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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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have no Bananas‹, den neuesten Schlager.«
»Dann ist für mich die Zeit gekommen, diese Welt zu verlassen«, sagte Großmutter Cabot betrübt.
»Niemals«, meinte Alan Lloyd galant.
William tanzte mit ein paar jungen Mädchen, an die er sich vage erinnerte, aber er hatte alle Namen vergessen, und als er Matthew in einer Ecke entdeckte, war er froh, eine Entschuldigung zu haben, um das Tanzparkett zu verlassen. Erst als er vor Matthew stand, bemerkte er, daß ein Mädchen neben ihm saß. Als sie zu William aufschaute, wurden seine Knie weich.
»Kennst du Abby Blount?« fragte Matthew beiläufig.
»Nein«, sagte William und mußte sich mühsam zurückhalten, nicht seine Krawatte zurechtzurücken.
»Das ist unser Gastgeber, Mr. William Lowell Kane.«
Die junge Dame blickte sittsam zu Boden, als William sich neben sie setzte. Matthew hatte den Blick bemerkt, mit dem sein Freund Abby angeschaut hatte, und machte sich auf die Suche nach einem Punsch.
»Wie kommt es, daß ich mein ganzes Leben in Boston verbracht habe, und wir einander nie begegnet sind?« fragte William.
»Wir haben uns schon einmal getroffen. Damals haben Sie mich im Park in den Teich gestoßen; wir waren beide drei Jahre alt. Ich habe vierzehn Jahre gebraucht, um mich davon zu erholen.«
»Das tut mir leid«, sagte William nach einer Pause, in der er vergeblich nach einer geistreicheren Antwort gesucht hatte. »Sie haben ein hübsches Haus, William.«
Wieder trat eine Pause ein. »Danke«, sagte William matt. Er schielte zu Abby hinüber, bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, daß er sie anschaute. Sie war schlank, gertenschlank, hatte riesige braune Augen, lange Wimpern, und ihr Profil faszinierte ihn. Abby trug das Haar in einer Weise gelockt, die William bis zu diesem Moment nicht hatte leiden können.
»Matthew sagte mir, daß Sie nächstes Jahr nach Harvard gehen«, machte sie einen neuerlichen Versuch.
»Ja. Ich wollte sagen, möchten Sie tanzen?«
»Danke«, sagte sie.
Die Schritte, die ihm noch vor kurzem so leichtgefallen waren, schienen ihm jetzt Schwierigkeiten zu bereiten. Er stieg seiner Partnerin auf die Zehen und stieß fortwährend mit anderen Paaren zusammen. William entschuldigte sich, und Abby lächelte. Er hielt sie etwas fester und sie tanzten weiter.
»Kennen wir die junge Dame, die William seit einer Stunde in Beschlag genommen hat?« fragte Großmuter Cabot argwöhnisch.
Großmutter Kane nahm ihr Lorgnon auf und studierte das Mädchen, das soeben mit William durch die geöffnete Tür auf den Rasen schlenderte.
»Abby Blount«, erklärte Großmutter Kane.
»Die Tochter von Admiral Blount?« erkundigte sich Großmutter Cabot.
»Ja.«
Großmutter Cabot nickte mit einem Anflug von Zustimmung.
William führte Abby Blount in den abgelegenen Teil des Gartens zu einem Kastanienbaum, den er bisher nur zum Klettern benützt hatte.
»Versuchst du alle Mädchen zu küssen, die du zum erstenmal triffst?« fragte Abby.
»Um ganz ehrlich zu sein«, sagte William, »ich habe noch nie ein Mädchen geküßt.«
Abby lachte. »Ich fühle mich sehr geschmeichelt.«
Sie bot ihm die rosige Wange und dann ihre rosigen Lippen, und dann bestand sie darauf, wieder hineinzugehen. Die Großmütter beobachteten das baldige Wiedererscheinen mit einiger Erleichterung.
Später besprachen die beiden Jungen in Williams Schlafzimmer den Abend.
»Keine schlechte Party«, bemerkte Matthew. »Fast die Reise von New York bis in die Provinz wert, obwohl du mir mein Mädchen geklaut hast.«
»Glaubst du, daß sie mir helfen wird, meine Jungfräulichkeit zu verlieren?« fragte William, Matthews scherzhafte Beschuldigung ignorierend.
»Nun, es bleiben dir drei Wochen, um es festzustellen, aber ich fürchte, sie ist selbst noch Jungfrau«, sagte Matthew. »Meine Erfahrung in diesen Dingen ist so ungeheuer, daß ich bereit bin, fünf Dollar zu wetten: Sie wird sogar dem Charme von William Lowell Kane widerstehen.«
    William plante seine Strategie sehr sorgfältig. Jungfräulichkeit war eine Sache, aber an Matthew fünf Dollar zu verlieren, war etwas ganz anderes. Er sah Abby Blount beinahe jeden Tag und nutzte zum erstenmal den Vorteil, mit siebzehn Jahren nicht nur ein Haus, sondern auch ein Auto zu besitzen. Allmählich kam er zu der Überzeugung, daß er es ohne die fortwährende diskrete Überwachung durch Abbys Eltern, die niemals weit weg zu sein schienen, leichter haben würde; als der letzte Ferientag herankam, war er seinem Ziel noch nicht wesentlich näher

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