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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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Schließlich drang er in sie ein. Sie stieß einen gellenden Schrei aus, wie Wladek ihn noch nie gehört hatte. Die Wächter unterhielten sich und lachten; einige schauten nicht einmal hin.
    »Verdammte Jungfrau«, sagte der erste Soldat, als er sich zurückzog. Alles lachte.
»Du hast mir die Sache etwas leichter gemacht«, sagte der zweite Soldat.
Wieder Gelächter. Als Florentyna Wladek anschaute, erbrach er sich. Der Soldat, der ihn festhielt, paßte auf, daß weder seine Uniform noch seine Stiefel beschmutzt wurden; das war das einzige, was ihn interessierte. Der erste Soldat, den Penis mit Blut beschmiert, lief zum Fluß und sprang schreiend ins Wasser. Ein zweiter Soldat zog sich aus, während ein anderer Florentyna festhielt. Der zweite Soldat brauchte ein wenig länger zu seinem Vergnügen und schien es besonders zu genießen, Florentyna zu schlagen; als er in sie eindrang, schrie sie wieder auf, aber etwas weniger laut.
»Schluß, Wladi, das war lang genug.«
Der Mann zog sich plötzlich zurück und folgte seinem Kumpan in den Fluß nach. Wladek zwang sich, Florentyna anzuschauen. Sie war zerschunden und blutig zwischen den Beinen. Der Soldat, der ihn festhielt, sagte: »Komm und halt den kleinen Kerl fest, Boris. Jetzt bin ich an der Reihe.«
Der erste Soldat kam aus dem Fluß und hielt Wladek fest. Wieder versuchte der Junge, um sich zu schlagen, und die Soldaten brachen in Gelächter aus.
»Jetzt kennen wir die ganze Stärke der polnischen Armee.«
Das Gelächter hörte nicht auf, und der nächste Soldat zog sich aus, um seinen Spaß zu haben. Florentyna reagierte kaum mehr.
»Ich glaube, es beginnt ihr zu gefallen«, grinste einer der Soldaten, während er in der Sonne saß und seinem Kameraden zuschaute. Der vierte Soldat näherte sich Florentyna. Er drehte sie um, spreizte die Beine so weit wie möglich und strich mit seinen großen Händen über ihren zarten Körper. Ihr Schrei, als er eindrang, war nur mehr ein Stöhnen. Wladek zählte sechzehn Soldaten, die seine Schwester vergewaltigten. Als der letzte Soldat fertig war, fluchte er laut: »Ich glaube, ich habe eine Tote gebumst«, sagte er und ließ den reglosen Körper des Mädchens im Gras liegen.
Alle lachten noch ein wenig lauter, während der verärgerte Soldat zum Fluß marschierte. Endlich ließen sie Wladek los. Er lief zu Florentyna; die Soldaten lagen im Gras umher und tranken Wodka und Wein aus dem Keller des Barons und aßen Brot aus der Küche.
Mit Hilfe zweier Bediensteter trug Wladek Florentynas schmächtigen Körper zum Fluß. Er weinte, als er ihre Verletzungen wusch. Es war nutzlos, denn sie war überall schwarz und rot, spürte nichts und konnte nicht sprechen. Als Wladek alles getan hatte, was in seiner Macht stand, bedeckte er sie mit seiner Jacke und hielt sie in den Armen. Ganz zart küßte er sie auf den Mund, die erste Frau, die er je geküßt hatte. Sie lag in seinen Armen, doch er wußte, daß sie ihn nicht erkannte. Während seine Tränen auf ihren geschundenen Körper fielen, spürte er, wie sie schwer wurde. Er trug die Tote über die Uferböschung. Die Soldaten wurden still, als sie ihn zur Kapelle gehen sahen. Er bettete sie neben dem Grab des Barons ins Gras und begann mit bloßen Händen zu graben. Als das Schloß in der Abendsonne einen langen Schatten über den Friedhof warf, hatte er seine Arbeit beendet. Er begrub Florentyna neben Leon und machte aus zwei Stäben ein kleines Kreuz. Dann fiel er zwischen den Gräbern zu Boden und schlief ein, und es kümmerte ihn nicht, ob er je wieder erwachen würde.

8
    Im September kehrte William in die Sayre Academy zurück und suchte sofort nach Rivalen unter den älteren Mitschülern. Was immer er begann - er gab sich nicht zufrieden, bevor er sich nicht darin auszeichnete, und seine Altersgenossen waren ihm beinahe immer unterlegen. William stellte bald fest, daß jene, die aus einem ähnlich privilegierten Milieu kamen wie er, wenig Ehrgeiz zeigten, und daß er echten Konkurrenzkampf eher bei jenen fand, die aus bescheidenen Verhältnissen stammten.
    1915 wurde die Sayre Academy von einer Art Fieber befallen: man sammelte Streichholzschachtel-Etiketten. Mit großem Interesse verfolgte William eine Woche lang das hektische Treiben, beteiligte sich jedoch nicht. Binnen weniger Tage wurde für gewöhnliche Etiketten fünf Cents gezahlt, für Raritäten bis zu fünfzig Cents. William wog die Situation ab und beschloß, nicht Sammler, sondern Händler zu werden.
    Am

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