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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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immer endloses Warten, bis man Elizabeth gefunden hatte. Was konnte er über gestern abend sagen? Was, wenn der Direktor recht hatte und ihr Vater …
»Hier Dr. Dexter.«
»Wann bist du heute fertig, Liz?«
»Um fünf Uhr, Geliebter«, sagte sie spöttisch.
»Darf ich dich abholen?«
»Wenn du Lust hast. Jetzt, da ich weiß, daß deine Absichten ehrenwert und keusch sind.«
»Hör zu, eines Tages, aber nicht heute, werde ich dir’s erklären können.«
»Ich sehe dich um fünf, Mark.«
»Bis dann, Liz.«
    Mark bemühte sich, nicht an Elizabeth zu denken, während er über die Straße zu den Parkanlagen des Kapitols schlenderte. Auf den Grünflächen zwischen dem Obersten Gerichtshof und dem Kapitol setzte er sich unter einen Baum. Beschützt von Legislative und Exekutive, dachte er, von Verfassung und Unabhängigkeit begrenzt. Wer würde es wagen, ihm hier, vor dem Kapitol, vor den Augen des Senatspersonals, der Beamten und der Kapitolwächter etwas anzutun? Ein blauweißer Touristenautobus fuhr auf der First Street vorüber und verdeckte den Blick auf die Springbrunnen vor dem Obersten Gerichtshof. Touristen starrten auf Washingtons weiße Marmorpracht. »Und zu Ihrer Rechten, meine Damen und Herren, das Kapitol. Mit dem Bau des ursprünglichen Gebäudes wurde 1793 begonnen. Die Briten brannten das Kapitol am 24. August 1914 nieder …«
    Und ein verrückter Senator wird es am 10. März besudeln, fügte Mark lautlos hinzu, während der Autobus weiterfuhr. Böse Vorahnungen bedrückten ihn: Es wird tatsächlich geschehen, wir können es nicht aufhalten. Caesar kommt morgen ins Kapitol. Blut auf der Treppe.
    Er zwang sich, wieder in seine Notizen zu schauen. Brooks, Byrd, Dexter, Harrison, Thornton. Es blieben ihm nur zwei Tage, um von fünf Männern den einen zu finden. Der Verschwörer, den er suchte, war Cassius, nicht Br utus. Brooks, Byrd, Dexter, Harrison und Thornton. Wo waren sie am 24. Februar um die Mittagszeit gewesen? Wüßte er die Antwort, dann wüßte er, welche vier Männer unschuldig waren und welcher den wahnsinnigen Plan gefaßt hatte, die Präsidentin zu ermorden. Selbst wenn wir den Mann finden, der dahintersteht, überlegte er, während er sich aufrappelte und das Gras von seiner Hose bürstete
– wie könnten wir den Mord verhindern? Der Senator wird den Mord nicht selbst begehen. Wir müssen die Präsidentin vom Kapitol fernhalten. Bestimmt hatte der Direktor einen Plan, er würde nicht das Äußerste riskieren. Mark schlug seine Mappe zu und ging zur Untergrundbahn.

Zu Hause stieg er in seinen Wagen und fuhr langsam zum Woodrow Wilson-Hospital. Ein Blick in den Rückspiegel. Heute folgte ihm ein anderes Auto, ein schwarzer Buick. Wieder ist jemand hinter mir her, dachte er. Um sechzehn Uhr fünfundvierzig war er vor dem Kranke nhaus. Elizabeth war noch nicht fertig, und Mark schaltete das Autoradio an, um Nachrichten zu hören. Ein Erdbeben auf den Philippinen hatte hundertzwölf Menschenleben gefordert. Präsidentin Kane war überzeugt, genügend Unterstützung für das Waffengesetz zu finden. Der DowJones-Index war um drei Punkte auf 1.4 geklettert. Die Yankees hatten in einem Trainingsmatch gegen die Dodgers gewonnen. Das war alles. Elizabeth trat aus dem Krankenhausportal und setzte sich bedrückt neben ihn.
    »Was soll ich dir wegen gestern abend sagen?« fragte
    Mark.
»Nichts«, erwiderte Elizabeth. »Es war, als lese man ein
Buch, in dem das letzte Kapitel herausgerissen ist. Wer hat
es herausgerissen, Mark?«
»Vielleicht habe ich das letzte Kapitel mitgebracht«,
sagte Mark und wich einer Antwort aus.
»Danke, für eine Weile habe ich genug von solchen Gute-Nacht-Geschichten. Die letzte hat mir schlechte Träume
verursacht.«
Elizabeth war schweigsam und ließ sich nicht aufheitern.
Mark bog von der Independence Avenue rechts ab und
hielt in einer Seitenstraße vor dem Jefferson Memorial an.
Die Sonne ging eben unter.
»Ist der letzte Abend schuld?« fragte Mark.
»Zum Teil«, erwiderte sie. »Ich bin mir ziemlich dumm
vorgekommen, als du mich plötzlich allein gelassen ha ttest. Vermutlich wirst du mir nicht sagen, was eigentlich
los war?«
»Ich kann es dir nicht sagen«, antwortete Mark bekü mmert. »Aber glaub mir, es hatte nichts mit dir zu tun. Wenigstens ist das beinahe …« Er hielt abrupt inne. Niemals das Bureau in Verlegenheit bringen.
»Wenigstens ist das beinahe was? Beinahe die Wahrheit? Hat es mit etwas zu tun, was ich getan habe? Warum
war der Anruf so

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