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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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Verschwenders«, sagte George. »Denn er kommt bestimmt zurück, darauf möchte ich wetten.«
»Das würde ich ihm nicht raten, denn ich habe genug von ihm. Was immer er in der Vergangenheit für mich getan hat, ist abgegolten. Gibt es etwas Neues von Florentyna?«
»Florentyna geht es gut. Bezüglich Zaphia hattest du recht; sie fährt jeden Monat nach San Franzisko, um die beiden zu besuchen.«
»Verdammtes Weibsbild.«
»Mrs. Kane ist auch ein paarmal gekommen«, fügte George hinzu.
»Und Kane?«
»Kein Anzeichen von Nachgiebigkeit.«
»Das ist etwas, was uns verbindet«, sagte Abel.
»Ich ließ Florentyna durch Crocker National Bank von San Franzisko einen Kredit geben«, fuhr George fort. »Vor einer Woche kam sie in die Kreditabteilung der Bank. Die Vereinbarung sieht aus wie ein normaler Bankkredit, ohne besondere Vergünstigungen. Sie verlangen sogar ein halbes Prozent mehr als üblich, also kann sie keinen Verdacht hegen. Daß du für den Kredit bürgst, wird sie nie erfahren.«
»Danke, George. Das ist ausgezeichnet. Ich wette mit dir um zehn Dollar, daß sie den Kredit in zwei Jahren zurückgezahlt hat und nie mehr einen anderen brauchen wird.«
»Diese Wette würde ich nur fünf zu eins halten. Warum wetten wir nicht im Fall Henry? Da hätte ich bessere Chancen.«
Abel lachte. »Berichte mir alles, George, alles, was sie macht. Alles.«

35
    Als William Thaddeus Cohens Bericht las, hatte er das Gefühl, über alles Wesentliche informiert zu sein, und jetzt machte ihm nur noch eines Sorgen: Warum nützte Abel Rosnovski nicht seinen großen Aktienanteil an der Lester-Bank aus? William konnte nicht vergessen, daß ihm sechs Prozent der Bank gehörten; mit weiteren zwei Prozent konnte er sich auf Artikel 7 der Statuten berufen. Es war unwahrscheinlich, daß Rosnovski immer noch Angst vor der Börsenaufsichtskommission hatte, insbesondere da Eisenhower mitten in der zweiten Regierungsperiode war und nie ein Interesse gezeigt hatte, die alte Untersuchung weiterzuführen.
    Die Mitteilung, daß sich Henry Osborne wieder in finanziellen Schwierigkeiten befand und Rosnovski immer noch seine Schulden bezahlte, faszinierte William. Er fragte sich, wie lang das so weitergehen würde und was Henry über Rosnovski wußte. War es möglich, daß Rosnovski so viele eigene Probleme hatte, daß ihm für William Kane keine Zeit blieb? Cohens Bericht sprach von den Fortschritten der acht neuen Hotels, die Rosnovski rund um die Welt baute. Andererseits verlor das London Baron Geld, und das Lagos Baron war geschlossen. Überall sonst war die Hotelkette erfolgreich. William überflog nochmals den beigelegten Ausschnitt aus dem Sunday Express, aus dem hervorging, daß Florentyna Rosnovski das Edinburgh Hotel nicht eröffnet hatte. Er dachte an seinen Sohn. Dann legte er den Bericht in eine Mappe, schloß sie im Safe ein und war überzeugt, daß er nichts Besorgniserregendes enthielt. Der Chauffeur fuhr ihn nach Hause.
    William bereute den Zornausbruch gegenüber seinem Sohn. Obwohl er mit Rosnovskis Tochter nichts zu tun haben wollte, tat es ihm weh, sich von seinem einzigen Sohn so unwiderruflich abgewandt zu haben. Kate hatte sich sehr für ihren Sohn eingesetzt, und es war zu einer langen und erbitterten Auseinandersetzung gekommen - eine Seltenheit in ihrer Ehe -, die zu keiner Einigung führte. Kate versuchte alles, von sanfter Überredung bis zu Tränen, aber nichts schien William umstimmen zu können. Virginia und Lucy vermißten ihren Bruder: »Es gibt niemanden mehr, der meine Bilder kritisiert«, klagte Virginia.
»Du meinst wohl verspottet?« fragte Kate.
Virginia lächelte traurig.
Lucy schloß sich ins Badezimmer ein, drehte das Wasser auf und
    schrieb Richard lange Briefe; Richard konnte sich nie erklären, warum sie immer so feucht waren. Niemand im Haus wagte es, vor William Richards Namen zu erwähnen. Das alles lag wie ein dunkler Schatten über der Familie.
    William verbrachte mehr Zeit in der Bank, ja, er versuchte Tag und Nacht zu arbeiten, aber auch das half nicht. In einer Zeit, in der er Erholung dringend nötig gehabt hätte, beanspruchte die Bank wieder einmal alle seine Energien. In den letzten zwei Jahren hatte er sechs neue Vizepräsidenten ernannt und gehofft, daß sie ihn entlasten würden. Das Gegenteil war der Fall: sie schufen ihm mehr Arbeit, stellten ihn vor neue Entscheidungen, und der tüchtigste von ihnen, Jake Thomas, entpuppte sich als der chancenreichste Anwärter, sein Nachfolger als

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