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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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sagte George und gab Abel den Hörer. Abel wartete und trommelte auf die Bettkante.
»Hier William Kane.«
»Hier Abel Rosnovski.«
»Tatsächlich?«
Williams Ton war schneidend. »Und wann kam Ihnen die Idee, Ihre Tochter mit meinem Sohn zu verkuppeln? Vermutlich, als es Ihnen nicht gelang, meine Bank zu ruinieren?«
»Seien Sie kein verdamm…«
Abel suchte sich zu beherrschen. »Ich will diese Heirat ebenso verhindern wie Sie. Ich versuchte nie, Ihnen Ihren Sohn wegzunehmen. Erst heute erfuhr ich von seiner Existenz. Ich liebe meine Tochter noch mehr, als ich Sie hasse, und ich will Florentyna nicht verlieren. Können wir uns nicht treffen und irgend etwas unternehmen?«
»Nein«, sagte William. »Diese Frage habe ich Ihnen einmal gestellt, Mr. Rosnovski, und Sie haben mir sehr deutlich gesagt, wann und wo Sie mich treffen würden. Bis dahin kann ich warten, denn ich bin sicher, daß Sie dort sein werden und nicht ich.«
»Was hat es für einen Sinn, jetzt die Vergangenheit aufzurühren, Kane? Wenn Sie wissen, wo die beiden sind, können wir sie vielleicht zurückhalten. Das wollen Sie doch auch. Sind Sie so verdammt stolz, daß Sie einfach zusehen wollen, wie Ihr Sohn meine Tochter heiratet, anstatt zu helfen…?«
Bei dem Wort helfen wurde die Verbindung unterbrochen. Abel vergrub das Gesicht in die Hände und schluchzte. George brachte ihn ins Baron zurück.
Die ganze Nacht und den ganzen nächsten Tag versuchte Abel mit allen Mitteln, Florentyna zu finden. Er rief sogar ihre Mutter an, die zugab, daß ihre Tochter ihr alles über Richard Kane erzählt hatte.
»Er scheint sehr nett zu sein«, sagte sie boshaft.
»Weißt du, wo sie jetzt sind?« fragte Abel ungeduldig.
»Ja.«
»Wo?«
»Das finde du selbst heraus.«
Wieder wurde ein Hörer aufgelegt.
Abel gab Inserate auf und ließ sogar eine Rundfunkdurchsage verlesen. Er bat die Polizei um Hilfe, aber da sowohl Florentyna als auch Richard über einundzwanzig waren, konnte sie nicht mehr tun, als eine allgemeine Suchmeldung durchzugeben. Florentyna meldete sich nicht. Schließlich sah Abel ein, daß sie, wenn er sie fand, bestimmt schon verheiratet sein würde.
Wieder und wieder las er den Brief und schwor sich, daß er dem Jungen niemals schaden würde. Der Vater, das war allerdings ein anderes Kapitel. Er, Abel Rosnovski, war in die Knie gegangen und hatte um Hilfe gebettelt, und der Hundesohn hatte nicht einmal zugehört. Abel schwor sich, daß er William Kane ein für allemal fertigmachen würde, wenn sich eine Gelegenheit dazu bot. George bekam es mit der Angst zu tun, als er den leidenschaftlichen Haß seines alten Freundes sah.
»Soll ich deine Europareise absagen?«
Abel hatte völlig vergessen, daß er vorgehabt hatte, mit Florentyna nach Europa zu fahren, sobald sie Ende des Monats ihre Lehrzeit bei Bloomingdale beendet hätte. Sie hätte das Edinburgh Baron und das Cannes Baron eröffnen sollen. Jetzt war es ihm egal, wer was eröffnete oder ob die Hotels überhaupt eröffnet wurden.
»Ich kann nicht absagen«, erwiderte Abel, »ich werde die Hotels selbst eröffnen müssen, aber während meiner Abwesenheit mußt du Florentyna finden, und zwar ohne daß sie es merkt. Sie soll nicht glauben, daß ich ihr nachspioniere; das würde sie nie verzeihen. Vielleicht versuchst du es über Zaphia, aber sei vorsichtig. Bestimmt wird sie versuchen, einen Vorteil herauszuschlagen. Es ist klar, daß sie Florentyna alles, was sie von Kane weiß, mitgeteilt hat.«
»Soll Osborne irgend etwas bezüglich der Kane-Aktien unternehmen?«
»Nein, nicht im Augenblick. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, Kane zu erledigen. Wenn ich es tue, dann will ich sichergehen, daß es endgültig ist. Ich kann jederzeit darauf zurückkommen. Im Augenblick mußt du Florentyna finden.«
George versprach, daß er sie bei Abels Rückkehr gefunden haben würde.
Drei Wochen später eröffnete Abel das Edinburgh Baron, ein prächtiges Hotel, auf einem Hügel über dem »Athen des Nordens« gelegen. Es waren immer Kleinigkeiten, die Abel bei einer Neueröffnung am meisten ärgerten, und bei seiner Ankunft versuchte er, alles noch rasch in Ordnung zu bringen: Lichtschalter, an denen man sich wegen der Nylonspannteppiche ein wenig elektrisierte; ein Zimmerservice, der eine halbe Stunde brauchte; oder ein Bett, das für einen sehr dicken oder sehr großen Gast zu klein war. Die Presse wies sofort darauf hin, daß Florentyna Rosnovski, die Tochter des ChikagoBarons, die Eröffnung hätte

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