Archer Jeffrey
Stimme brach dann plötzlich ab, und wir konnten sie nicht mehr finden. Vielleicht haben die Verschwörer unsere Gespräche abgehört, und diesmal hat einer, ohne nachzudenken, auf unserer Frequenz gesendet; es ist ja ganz einfach. Die Agenten, die ihn hörten, gaben eine Meldung über die illegale Benützung unserer Frequenz ab. Sonst nichts.«
Mark beugte sich vor.
»Ja, Andrews«, sagte der Direktor. »Ich weiß, woran Sie denken. Die Nachricht wurde um zehn Uhr dreißig gesendet.«
»Zehn Uhr dreißig am Vormittag des 3. März«, sagte Mark aufgeregt. »Lassen Sie mich nachschauen … welche Komitees traten zusammen …« Er öffnete seine Mappe. »Dirksen Building … diese Zeit … Irgendwo habe ich das, was wir brauchen, ich weiß … drei Möglichkeiten, Sir. An diesem Morgen traten die Ausschüsse für Auswärtige Angelegenheiten und Regierungsbelange zusammen. Im Senat wurde das Waffengesetz diskutiert; das nimmt jetzt einen Großteil der Zeit der Senatoren in Anspruch.«
»Nun, vielleicht kommen wir damit weiter«, sagte der Direktor. »Können Sie aus Ihren Aufzeichnungen ersehen, wie viele Ihrer fünfzehn Männer am 3. März im Kapitol waren und was sie machten?«
Mark blätterte die fünfzehn Bogen durch und teilte sie langsam in zwei Stöße auf. »Es ist nicht ganz eindeutig, Sir, aber diese acht« – er legte die Hand auf einen Stoß – »waren am betreffenden Morgen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht im Senat, die übrigen sieben waren bestimmt dort. Zwei bei den Auswärtigen Angelegenheiten – Brooks und Pearson, Sir. Die anderen fünf, Byrd, Dexter, Nunn, Harrison und Thornton saßen alle im Plenum. Und sie waren auch alle im Justizausschuß für das Waffenkontrollgesetz.«
Der Direktor schnitt eine Grimasse. »Nun, wie Sie richtig sagen, Andrews, es ist nicht eindeutig. Aber es ist alles, was wir haben, also konzentrieren Sie sich auf die sieben. Mit nur mehr vier Tagen Zeit müssen wir das riskieren. Seien Sie nicht zu aufgeregt, weil wir ein wenig Glück hatten, und vergewissern Sie sich, daß die anderen acht tatsächlich nicht im Dirksen waren. Ich werde es nicht riskieren, sieben Senatoren beobachten zu lassen. Diese Leute sind dem FBI gegenüber schon mißtrauisch genug. Wir müssen eine andere Taktik einschlagen. Eine offene Untersuchung können wir uns aus politischen Gründen nicht leisten. Also müssen wir unseren Mann mit den zwei Angriffspunkten finden, die wir haben; wo er am 24. Februar um die Mittagszeit war, und dann diese Justizausschußsitzung letzten Dienstag um zehn Uhr dreißig. Zerbrechen Sie sich den Kopf nicht über das Motiv – dazu haben wir keine Zeit, Andrews. Trachten Sie nur, die Liste zu verkürzen, und verbringen Sie den Rest des Tages beim Ausschuß für Auswärtige Angelegenheiten und im Senat. Unterhalten Sie sich mit den Personaldirektoren. Es gibt nichts, was sie nicht über die Senatoren wissen – offiziell wie privat.«
»Ja, Sir.«
»Noch etwas wird Sie vielleicht interessieren. Ich speise heute abend mit der Präsidentin. Vielleicht erfahre ich etwas von ihr, das uns die Anzahl der Verdächtigten reduzieren hilft.«
»Werden Sie die Präsidentin informieren, Sir?«
»Nein, ich glaube nicht. Ich glaube immer noch, daß wir die Angelegenheit unter Kontrolle haben. Es gibt keinen Grund, sie in diesem Stadium damit zu belasten – das tun wir erst, wenn ich überzeugt bin, daß wir es nicht scha ffen.«
Schließlich zeigte der Direktor Mark eine Phanto mzeichnung des falschen griechischen Priesters. »Nach Mrs. Casefikis’ Beschreibung angefertigt«, fügte er hinzu. »Was halten Sie davon?«
»Es ist ziemlich ähnlich«, sagte Mark. »Vielleicht ist er noch ein wenig häßlicher. Diese Zeichner verstehen sich tatsächlich auf ihre Arbeit.«
»Was mir Kopfzerbrechen macht, ist, daß ich dieses verdammte Gesicht schon gesehen habe«, sagte der Direktor. »Mir sind schon so viele Verbrecher untergekommen, daß ich mir nicht jeden einzelnen merken kann. Vielleicht werde ich mich noch erinnern. Vielleicht.«
»Hoffentlich noch vor Donnerstag, Sir«, platzte Mark heraus.
»Das hoffe ich auch«, erwiderte Tyson grimmig.
»Und zu denken, daß ich ihn nur um vierundzwanzig Stunden verpaßt habe. Das tut weh.«
»Sie können von Glück reden, junger Mann. Wären Sie früher dort gewesen, so wäre Ariana Casefikis jetzt tot, und Sie vermutlich auch. Das Haus von Mrs. Casefikis steht noch immer unter Bewachung, für den Fall, daß der Mann wiederkommt, aber
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