Archer Jeffrey
Restaurants zustande kommt, sollte sich um den Posten eines Finanzministers bewerben. Die AmericanExpress-Karte übergeben. Das kleine blaue Stück Papier kommt zurück und muß unterschrieben werden. Die Summe auf hundert Dollar aufrunden und nicht mehr daran denken, bis nächsten Monat in der Post ein Brief von
American Express liegt.
»Gute Nacht, Mr. Andrews.« Viele Verbeugungen. »Ic h
hoffe, wir werden bald wieder das Vergnügen haben, Sie
und Mademoiselle bei uns begrüßen zu dürfen.« »Bestimmt.«
Du wirst ein gutes Gedächtnis brauchen, um mich nächstes Mal wiederzuerkennen.
Für Elizabeth die Wagentür öffnen. Werde ich das auch
machen, wenn wir verheiratet sind? Mein Gott, ich denke
ans Heiraten.
»Ich glaube, ich hab zuviel gegessen. Ich bin schläfrig.« Was meint sie damit? Das läßt sich auf zwanzigerlei Arten auslegen.
»Ach, wirklich? Ich bin zu allem bereit.«
Vielleicht ein wenig zu plump. Wieder einen Parkplatz
suchen. Gut. Direkt vor dem Haus ist einer, und kein
Volkswagen wird mich hindern, ihn zu kriegen. Tür für
Elizabeth öffnen. Sie sucht die Haustorschlüssel. In die
Küche. Wasser aufsetzen.
»Eine hübsche Küche.«
Dumme Bemerkung.
»Fein, daß sie dir gefällt.«
Genauso dumm.
Ins Wohnzimmer. Dort stehen die Rosen. Gut.
»Hallo, Samantha. Komm und begrüße Mark.« Guter Gott, sie teilt die Wohnung mit jemandem. Katastrophe!
Samantha strich um Marks Beine und schnurrte. Erleichterung. Samantha ist Siamesin, nicht Amerikanerin.
»Wo soll ich mich hinsetzen?«
»Wohin du willst.« Sie hilft mir überhaupt nicht.
»Schwarz, oder mit Milch, Lieber?«
Lieber. Die Chancen stehen doch besser als fünfzig zu
fünfzig. »Bitte schwarz mit einem Stück Zucker.« »Amüsier dich, bis das Wasser kocht. Es dauert nur ein paar Minuten.«
»Noch Kaffee, Halt?«
»Nein, danke, Madam, ich muß nach Hause gehen.
Würden Sie mich bitte entschuldigen.«
»Ich begleite Sie zur Haustür. Es gibt ein, zwei Dinge,
die ich mit Ihnen besprechen möchte.«
»Mit Vergnügen, Madam President.«
Die Marineinfanteristen am Westeingang standen
stramm. Im Schatten hinter den Säulen trieb sich ein Mann
im Smoking herum.
»Ich werde Ihre hundertprozentige Unterstützung für
diese Vorlage brauchen, Halt. Der Ausschuß wird Sie sicherlich befragen. Und obwohl wir im Senat die Mehrheit
haben, möchte ich nicht in letzter Minute Schwierigkeiten
bekommen. Es bleibt mir wenig Zeit.«
»Ich stehe ganz auf Ihrer Seite, Madam. Ich will das Gesetz seit dem Tod John F. Kennedys.«
»Sehen Sie irgendwelche Hindernisse, Halt?«
»Nein, Madam. Sie erledigen die politische Seite und
unterschreiben das Gesetz; ich werde es verwirklichen.« »Vielleicht irgendein Ratschlag?«
»Nein, ich glaube nicht …«
Hüte dich vor den Iden des März!
»… obwohl ich mich immer gefragt habe, warum Sie
das Gesetz so lang hinausgeschoben haben. Wenn am 10.
März etwas schiefgeht und Sie die nächste Wahl verlieren,
wären wir alle wieder dort, wo wir angefangen haben.« »Ich weiß, Halt, aber ich mußte mich zwischen diesem und dem Medicare-Gesetz entscheiden. Meine Amtszeit mit diesem umstrittenen Wohlfahrtsgesetz zu beginnen, war schon riskant genug, so daß ich nicht gleichzeitig auch noch das Waffengesetz durchdrücken wollte. Es hätten beide abgelehnt werden können. Um Ihnen die Wahrheit zu sagen, ich hatte die Absicht, die Vorlage schon vor einem Jahr vor den Ausschuß zu bringen, aber niemand konnte voraussehen, daß Nigeria ohne Warnung Südafrika angreifen würde, so daß die Vereinigten Staaten in Afrika
Farbe bekennen mußten.«
»Damals haben Sie viel riskiert, Madam President, und
ich gebe zu, daß ich Ihre Entscheidung für falsch hielt.« »Ich weiß, Halt. Die Sache hat mich einige schlaflose
Nächte gekostet. Aber zurück zum Waffengesetz: Vergessen Sie nicht, daß Dexter und Thornton die erfolgreichste
Zwei-Mann-Obstruktion in der Geschichte des Senats zustande brachten. Trotz der stillschweigenden Unterstü tzung durch den Führer der Mehrheit, Senator Byrd, liegt
diese verdammte Vorlage jetzt seit zwei Jahren herum.
Aber ich bin unbesorgt; ich glaube, am 10. März wird die
Sache erledigt sein. Wissen Sie irgend etwas, das sie aufhalten könnte, Halt?«
Der Direktor zögerte. »Nein, Madam.«
Das erstemal, daß ich einen Präsidenten belogen habe.
Würde ein Untersuchungsausschuß den Beweggründen für
meine Lüge Glauben schenken, wenn die Präsidentin in
drei Tagen tot ist?
»Gute Nacht, Halt, und vielen
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