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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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bißchen altmodisch. Das Smokinghemd, eben aus der Reinigung gekommen. Schwarze Schuhe, schwarze Sokken, weißes Taschentuch – alles in Ordnung. Dusche aufdrehen. Wie soll ma n etwas Brauchbares aus der Präsidentin herausbekommen? Wo, zum Teufel, ist die Seife? Raus aus der Duschkabine, Vorleger und Handtuch waren klitschnaß. Nur ein Handtuch da. Die Seife hat einen ekelhaften Geruch. Heutzutage wird sie offenbar nur für Schwule gemacht. Kernseife wäre das richtige. Übergewicht; ich sollte sieben Kilo abnehmen und wieder einmal in die Sonne gehen. Schnell ein Badetuch umwickeln und vergessen. Rasieren. Braves verläßliches Rasiermesser. Muß mich niemals zweimal täglich rasieren, außer vor einem Dinner mit der Präsidentin. Gut. Kein Schnitt. Hose anziehen. Verdammter Reißverschluß. Smokingschleife binden. Verdammt. Ruth konnte das perfekt. Zweiter Versuch. Endlich sitzt sie. Brieftasche einstecken. Brauche eigentlich kein Geld und keine Kreditkarten, außer die Präsidentin ist bankrott. Haushälterin sagen, daß ich um dreiundzwanzig Uhr zurück sein werde. Mantel anziehen. Spezialagent mit Auto wartet wie immer.
    »Guten Abend, Sam. Schöner Abend heute.«
    Der einzige Chauffeur im Dienste des FBI öffnete die hintere Tür des Ford Sedan. Einsteigen. Blick auf die Uhr: neunzehn Uhr fünfundvierzig.
    Langsam fahren. Zeit im Überfluß, will nicht zu früh dort sein. Wenn man alle Zeit der Welt hat, ist die Stadt wie ausgestorben – hoffe, Rosen sind angekommen – nehme längeren Weg nach Georgetown, am Lincoln Memorial vorbei, Rock Creek hinauf und Potomac Parkway – schönere Strecke – zumindest kann man sich vormachen, daß man deshalb so fährt. Nicht bei Gelb losfahren, obwohl der Kerl hinter mir offenbar spät dran ist und mir Zeichen gibt. Gesetz einhalten – sich wieder etwas vormachen – ich würde über alle roten Kreuzungen brausen, um nicht zu spät zu ihr zu kommen. Niemals das Bureau in Verlegenheit bringen. Achtung auf die Straßenbahnschienen in Georgetown, die sind rutschig. Am Ende der Straße rechts einbiegen, Parkplatz suchen. Langsam herumfahren, den perfekten Platz finden – den gibt es nicht. In zweiter Spur parken und hoffen, daß kein Polizist in der Nähe ist. Lässig um das Haus schlendern – wette, sie sitzt noch in der Badewanne. Blick auf die Uhr: zwanzig Uhr vier. Großartig. Klingeln.
    »Wir sind ein wenig verspätet, Sam.« Vielleicht unklug, das zu sagen. Er wird die Geschwindigkeitsbeschränkung nicht einhalten und das Bureau in Verlegenheit bringen. Warum ist der Verkehr immer dicht, wenn man in Eile ist? Dieser verdammte Mercedes vor uns bleibt stehen, bevor die Ampel rot wird. Wozu haben manche Leute ein Auto, das hundertachtzig Stundenkilometer macht, wenn sie nicht einmal fünfzig fahren? Gut. Der Mercedes ist in Richtung Georgetown abgebogen. Wahrscheinlich einer vom Jet-Set. Pennsylvania Avenue hinunter. Endlich das Weiße Haus in Sicht. In die West Executive Avenue einbiegen. Von der Wache am Tor weitergewinkt. Am Westportal anhalten. Von einem Secret-Service-Mann im Smoking empfangen. Seine Schleife schaut besser aus als meine. Sicher eine fertige. Nein, im Weißen Haus ist gebundene Schleife Vorschrift. Der Mann muß verheiratet sein, verdammt nochmal. Hat sie nicht selbst gebunden. Hinter ihm durchs Foyer, vorbei an der Remington-Skulptur, in den Empfangsraum des Westflügels. Ein weiterer SecretService-Mann. Auch im Smoking. Auch eine bessere Schleife. Ich geb’s auf. Werde zum Fahrstuhl geführt. Blick auf die Uhr: zwanzig Uhr sechs. Nicht schlecht. Betrete die West Sitting Hall. »Guten Abend, Madam President.«
    »Hallo, meine schöne Lady.«
    In diesem blauen Kleid sieht sie bezaubernd aus. Wie konnte ich sie jemals verdächtigen?
»Hallo, Mark.«
»Dein Kleid ist toll.«
»Danke. Willst du einen Moment hereinkommen?«
»Nein, wir sollten gehen, ich parke in zweiter Spur.«
»Gut, ich hole nur meinen Mantel.«
Wagentür für sie öffnen. Warum führe ich sie nicht einfach ins Schlafzimmer und gehe mit ihr ins Bett? Ich wäre mit einem Sandwich zufrieden gewesen. So hätten wir beide tun können, was wir beide tun wollten, und uns Zeit und Mühe erspart.
»Hattest du einen angenehmen Tag?«
»Viel zu tun, und wie war es bei dir, Mark?«
Während ich gearbeitet habe, ist es mir gelungen, ein paar Stunden nicht an dich zu denken, aber es war nicht einfach. »Verdammt viel Arbeit. Ich war nicht einmal sicher, ob ich pünktlich bei dir sein

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