Archer Jeffrey
nur
die Vibratoren an euren Uhren aktivieren. Dann bleiben
noch drei Minuten fünfundvierzig Sekunden, weil Kane
im selben Moment an mir vorüberfährt. Verstanden?« »Ja.«
»Ja.«
»Ja.«
Der Vorsitzende schaltete ab und zündete eine Zigarette
an. Neun Uhr vierzig.
Der Direktor entdeckte Matthew Rogers in einem Einsatzwagen und ging rasch zu ihm. »Alles unter Kontrolle, Matt?«
»Ja, Sir. Sobald jemand was versuchen sollte, wird sich im Umkreis von einem Kilometer niemand rühren kö nnen.«
»Gut, wie spät haben Sie?«
»Neun Uhr fünfundvierzig.«
»Okay! Sie überwachen die Aktion von hier aus, ich gehe zum Kapitol.«
Halt und Mark wandten sich ab und gingen weiter. »Hier Elliot. Direktor bitte melden.«
»Sprechen Sie, Elliot.«
»Unsere Leute haben Matson an der Kreuzung von Maryland Avenue und First Street bei der Garfieldstatue entdeckt. Südwestecke des Kapitolparks, in der Nähe der Baustelle an der Westfront.« »Gut. Beobachten und den Platz von fünfzig Leuten umstellen lassen. Noch nicht verhaften. Informieren Sie Mr. Rogers und sagen Sie ihm, daß Matson seine Leute nicht sehen darf.«
»Ja, Sir.«
»Was, zum Teufel, macht er auf dieser Seite des Kapitels?« fragte Mark nachdenklich. »Von der Nordwestseite kann man niemanden auf den Stufen des Kapitels erschießen, außer man sitzt in einem Hubschrauber.«
»Ja, es ist merkwürdig«, pflichtete ihm der Direktor bei.
Sie erreichten den Polizeikordon, der das Kapitol sicherte. Der Direktor zeigte seinen Ausweis, um mit Andrews passieren zu können. Der junge Polizist prüfte den Ausweis zweimal. Er konnte es einfach nicht fassen, vor ihm stand höchstpersönlich – ja, es war der berühmte Direktor des FBI, H. A. L. Tyson.
»Entschuldigen Sie, Sir. Bitte gehen Sie durch.« »Elliot ruft den Direktor.«
»Ja, Elliot?«
»Der Leiter des Secret Service möchte Sie sprechen,
Sir.«
»Ja, Stuart.«
»Die Vorhut fährt soeben durch das vordere Tor. Julius
wird in fünf Minuten folgen.«
»Danke, Stuart. Halten Sie die Ohren steif.«
»Keine Sorge, Halt.«
Fünf Minuten später passierte der Wagen der Präsidentin die Südeinfahrt und bog nach links in die E-Street. Die Vorhut fuhr an der Ecke Pennsylvania Avenue – Neunte Straße am Vorsitzenden vorbei. Er lächelte, zündete eine Zigarette an und wartete. Fünf Minuten später glitt ein großer Lincoln mit Flaggen auf beiden Kotflügeln und dem Wappen des Präsidenten an den Türen an ihm vorüber. Durch die graugetönten Fensterscheiben konnte er auf den Rücksitzen drei Personen sehen. Eine Limousine mit Agenten des Secret Service und dem Leibarzt der Präsidentin, der Gun Car folgte knapp dahinter. Der Vorsitzende drückte auf einen Knopf an seiner Uhr. Der Vibrator summte und kitzelte an seinem Handgelenk. Nach zehn Sekunden stoppte er das Ding, ging weiter und hielt ein Taxi auf.
Der Vibrator an Matsons Uhr bebte auf der Haut. Nach zehn Sekunden hörte er auf. Matson ging zu der Baustelle, bückte sich und knüpfte sein Schuhband fester.
Xan nahm den Klebestreifen ab. Nachdem er die ganze Nacht in zusammengekrümmter Stellung verbracht hatte, war er froh, sich bewegen zu können. Er verschraubte den Lauf mit der Zielvorrichtung.
»Rogers an Direktor Matson nähert sich der Baustelle. Jetzt bleibt er stehen, um die Schnürsenkel zu binden. Sonst ist niemand an der Baustelle, aber ich lasse das noch von einem Hubschrauber überprüfen. Ein riesiger verlassener Kran steht da.«
»Gut. Warten Sie bis zur letzten Minute. Wir müssen unsere Aktionen genau abstimmen, sobald das Auto der Präsidentin ankommt. Sie müssen die Verbrecher in flagranti erwischen. Alarmieren Sie sofort die Agenten auf dem Dach des Kapitols.«
Der Direktor wandte sich an Mark. Er wirkte jetzt gelöst. »Ich glaube, es wird klappen.«
Marks Blick ruhte auf der Treppe des Kapitols. »Haben Sie bemerkt, daß sowohl Senator Dexter als auch Senator Harrison zum Empfangskomitee der Präsidentin gehören?«
»Ja«, sagte der Direktor. »Das Auto muß in zwei Minuten hier sein. Selbst wenn wir nicht herausbekommen, welcher Senator es ist, werden wir die anderen Verschwörer fassen. Mit der Zeit werden wir sie zum Reden bringen. Einen Moment – da fällt mir etwas Merkwürdiges ein.«
Der Direktor nahm ein paar engbeschriebene Bogen aus der Tasche und überflog sie.
»Ja, es ist so, wie ich dachte. Das Programm besagt, daß Dexter zwar bei der Ansprache anwesend sei, aber am Lunch mit der Präsidentin nicht teilnehmen
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