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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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Wodson von Arkansas. Harrison und Dexter haben Sie gehört. Ihr Standpunkt ist eindeutig. Harrison weiß verdammt gut, daß seine Wähler keine Waffenkontrolle hi nnehmen und ihn abwählen werden, falls er die Vorlage unterstützt. Schwer zu sagen, ob er von der National-RifleAssociation beeinflußt wurde, denn er scheint es ehrlich zu meinen, wenn er von Selbstverteidigung spricht. Er ist ein merkwürdiger Kerl. Jeder hier hält ihn für einen eingefleischten Konservativen, aber niemand kennt ihn wirklich. Er ist noch nicht lang im Senat. Nachfolger von Sparkman – irgendwie eine unbekannte Größe.«
Mark ließ ihn erzählen. Leykam genoß die Rolle eines Experten, des Mannes, der alles wußte. Für gewöhnlich saß er stundenlang im Verhandlungssaal, durfte kein Wort sagen, hörte zu, machte Notizen und flüsterte dem Vorsitzenden dann und wann einen Vorschlag ins Ohr. Nur seine Frau hörte seinen Ausführungen zu, und sie verstand nie deren Bedeutung. Leykam war daher entzückt, einen Akademiker vor sich zu haben, der ihn um Auskunft bat.
»Dexter argumentiert gut – er ist ein geschickter Bursche. Gewann gegen den Mann, der Ribicoffs Platz einnehmen sollte, als dieser vom Präsidenten zu seinem Sonderbeauftragten ernannt wurde. Es war eine allgemeine Überraschung. Hätte nicht gedacht, daß Connecticut jemals von zwei Republikanern vertreten sein würde. Ich nehme an, daß all die reichen New Yorker, die nach Sta mford zogen, den Ausschlag gaben. Unter uns gesagt, Mark, ich mißtraue der Lauterkeit seiner Prinzipien. Wissen Sie, wie viele Waffenfabriken wir in Connecticut haben? Remington, Colt, Olin, Winchester, Marlin, Sturm-Ruger. Das hat Senator Ribicoff jedoch nie davon abgehalten, für das Waffengesetz zu stimmen, aber Dexter … nun, er besitzt selbst wesentliche Anteile an einer Waffenfabrik, das ist kein Geheimnis. Im Augenblick ärgert er sich über irgend etwas. Scheint ganz besonders schlecht gelaunt zu sein. Und hat bis jetzt keine Sitzung ausgelassen.«
Mark fühlte Übelkeit. Mein Gott, Elizabeths Vater? Er wollte es nicht einmal in Erwägung ziehen.
»Sie glauben also, daß das Gesetz angenommen wird?« fragte Mark scheinbar beiläufig.
»Keine Frage, solange die Demokraten die Kontrolle über beide Männer haben. Der Bericht der Opposition war bösartig, aber am 10. wird das Gesetz die Mehrheit erhalten. Nachdem es im Repräsentantenhaus durchgegangen ist, bestand eigentlich kein Zweifel mehr daran. Der Mehrheitsführer weiß genau, welchen Wert die Präsidentin diesem Gesetz beimißt.«
Byrd, überlegte Mark. Er steht auf der Liste. »Könnten Sie mir etwas über Byrd erzählen? Er war im Justizausschuß, nicht wahr? Wie steht er eigentlich dazu?«
»Das ist eine interessante Frage, Andrews. Senator Byrd ist ein humorloser, ehrgeiziger Mann mit Magengeschwüren. Er stammt aus ärmlichen Verhältnissen und betont das so oft, daß ihn viele seiner Kollegen Uriah Heep nennen. In den vierziger Jahren, mit neunzehn, gehörte er dem KuKlux-Klan an. Es ist ihm gelungen, dieses Handicap zu überspielen und in einer von Liberalen beherrschten Partei das höchste Amt im Senat zu bekleiden. Er hat es erreicht, weil er für Teamarbeit prädistiniert ist: Er war und ist den anderen Senatoren immer gefällig, er ist fleißig, aufmerksam, kennt alle ihre Wünsche und kommt ihnen entgegen. Er kümmert sich um jedes Detail, und das hat sich bezahlt gemacht, Byrd hat immer die Demokraten unterstützt. Außerdem ist er ein überaus tüchtiger Fraktionsführer. In seiner Beziehung zur Präsidentin hat das Wort Zuneigung keinen Platz, aber jetzt, da er Fraktionsführer ist, hat Byrd sich angepaßt. Mit seiner Vorgeschichte kann er nicht aus echter Überzeugung für die Waffenkontrolle sein, aber er hat sich natürlich nicht gegen die Vorlage geäußert, weil er sie für die Präsidentin durch den Senat bringen muß. Und das hat er auch gut gemacht. Er hat die Termine eingehalten und Unterbrechungen vermieden …«
»Verzeihung, daß ich Sie unterbreche, Mr. Leykam – aber was meinen Sie damit, daß er Unterbrechungen vermieden hat? Der Ausschuß hat doch nicht rund um die Uhr getagt?«
»Nein, junger Mann, ich habe mich auf eine verfahrenstechnische Unterscheidung zwischen Vertagung und Unterbrechung bezogen. Der Senat, wissen Sie, unterbricht gewöhnlich bis zum nächsten Tag. Am Tag nach der Unterbrechung steht der nicht erledigte Punkt des Vortages auf der Tagesordnung. Im Verlaufe der Morgengeschäfte kann

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