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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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und sah Mark an.
    »Jetzt haben Sie also Senator Dexter kennengelernt. Entweder Dr. Dexter weiß nichts, oder sie ist die beste lebende Schauspielerin.«
    »Sie wissen alles«, sagte Mark.
»Natürlich, und noch mehr – sie hatte vor zwei Minuten einen Autounfall. In dem Telefonat habe ich die Details erfahren.«
Mark sprang auf.
»Sie ist unverletzt. Ein paar hundert Dollar Schaden an der Motorhaube ihres kleinen Fiat und kein Kratzer auf dem Bus, mit dem sie zusammenstieß. Vernünftiges Mädchen. Jetzt fährt sie in einem Taxi ins Hospital, oder wenigstens hält sie es für ein Taxi.«
Mark seufzte und wartete resigniert, was weiter geschehen würde.
»Wo ist Senator Dexter?« fragte er.
»Er ging in den Senat. Rief von dort jemanden an, aber nichts von Interesse.«
Mark fühlte sich wie eine Marionette. »Was soll ich jetzt tun?«
Ein Klopfen an der Tür, und der anonyme Mann trat ein. Er übergab dem Direktor eine Notiz, die Tyson überflog.
»Danke.«
Der anonyme Mann ging. Mark fürchtete das Schlimmste. Der Direktor legte die Notiz auf den Tisch und schaute auf.
»Senator Thornton hält um zehn Uhr dreißig im Senat in Zimmer 2228 eine Pressekonferenz ab. Gehen Sie lieber sofort hin. Rufen sie mich an, sobald er gesagt hat, was er zu sagen hat; die Fragen der Journalisten nachher sind uninteressant. Das sind sie immer.«
    Mark begab sich in den Senat. Er wollte Elizabeth anrufen und fragen, wie es ihr ging. Er wollte sie hundert Dinge fragen, aber er wollte nur eine Antwort. Drei Männer gi ngen ebenfalls zum Senat; zwei folgten Mark je eine halbe Strecke, der dritte legte den ganzen Weg zurück. Alle drei erreichten schließlich Zimmer 2228; keiner von ihnen war dort, um Senator Thorntons Erklärung anzuhören.
    Das Zimmer war bereits von den Scheinwerfern der Fernsehteams erhellt; die Journalisten unterhielten sich. Der Raum war voll, obwohl Senator Thornton noch nicht anwesend war. Mark fragte sich, was er zu sagen hatte und ob es ihm helfen würde, sein Problem zu lösen. Vielleicht machte sich Thornton verdächtig, und Mark konnte mit dieser Nachricht zum Direktor zurückgehen. Als er die älteren Journalisten anschaute, überlegte er, ob sie von Thorntons Mitarbeiter einen Hinweis über den Inhalt der Erklärung erhalten hatten. Andererseits wollte Mark keine Fragen stellen, um nicht aufzufallen. Mit einem Aplomb, der selbst Cäsar gefallen hätte, erschien Senator Thornton, gefolgt von drei Mitarbeitern und seiner Privatsekretärin. Er strahlte über das ganze Gesicht – welch ein Auftritt! Sein dunkles Haar war mit Pomade bedeckt, und er trug einen Anzug, den er offensichtlich für seinen schönsten hielt – grün mit blauem Nadelstreif. Niemand hatte ihm gesagt, was er anziehen sollte, wenn er ins Farbfernsehen kam – nur dunkle, möglichst einfache Kleidung – oder man hatte es ihm gesagt, und er hatte nicht darauf gehört.
    Er nahm in einem aluartigen Sessel mit hoher Rückenlehne Platz, seine Füße berührten kaum den Boden. Rund um ihn standen Bogenlampen, die Fernsehleute stellten ihre Mikrophone vor ihm im Kreis auf. Drei weitere Scheinwerfer wurden plötzlich eingeschaltet. Thornton schwitzte bereits, aber er lächelte immer noch. Die drei Fernsehteams waren aufnahmebereit. Thornton räusperte sich.
    »Meine Damen und Herren von der Presse …« »Was für eine großartige Einleitung«, sagte ein Korrespondent, der vor Mark saß und jedes Wort mitstenographierte. Marc sah näher hin, er glaubte, das Gesicht zu kennen. Es war Bernstein von der Washington Post. Im Raum wurde es jetzt still.
»Ich hatte soeben eine lange Unterredung mit der Präsidentin der Vereinigten Staaten, und deshalb möchte ich vor der Presse und dem Fernsehen eine Erklärung abgeben.« Thornton hielt inne. »Meine Kritik des Waffengesetzes und meine Ablehnung im Ausschuß waren ausschließlich von dem Wunsch motiviert, meine Wähler und ihre ehrliche Angst vor der Arbeitslosigkeit zu vertreten …«
»… und deine eigene Angst vor Arbeitslosigkeit«, bemerkte Bernstein leise. »Welche Bestechung hat dir die Präsidentin während des Dinners am Montag geboten?«
Wieder räusperte sich der Senator. »Die Präsidentin versprach mir, nach erfolgter Annahme des Gesetzes und dem Verbot der Waffenerzeugung für ein Gesetz einzutreten, das die Waffenfabrikanten und ihre Angestellten finanziell absichern soll, so daß die Waffenindustrie sich der Erze ugung weniger gefährlicher Produkte als Handfeuerwaffen zuwenden kann.

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