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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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wahr?«
»Ja«, sagte er, »aber fragen Sie mich jetzt nicht danach.«
Jetzt nahm sie seine Hand, hielt sie fest, und sie gingen weiter. Die furchtbaren Ereignisse des Vortages lasteten schwer auf Mark, und er schwieg. Als sie an ihre Haustür kamen, war er wieder in jener Welt, die er nur mit der schattenhaften Gestalt von Halt Tyson teilte.
»Sie waren sehr charmant heute abend – solange Sie tatsächlich anwesend waren«, sagte sie lächelnd.
Mark gab sich einen Ruck. »Es tut mir wirklich leid.«
»Wollen Sie noch einen Kaffee bei mir trinken?«
»Ja und nein. Darf ich ein andermal darauf zurückko mmen? Ich fürchte, im Augenblick bin ich kein guter Gesellschafter.«
Er mußte noch einige Dinge erledigen, bevor er morgen um sieben Uhr den Direktor aufsuchte, und es war bereits Mitternacht. Außerdem hatte er eineinhalb Tage nicht geschlafen.
»Darf ich Sie morgen anrufen?«
»Gern«, erwiderte sie. »Bleiben wir auf jeden Fall in Verbindung, was immer auch geschieht.« Mark sollte diese wenigen Worte wie einen Talismann mit sich herumtragen. Er konnte sich an jedes ihrer Worte und jede ihrer Gesten erinnern. Hatte sie es scherzhaft gemeint oder ernst oder spöttisch? In letzter Zeit war es nicht modern, sich zu verlieben; nur wenige Leute schienen zu heiraten, und viele von denen, die verheiratet waren, ließen sich scheiden. Würde er sich wirklich in diesem Alptraum sinnlos verlieben?
Er küßte sie auf die Wange und wandte sich zum Gehen. Sein Blick suchte die Straße ab. Sie rief ihm nach.
»Ich hoffe, Sie finden den Mann, der meinen Briefträger und Ihren Griechen ermordet hat.«
Ihren Griechen, Ihren Griechen, ein griechischorthodoxer Priester. Pater Gregory. Mein Gott, warum hatte er nicht früher daran gedacht? Während er zu seinem Auto lief, hatte er Elizabeth einen Moment lang vergessen. Als er sich rasch umdrehte und ihr zuwinkte, starrte sie ihn erstaunt an und fragte sich, was sie gesagt hatte. Mark sprang ins Auto und fuhr rasch zu seiner Wohnung. Er mußte Pater Gregorys Nummer finden. Ein griechischorthodoxer Priester; wie sah er aus, jener Priester, der aus dem Fahrstuhl gekommen war, wie sah er aus? Seine Erinnerung kehrte zurück; etwas war nicht in Ordnung gewesen an dem Priester; was zum Teufel war es? Das Gewand? Nein, es war tadellos, oder war es das Gesicht? Sein Gesicht war irgendwie falsch. Natürlich. Natürlich. Wie hatte er nur so dumm sein können! Zu Hause rief er sofort im Washington Field Office an. Polly, die an der Vermittlung saß, war erstaunt, ihn zu hören.
»Haben Sie nicht Urlaub?«
»Ja, sozusagen. Haben Sie Pater Gregorys Nummer?«
»Wer ist Pater Gregory?«
»Ein griechisch-orthodoxer Priester, den Mr. Stames ganz gut kannte. Ich glaube, er war der Priester seiner Gemeinde.«
»Ja, Sie haben recht. Jetzt erinnere ich mich.«
Mark wartete.
Sie suchte in Stames privatem Telefonbuch und gab ihm die Nummer. Mark notierte sie und legte auf. Natürlich, natürlich, natürlich. Wie dumm von ihm. Es war so klar. Mitternacht war vorüber, aber er mußte anrufen … Er wählte die Nummer. Das Telefon schrillte mehrmals, bevor abgehoben wurde.
»Pater Gregory?«
»Ja.«
»Tragen alle griechisch-orthodoxen Priester Bärte?«
»In der Regel ja. Und wer stellt mitten in der Nacht eine so verdammt dumme Frage?«
Mark entschuldigte sich. »Ich bin Spezialagent Andrews vom FBI, ich habe unter Nick Stames gearbeitet.«
Der Mann am anderen Ende, dessen Stimme schläfrig geklungen hatte, wurde sofort hellwach. »Jetzt verstehe ich, junger Mann. Was kann ich für Sie tun?«
»Pater Gregory, gestern abend rief Mr. Stames’ Sekretärin an und bat Sie, ins Woodrow Wilson-Hospital zu fa hren und einen Griechen mit einer Schußwunde am Bein zu besuchen.«
»Richtig – ich erinnere mich, Mr. Andrews. Aber etwa eine halbe Stunde später kam jemand – ich wollte eben fortgehen – und sagte mir, ich solle mich nicht hinbemühen, denn Mr. Casefikis sei bereits aus dem Hospital entlassen.«
»Er sei was?« Marks Stimme wurde mit jedem Wort höher.
»Aus dem Hospital entlassen.«
»Sagte der Besucher, wer er war?«
»Nein, der Mann sagte sonst nichts. Ich nahm an, daß er aus Ihrem Büro kam.«
»Pater Gregory, kann ich Sie morgen um acht Uhr sprechen?«
»Natürlich, mein Sohn.«
»Und würden Sie bitte mit keinem Menschen, wer immer es auch sein mag, über dieses Telefongespräch reden?«
»Wenn Sie es so wünschen, mein Sohn.«
»Danke, Pater.«
Mark ließ den Hörer fallen und versuchte sich

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