Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
Vom Netzwerk:
kommen?«
»Ja.« Sie legte auf.
Mark verließ die Zelle, seine Handflächen waren schweißnaß. Er hatte nur noch eine Aufgabe zu erledigen, bevor er zu Elizabeth fuhr; diese verdammten Abschriften der Hearing-Protokolle über das Waffengesetz zu holen.
Er ging auf den Fahrstuhl zu und glaubte, hinter sich Schritte zu hören. Natürlich hörte er Schritte hinter sich – hinter ihm gingen Leute. Als er den Lift erreichte, drückte er auf den »Auf-wärts«-Knopf und drehte sich um. In der Menge von Senatsbeamten, Abgeordneten und Touristen waren zwei Männer, die ihn beobachteten – oder beschützten sie ihn? Ein dritter Mann mit einer dunklen Brille starrte ein Medicare-Plakat an – Mark fand, daß er unverwechselbar wie ein Agent aussah, viel mehr als die anderen beiden.
Der Direktor hatte gesagt, daß zwanzig Agenten mit dem Fall beschäftigt seien – drei von ihnen schienen Mark zu beschatten. Sehr bald würden sie ihm zu Elizabeth folgen und ohne Zweifel umgehend den Direktor verständigen. Er beschloß, daß niemand ihm zu Elizabeth folgen würde. Es ging sie einen Dreck an. Er würde alle drei abschütteln und Elizabeth in aller Ruhe sehen – ohne Späher und Schnüffler. Während er wartete, welcher der beiden Lifts zuerst kommen würde, dachte er rasch nach. Zwei der Agenten kamen jetzt auf ihn zu, aber der Mann vor dem Medicare-Plakat rührte sich nicht. Vielleicht war er doch kein Detektiv, aber irgend etwas an ihm schien Mark vertraut. Er hatte die Ausstrahlung eines Agenten; Agenten riechen einander mit geschlossenen Augen.
Mark konzentrierte sich auf den Fahrstuhl. Der Pfeil zu seiner Rechten leuchtete auf, und die Türen öffneten sich. Mark sprang hinein, stand vor den Knöpfen und drehte sich um. Die zwei Detektive folgten ihm in den Fahrstuhl und stellten sich hinter ihn. Der Mann vor dem MedicarePlakat ging auf den Fahrstuhl zu. Die Türen schlossen sich. Mark drückte auf den »Auf«-Knopf, und die Türen öffneten sich wieder. Muß ihm die Chance geben einzusteigen, um alle drei beisammenzuhaben, dachte Mark. Aber der dritte Mann reagierte nicht. Er stand da, als wolle er auf den nächsten Aufzug warten. Vielleicht wollte er hinunterfahren und war überhaupt kein Agent. Mark hätte schwören können … Die Türen schlossen sich langsam. Im letzten Moment sprang Mark aus dem Lift. Danebengegangen; O’Malley schaffte es gerade noch, sich durch die Türen zu quetschen, während sein Partner langsam, aber unaufhaltsam dem achten Stockwerk entgegenfuhr. Jetzt hatte Mark nur mehr zwei Beschatter. Der zweite Fahrstuhl kam. Sofort stieg der dritte Agent ein. Sehr klug oder ganz harmlos, überlegte Mark, der draußen wartete.
O’Malley stand hinter ihm – welchen sollte er jetzt abschütteln?
Mark schlenderte in die Kabine und drückte den »Abwärts«-Knopf, aber auch O’Malley konnte noch mühelos einsteigen. Mark drückte den »Auf«-Knopf und stieg wieder aus. O’Malley folgte ihm mit ungerührter Miene. Der dritte Mann stand ruhig in der Kabine. Die beiden mußten zusammenarbeiten. Mark sprang wieder hinein und preßte den Daumen gegen den »Zu«-Knopf. Die Türen schlossen sich unendlich langsam, doch O’Malley war zwei Schritte entfernt und erreichte die Kabine nicht mehr. Als die Türen zu waren, lächelte Mark. Zwei waren verschwunden, der eine stand hilflos im Erdgeschoß, der zweite reiste zum Dach, während er mit seinem dritten Verfolger in den Keller fuhr.
    O’Malley erreichte Pierce Thompson in der fünften Etage. Beide Männer waren außer Atem.
»Wo ist er?« schrie O’Malley.
    »Was heißt, wo ist er? Ich dachte, er sei bei dir.« »Nein, ich hab ihn im ersten Stockwerk verloren.« »Scheiße. Jetzt könnte er überall sein«, sagte Thompson.
    »Was meint der Esel, auf welcher Seite wir stehen? Wer von uns sagt es dem Direktor?«
    »Ich nicht«, erklärte O’Malley. »Du bist der ältere, du sagst es ihm.«
»Unter keinen Umständen«, sagte Thompson. »Damit dieser Schweinehund Matson alles Lob erntet – du kannst sicher sein, daß er noch bei ihm ist. Nein, wir werden ihn finden. Du übernimmst die ersten vier Stockwerke und ich die anderen vier. Ruf mich sofort per Funk, wenn du ihn siehst.«
    Als Mark den Keller erreichte, blieb er im Fahrstuhl. Der dritte Mann stieg aus und schien zu zögern. Wieder drückte Mark den »Zu«-Knopf. Die Türen schlossen sich. Er war allein. Mark wollte am Erdgeschoß vorbeifahren, doch der Lift blieb stehen; jemand wollte einsteigen.

Weitere Kostenlose Bücher