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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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Sollten die anderen die Toten betrauern; seine Aufgabe war es, die lebenden Mörder zu fassen.
Mark fuhr zum Senat zurück; er war entschlossener denn je, herauszufinden, welcher Senator bei dem schmerzlichen Doppelbegräbnis hätte anwesend sein sollen. Wäre Mark geblieben, hätte er gesehen, wie Matson sich beiläufig mit Grant Nanna unterhielt und feststellte, was für ein guter Mann Stames gewesen sei und welchen Verlust sein Tod für das FBI bedeute. Mark verbrachte den Nachmittag im Ausschuß für Auswärtige Angelegenheiten. Pearson und Nunn hielten Reden. Wenn einer von ihnen der Verschwörer war, dann war er kaltblütig und tat seine Arbeit ohne die geringsten Anzeichen von Unruhe. Mark wollte ihre Namen von der Liste streichen, aber er brauchte noch weiteres gesichertes Entlastungsmaterial, bevor er es tun konnte. Als Pearson sich schließlich setzte, war Mark erschöpft. Heute abend mußte er ausspannen, wenn er die nächsten drei Tage überstehen wollte. Er verließ den Sitzungssaal und rief Elizabeth an, um die Verabredung zum Abendessen zu fixieren. Dann rief er das Büro des Direktors an und gab Mrs. McGregor die Telefonnummern durch, unter denen er erreichbar sein würde; die des Restaurants, die seiner Wohnung und die von Elizabeths Wohnung. Mrs. McGregor nahm die Nummern komme ntarlos entgegen.
Auf dem Rückweg folgten ihm zwei Autos, ein blauer Ford Sedan und ein schwarzer Buick. Vor seinem Haus warf er Simon die Schlüssel zu und versuchte, das bedrükkende, aber bereits gewohnte Gefühl loszuwerden, beobachtet zu werden. Er dachte an erfreulichere Dinge – an den Abend mit Elizabeth.

10
     
    18 Uhr 30
    Mark ging die Straße hinunter und dachte an den Abend, der vor ihm lag. Mein Gott, ich bete dieses Mädchen an. Das ist das einzige, was ich im Augenblick mit Sicherheit weiß. Wenn ich nur den quälenden Zweifel wegen ihres Vaters loswerden könnte – und sogar ihretwegen.
    Er betrat einen Blumenladen und kaufte zwölf Rosen – elf rote und eine weiße. Das Mädchen gab ihm eine Karte und ein Kuvert. Rasch schrieb er Elizabeths Namen und Adresse auf das Kuvert, dann sah er nachdenklich die leere Karte an. Sprüche und Gedichtfragmente fielen ihm ein. Schließlich lächelte er. Er schrieb sorgfältig:
    Doch – denk in solchem Selbstverachtungstraum Von ungefähr ich deiner, jauchzt mein Leben Wie Lerchen, die vom dumpfen Erdenraum Frühjubelnd sich zum Himmelstore heben.
P.S. Moderne Version. Ist es schließlich doch Liebe?
    »Bitte schicken Sie die Blumen sofort hin.«
»Ja, Sir.«
Gut. Wieder nach Hause. Was sollte er anziehen? Einen
    dunklen Anzug? Zu formell. Den hellblauen? In dem sehe ich aus wie ein Schwuler, hätte ihn nie kaufen sollen. Den Zweireiher – letzter Schrei. Hemd. Weiß, sportlich, keine Krawatte. Blau, formell, Krawatte. Weiß gewinnt. Zu jungfräulich? Blau gewinnt. Schuhe: Schwarze Slipper? Slipper gewinnen. Socken: einfache Entscheidung; dunkelblau. Zusammenfassung: Zweireiher-Anzug, blaues Hemd, dunkelblaue Krawatte, dunkelblaue Socken, schwarze Slipper. Kleider ordentlich auf das Bett legen. Unter die Dusche und Haare waschen – »mir gefällt gelocktes Haar besser«. Verdammt, Seife in den Augen. Nach Handtuch tasten, Seife wegwischen, Handtuch fallen lassen, heraus aus der Dusche, Handtuch um die Hüfte schlingen, Rasieren: heute zum zweitenmal. Sorgfältig rasieren. Kein Blut. Aftershave-Lotion. Haar fest mit Handtuch trocknen. Alles gelockt. Ins Schlafzimmer zurück. Sorgfältig anziehen. Krawatte ordentlich binden – das ist schlecht, nochmals. Diesmal besser. Reißverschluß hinaufziehen – ich könnte ruhig ein bißchen schlanker sein. Blick in den Spiegel. Schon Schlechteres gesehen. Zum Teufel mit der Bescheidenheit, schon viel Schlechteres gesehen. Geld, Kreditkarten einstecken. Keine Waffe. Fertig. Tür versperren. Liftknopf drücken.
    »Simon, kann ich meine Schlüssel haben?«
    »Verdammt nochmal.« Simon riß die Augen auf. »Haben Sie einen neuen Betthasen gefunden, Mark?«
»Sie sollten lieber nicht warten, Simon, denn wenn es danebengeht, werde ich meine Wut an Ihnen auslassen.«
»Danke für die Warnung, Mark. Machen Sie’s gut, Mann.«
Schöner Abend. Ins Auto steigen, Zeit kontrollieren: neunzehn Uhr vierunddreißig.
    Der Direktor prüfte nochmals seinen Smoking.
    Ruth geht mir ab. Die Haushälterin tut ihr möglichstes, aber das ist doch ganz etwas anderes. Scotch einschenken, Kleidung kontrollieren. Der frisch gebügelte Smoking ist ein

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