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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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insgesamt drei Minuten und fünfundvierzig Sekunden. Wieviel Vorwarnung brauchen Sie?«
»Zwei Minuten und dreißig Sekunden genügen«, sagte Xan.
»Ist das nicht ein wenig knapp bemessen?« erkundigte sich der noch immer schwitzende Senator.
»Vielleicht«, erwiderte der Vorsitzende. »In diesem Fall werden Sie die Präsidentin auf der Treppe aufhalten; wir wollen Xan nicht länger als notwendig exponieren. Je länger er in Sicht ist, desto größer sind die Chancen für den Helikopter des Secret Service, ihn zu entdecken.«
Der Senator wandte sich Xan zu. »Sie haben jeden Tag geprobt, sagen Sie?«
»Ja«, erwiderte Xan. Es war nie seine Art, mehr Worte als nötig zu verschwenden, auch wenn er mit einem Senator der Vereinigten Staaten sprach.
»Wieso haben die Leute nicht bemerkt, daß Sie ein Gewehr trugen oder zumindest eine Gewehrhülle?«
»Weil Gewehr hundert Meter hoch auf Kran angeklebt ist, seit ich aus Wien zurück bin.«
»Und was geschieht, wenn die Kabine herunterkommt?« Dann sieht man es sofort.«
»Ich habe gelben Overall von Hertz an. Gewehr ist in acht Teilen gelb angestrichen an Unterseite der Plattform geklebt. Selbst mit starkem Fernglas schaut es wie Teil von Kran aus. Als ich von Dr. Schmidt neuestes Modell kaufte, war er selbst über den Kanister mit gelber Farbe erstaunt.«
Alle außer dem Senator lachten.
»Wie lang brauchen Sie, um das Gewehr zusammenzusetzen?« fuhr der Senator fort. Er suchte nach einer schwachen Stelle, wie er es auch beim Verhör von sogenannten Experten in den Ausschüssen machte.
»Zwei Minuten, um es zusammenzusetzen, dreißig Sekunden, um es schußbereit zu machen, zwei Minuten, um es auseinanderzunehmen und wieder anzukleben. Es ist ein 5,6 x 6,1 Millimeter Vomhofe-Super-Express-Gewehr, und ich verwende eine 5-Gramm-Kugel mit einer Mü ndungsgeschwindigkeit von tausend Metern pro Sekunde. Das gibt eine enorme Aufprallwucht. In Laiensprache, Senator, heißt das, daß ich bei Windstille aus hundertachtzig Meter Entfernung 3,5 Zentimeter über Kanes Stirn zielen werde.«
»Sind Sie zufrieden?« fragte der Vorsitzende den Senator.
»Ich glaube, ja«, sagte dieser und versank in brütendes Schweigen. Er wischte sich immer noch die Stirn. Dann fiel ihm etwas anderes ein, und er wollte eben eine Frage stellen, als die Tür aufgerissen wurde und Matson hereinstürmte.
»Tut mir leid, Boß. Ich habe eine Fährte verfolgt.«
»Hoffentlich eine gute«, sagte der Vorsitzende unwirsch.
»Es könnte eine schlechte, eine sehr schlechte sein«, keuchte Matson.
Alle blickten ihn besorgt an.
»O.k. schießen Sie los.«
»Er heißt Mark Andrews«, sagte Matson, während er sich auf den leeren Stuhl fallen ließ.
»Und wer ist das?« erkundigte sich der Vorsitzende.
»Der FBI-Mann, der mit Calvert im Krankenhaus war.«
»Könnten wir am Anfang anfangen?« fragte der Vorsitzende ruhig.
Matson holte tief Atem. »Sie wissen, ich bezweifelte immer, daß Stames mit Calvert ins Hospital ging – wegen seines Dienstranges war es unwahrscheinlich.«
»Ja, ja«, unterbrach der Vorsitzende ungeduldig.
»Nun, Stames ging nicht hin. Seine Frau sagte es mir. Ich besuchte sie und drückte ihr mein Beileid aus, und sie erzählte mir alles, was Stames an diesem Abend machte, sogar daß er nur die Hälfte des Moussaka aß. Das FBI wies sie an, mit niemandem darüber zu sprechen, aber sie glaubt, ich sei immer noch beim Bureau, und erinnert sich nicht, oder vielleicht wußte sie es auch nie, daß Stames und ich nicht gerade Freunde waren. Ich habe Andrews während der letzten achtundvierzig Stunden beschattet. Im Washington Field Office ist er abgemeldet – zwei Wochen Urlaub. Er verbringt jedoch seine Ferien auf eine eher merkwürdige Art. Ich sah ihn im Hauptquartier des FBI, er zieht mit einer Ärztin vom Woodrow Wilson-Hospital herum, und er schnüffelt im Senat.«
Der Senator zuckte zusammen.
»Die Ärztin könnte an dem Abend, an dem ich den Griechen und den Nigger ins Jenseits befördert habe, Dienst gemacht haben.«
»Also wissen die Burschen vom FBI alles«, sagte der Vorsitzende rasch. »Warum sitzen wir noch hier?«
»Das ist eben das Seltsame. Ich saß mit einem alten Freund vom Secret Service bei einem Bier; er hat morgen Dienst bei Kane, und es wurde am Programm nichts geändert. Das Secret Service hat offenbar keine Ahnung von morgen; das FBI weiß also entweder verdammt viel oder gar nichts. Wenn sie alles wissen, haben sie es jedenfalls dem Secret Service nicht mitgeteilt.«
»Was

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