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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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Beschlußfassung vorgelegt werden. An diesem Tage würde Florentyna Kane der amerikanischen Geschichte unauslöschlich ihren Stempel aufprägen. Und wenn sie während ihrer Amtszeit nichts anderes erreichen sollte – auf diese eine Tat konnte sie ihr Leben lang stolz sein. Was konnte jetzt noch dazwischenkommen? fragte sie sich zum tausendstenmal. Und zum tausendstenmal schoß ihr derselbe entsetzliche Gedanke durch den Kopf.
    Einmal mehr schob sie ihn von sich weg.

 
17
     
    Donnerstag, 10. März 5 Uhr
    Der Direktor schreckte hoch. Da lag er im Bett und war zutiefst frustriert. Um diese Zeit konnte er nichts tun als zur Decke starren und nachdenken. Und das half nicht viel. Im Geist ließ er noch einmal die Ereignisse der letzten sechs Tage vorüberziehen, wobei er den Gedanken, die ganze Operation abzubrechen, immer wieder aufschob. Es würde vermutlich bedeuten, daß der Senator und seine Bande auch jetzt noch ungeschoren davonkämen. Vielleicht wußten sie bereits etwas und hatten sich zurückgezogen, um den Sturm abzuwarten und sich für einen anderen Tag vorzubereiten. Wie auch immer, es blieb sein Problem.
    Schweißgebadet wachte der Senator um fünf Uhr fünfunddreißig morgens auf – nicht, daß er in der Nacht länger als fünf Minuten geschlafen hätte, ohne aufzuwachen. Es war eine böse Nacht gewesen – mit Donner und Blitz und Sirenengeheul. Die Sirenen hatten ihm Angst gemacht. Er war nervöser, als er erwartet hatte. Um drei Uhr morgens hätte er beinahe den Vorsitzenden angerufen, um ihm zu sagen, daß er trotz der Konsequenzen für ihn selbst, die der Vorsitzende zwar vorsichtig, aber so häufig angedeutet hatte, nicht imstande sei, weiterzumachen. Die Vision der toten Präsidentin zu seinen Füßen rief dem Senator ins Gedächtnis, daß sich jeder genau erinnern konnte, wo er bei der Ermordung von John F. Kennedy gestanden war; wenn es diesmal geschah, würde er niemals imstande sein, zu vergessen, wo er war, als Florentyna Kane starb. Doch sogar das erschien ihm weniger furchtbar, als die Vorstellung, seinen eigenen Namen in fetten Schlagzeilen zu sehen, seine Karriere ruiniert, sein guter Ruf für immer dahin. Trotzdem hätte er den Vorsitzenden beinahe angerufen, sei es nur, um sich beruhigen zu lassen, obwohl man übereingekommen war, erst Freitag vormittag, wenn der Vorsitzende in Miami sein würde, Verbindung aufzune hmen.
    Vier Männer waren bereits umgekommen, aber es hatte wenig Aufsehen erregt. Die Nachricht von Kanes Tod hingegen würde auf der ganzen Welt wie eine Bombe einschlagen.
    Lange Zeit starrte der Senator aus dem Fenster, dann wandte er sich ab. Wieder und wieder schaute er auf die Uhr und wünschte, er könnte sie aufhalten. Aber der Sekundenzeiger bewegte sich unbarmherzig auf sechs Uhr zehn zu. Er frühstückte und blätterte in der Zeitung. Die Post berichtete, daß viele Gebäude in der Nacht während eines der schlimmsten Stürme in der Geschichte Washingtons Feuer gefangen hatten. Der Lubber Run in Virginia war über die Ufer getreten und hatte schwere Schäden verursacht. Präsidentin Kane wurde kaum erwähnt. Der Senator wünschte, er könnte heute die Zeitung für morgen lesen.
    Der erste Anruf, den der Direktor erhielt, war von Elliot, der ihm mitteilte, daß die Aktivitäten der Senatoren Dexter und Harrison nichts Neues ergeben hatten – nicht, daß der anonyme Mann gewußt hätte, worum es eigentlich ging. Der Direktor brummte, aß sein Frühstücksspiegelei auf – und las in der Post von dem furchtbaren Unwetter, das über Nacht über Washington niedergegangen war. Er blickte aus dem Fenster; der Tag war sonnig und klar. Ein idealer Tag für einen Mord, dachte er. ›Der helle Tag, der die Natter hervorlockt.‹ Wie lange durfte er warten, bis er alle über alles informierte? Die Präsidentin sollte um zehn Uhr das Weiße Haus verlassen. Der Direktor würde den Leiter des Secret Service, H. Stuart Knight, und wenn nötig, die Präsidentin zwei Stunden vorher informieren müssen. Zum Teufel, er würde bis zur letzten Sekunde warten und nachher eine ausführliche Erklärung abgeben. Der Direktor war bereit, seine Karriere aufs Spiel zu setzen, um diesen niederträchtigen Senator in flagranti zu ertappen. Aber das Leben der Präsidentin riskieren …
    Kurz nach sechs Uhr fuhr er in sein Büro. Er wollte schon zwei Stunden vor Andrews dort sein, um alle Berichte zu Studieren, die er am Vorabend bestellt hatte. Die wenigsten seiner Mitarbeiter hatten in der

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