Archer Jeffrey
mö glich. Ich kämpfe gegen Schatten.«
Der Direktor nickte und wartete. Mark fuhr fort. »Heute will ich in den Senat gehen und mir die fünf nochmals bei der Arbeit ansehen. Ich wollte, ich könnte irgendwie herausfinden, wo sie am 24. Februar um die Mittagszeit waren, ohne sie direkt darauf anzusprechen.«
»Das kommt gar nicht in Frage. Damit würden wir das ganze Komplott verhindern. Und jetzt muß ich Sie warnen, Mark. Meine Nachrichten sind nicht gut; lehnen Sie sich zurück und seien Sie auf das Schlimmste gefaßt. Wir glauben, daß Dexter unser Mann ist«, sagte der Direktor.
Eisige Kälte kroch Mark über den Rücken. »Warum, Sir?« stammelte er.
Der stellvertretende Direktor beugte sich vor.
»Meine Leute haben das Georgetown Inn unauffällig kontrolliert. Wir hatten wenig Hoffnung, etwas zu finden. Das ganze Personal wurde befragt. Vergeblich. Um ganz sicher zu gehen, haben wir heute morgen auch das Nachtpersonal verhört. Einer der Nachtportiere, der am Tag natürlich dienstfrei hatte, ist ziemlich sicher, Senator Dexter am 24. Februar gegen vierzehn Uhr dreißig weggehen gesehen zu haben.«
Mark war sprachlos. »Woher wußte er, daß es Senator Dexter war?«
»Der Mann wurde in Wilton in Connecticut geboren und hat dort seine Kindheit verbracht. Er kennt Dexters Gesicht recht gut. Und noch etwas: Er wurde von einer jungen Frau begleitet, deren Beschreibung ungefähr auf seine Tochter paßt.«
»Das ist kein Beweis«, warf Mark ein. »Das sind nur Indizien.«
»Vielleicht«, sagte der Direktor, »aber für Senator Dexter ist es ein unglückseliges Zusammentreffen. Bedenken Sie, daß er am Waffengeschäft interessiert ist; es wird ihm finanziell sehr schaden, wenn das Kontrollgesetz durchgeht. Unsere Erhebungen haben ergeben, daß er ein Vermögen verlieren würde. Also haben wir auch ein Motiv.«
»Aber, Sir«, widersprach Mark, von den Bedürfnis getrieben, an Elizabeth zu glauben, »meinen Sie wirklich, ein Senator würde die Präsidentin ermorden, um sein Unternehmen zu retten? Es gibt so viele weniger drastische Mittel, um die Vorlage zu vereiteln. Er könnte sie im Ausschuß aufhalten oder eine Obstruktion organisieren.«
»Das versuchte er bereits – und es ist ihm nicht gelungen, Mark«, unterbracht Matthew Rogers.
»Vielleicht haben die anderen vier Senatoren viel gewichtigere Motive, die wir nicht kennen. Es muß nicht Dexter sein«, fuhr Mark fort. Es klang nicht überzeugt.
»Mark, ich verstehe, was Sie meinen. Unter normalen Umständen würde auch ich sagen, daß es nicht wahrscheinlich ist, aber wir müssen mit dem Material arbeiten, das wir haben, selbst wenn es mager ist und nur aus Indizien besteht. Und es kommt noch etwas hinzu. Am Abend des 3. März, als Casefikis und der Briefträger ermordet wurden, stand Dr. Dexters Name nicht auf dem Diens tplan. Sie hatte um fünf Uhr Dienstschluß, aber aus ungeklärten Gründen blieb sie zwei Stunden länger, behandelte den Griechen, der nicht zu ihren Patienten zählte, und ging erst dann nach Hause. Natürlich ist es möglich, daß sie sehr pflichtbewußt ist und Überstunden machte, oder daß sie kurzfristig für jemand anderen einsprang, aber auch hier liegen verteufelt viele Zufälle vor, Mark. Wenn man die Dinge nüchtern betrachtet, muß ich sagen, daß es für Senator Dexter schlecht steht – und für seine Tochter.«
Mark antwortete nicht.
»Hören Sie zu, hören Sie genau zu«, fuhr der Direktor fort. »Ich weiß, Sie wollen glauben, daß das alles Zufälle sind und unser Mann einer der vier anderen ist, aber ich habe nur mehr sechsundzwanzig Stunden zur Verfügung, bis die Präsidentin das Weiße Haus verläßt, und ich muß die Fakten so hinnehmen, wie sie sind. Ich will den Mann erwischen, wer immer er sein mag, und ich bin nicht bereit, deshalb das Leben der Präsidentin aufs Spiel zu setzen. Wann sehen Sie das Mädchen wieder?«
Mark blickte auf die Uhr. »Um acht Uhr im Mayflower .«
»Warum? Warum im Mayflower ? Nur Könige und Senatoren gehen dorthin.«
»Ich weiß es nicht, Sir. Sie sagte nur, es sei wichtig.«
»Hm, dann müssen Sie hingehen und mir nachher sofort berichten.«
»Ich verstehe nicht, warum es das Mayflower ist, Andrews. Seien Sie vorsichtig.«
»Ja, Sir.«
»Es ist zehn vor acht. Sie sollten gehen. Übrigens hatten wir noch immer kein Glück mit den Fünfzig-Dollar-Noten. Es bleiben nur mehr acht zur Überprüfung; bisher keine Abdrücke von Mrs. Casefikis. Wir haben bessere Neuigkeiten über Gerbach, den
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