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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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unterhalten.«
»Wann erscheinen die Leute zu dieser Party?«
»Hausball, Matthew, die Großmütter bestehen darauf, von einem Hausball zu sprechen.«
»Bei diesen Anlässen gibt es nur eine Sache, die man als Ball bezeichnen kann.«
»Matthew, eine Direktionssekretärin gibt dir noch nicht das Recht, dich für eine nationale Autorität auf dem Gebiet der Sexualerziehung zu halten.«
»Mein Gott, welche Eifersucht, und noch dazu von meinem besten Freund«, seufzte Matthew spöttisch.
William lachte und schaute auf die Uhr. »In ein paar Stunden sollten die ersten Gäste hier sein. Wir haben genug Zeit, uns zu duschen und umzuziehen. Hast du daran gedacht, deinen Smoking mitzubringen?«
»Ja. Andernfalls könnte ich meinen Pyjama anziehen. Ich vergesse meistens das eine oder das andere, aber bisher ist es mir noch nie gelungen, beides zu vergessen. Vielleicht würde ich eine ganz neue Mode kreieren, wenn ich im Pyjama zum Ball käme.«
»Ich glaube nicht, daß meine Großmütter einen solchen Scherz so recht zu würdigen wüßten.«
Um sechs Uhr erschienen, dreiundzwanzig Mann hoch, die Diener und der Partyservice, um sieben die Großmütter, in bodenlanger schwarzer Spitze königlich anzuschauen. William und Matthew gesellten sich kurz vor acht zu ihnen in das Empfangszimmer.
William war eben dabei, eine einladende Kirsche von einer herrlich glacierten Torte zu entfernen, als er Großmutter Kanes Stimme hinter sich hörte.
»Rühr nichts an, William, das ist nicht für dich.«
Rasch drehte er sich um. »Für wen sonst?« fragte er und küßte sie auf die Wange.
»Sei nicht keck, William. Daß du mehr als einen Meter achtzig groß bist, heißt nicht, daß ich dich nicht verprügeln könnte.«
Matthew Lester lachte.
»Großmutter, darf ich dir meinen besten Freund Matthew Lester vorstellen?«
Großmutter Kane musterte ihn kritisch durch ihr Lorgnon, bevor sie ihn ansprach: »Guten Tag, junger Mann.«
»Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen, Mrs. Kane. Ich glaube, Sie kannten meinen Großvater.«
»Ich kannte Ihren Großvater? Caleb Longworth Lester? Vor fünfzig Jahren bat er um meine Hand. Ich hab ihm einen Korb gegeben und ihm erklärt, daß er zuviel trinke und sein Leben früh beenden werde. Ich behielt recht. Also trinkt nicht, ihr beiden, und denkt daran, Alkohol schwächt den Geist.«
»Die Prohibition bietet uns nicht sehr viel Gelegenheit«, bemerkte Matthew unschuldig.
»Die wird leider bald zu Ende sein«, sagte Großmutter Kane naserümpfend. »Präsident Coolidge vergißt seine Kinderstube. Er wäre nie Präsident geworden, wäre dieser idiotische Harding nicht törichterweise gestorben.«
William lachte. »Also wirklich, Großmutter, dein Gedächtnis läßt ein wenig nach. Während des Polizeistreiks hast du kein Wort gegen ihn hören wollen.«
Mrs. Kane antwortete nicht.
Die Gäste erschienen; viele von ihnen waren dem Gastgeber völlig unbekannt, und er war entzückt, als er Alan Lloyd unter ihnen entdeckte.
»Du siehst gut aus, mein Junge«, sagte Alan und schaute zum erstenmal im Leben zu William auf.
»Du auch, Alan. Es war nett von dir, zu uns zu kommen.«
»Nett? Hast du vergessen, daß die Einladung von deinen Großmüttern stammt? Vielleicht brächte ich den Mut auf, einer von ihnen abzusagen, aber beiden…«
»Auch du, Alan?«
William lachte. »Hast du einen Augenblick Zeit für ein paar Worte unter vier Augen?«
Er führte seinen Gast in eine ruhige Ecke. »Ich möchte meinen Anlageplan ein wenig ändern und Lesters Bankaktien kaufen, wann immer sie auf den Markt kommen. Wenn ich einundzwanzig bin, hätte ich gern etwa fünf Prozent ihrer Aktien.«
»Das ist nicht einfach«, sagte Alan. »Lesters Aktien sind in privaten Händen und kommen nur selten auf den Markt, aber ich werde sehen, was ich tun kann. Was führst du im Schild, William?«
»Nun, mein wirkliches Ziel ist…«
»William.«
Großmutter Cabot näherte sich ihnen in großer Eile. »Da stehst du in einer Ecke und heckst mit Mr. Lloyd eine Verschwörung aus, anstatt mit den jungen Mädchen zu tanzen. Warum, meinst du, haben wir diesen Ball gegeben?«
»Ganz richtig«, sagte Alan Lloyd und stand auf. »Setzen Sie sich zu mir, Mrs. Cabot, und ich werde den Jungen in die Welt hinausstoßen. Wir können uns ausruhen, ihm beim Tanzen zuschauen und der Musik zuhören.«
»Musik? Das ist keine Musik, Alan. Es ist nichts als eine laute Kakophonie ohne jede Melodie.«
»Meine liebe Großmama«, sagte William, »man spielt eben ›Yes, we

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