »Boot«, wie William den großen Luxuskreuzer nannte, betrieben wurde. Als das Schiff wieder im Hafen von New

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