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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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Wahlkampf an diesem einen Abend schon gelaufen. Stell dir nicht die tausend Leute in dem Saal vor. Versuch dich daran zu erinnern, dass dieses Ereignis von den lokalen Radio- und Fernsehstationen übertragen wird und mit Sicherheit am nächsten Morgen die Titelseite des Hartford Courant schmückt.«
    »Das könnte alles unser Vorteil sein«, meinte Harry. »Stimmt«, sagte Dan, »aber es ist ein verdammt großes
    Risiko.«
»Wie lange kann ich darüber nachdenken?«, fragte Fletcher. »Fünf Minuten«, erwiderte Harry. »Vielleicht zehn, denn
    wenn sie eine Presseerklärung herausgegeben hat, werden sie sofort unsere Antwort wissen wollen.«
    »Können wir nicht sagen, dass wir darüber nachdenken wollen?«
»Ganz sicher nicht«, erklärte Harry. »Das würde so aussehen, als ob wir über die Debatte debattieren und wenn du am Ende nachgibst, gewinnt sie gleich doppelt. Entweder weisen wir sie strikt ab oder wir akzeptieren begeistert. Vielleicht sollten wir darüber abstimmen.« Er sah sich in der Runde um. »Wer ist dafür?« Elf Hände schossen hoch.
»Dagegen?« Vierzehn Hände wurden gehoben. »Tja, das wäre es dann.«
»Nein, das wäre es nicht«, sagte Fletcher. Alle am Tisch hörten auf zu reden und sahen den Kandidaten an. »Ich bin dankbar für eure Meinung, aber ich beabsichtige nicht, meine politische Karriere von einem Komitee lenken zu lassen, schon gar nicht, wenn das Wahlergebnis so knapp zu werden droht. Dan, gib bitte eine Erklärung heraus, dass ich die Herausforderung von Mrs Hunter mit Freuden annehme und es kaum erwarten kann, über die echten Probleme mit ihr zu debattieren, nicht über die politischen Posen, auf die sich die Republikaner von Beginn dieses Wahlkampfs an spezialisiert zu haben scheinen.« Einen Augenblick herrschte Stille, dann brach spontan Applaus aus.
Harry lächelte. »Wer ist für die Debatte?« Alle Hände schossen hoch. »Dagegen?« Niemand meldete sich. »Ich erkläre den Antrag für einstimmig angenommen.«
»Warum haben wir ein zweites Mal abgestimmt?«, fragte Fletcher, als er mit Harry den Raum verließ.
»Damit wir der Presse sagen können, die Entscheidung sei einhellig gefallen.«
Fletcher lächelte, als sie sich auf den Weg zum Bahnhof machten. Wieder eine Lektion gelernt.
    *
    Zwölf Leute bearbeiteten jeden Morgen den Bahnhof. Die meisten verteilten Flugblätter, während der Kandidat die Hände der frühen Pendler schüttelte, die die Stadt verließen. Harry hatte ihm gesagt, er solle sich auf die Menschen konzentrieren, die den Bahnhof betraten, denn die wohnten bestimmt in Hartford, während diejenigen, die aus den Zügen stiegen, wahrscheinlich kein Stimmrecht in seinem Wahlkreis hatten.
    »Hallo, ich bin Fletcher Davenport …«
    Urn 8 Uhr 30 ging Fletcher quer über die Straße zu Ma ’s und aß ein Sandwich mit Ei und Schinken. Sobald Ma ihre Meinung darüber kundgetan hatte, wie die Wahl verlauten würde, fuhr er zum Versicherungsviertel der Stadt und schüttelte die Hände ›der Anzüge‹, die in ihre Büros eilten. Im Wagen hatte Fletcher seine Yale-Krawatte angelegt, mit der sich, wie er wusste, viele der Manager identifizieren konnten.
    »Hallo, ich bin Fletcher Davenport …«
    Um 9 Uhr 30 kehrten alle für die morgendliche Pressekonferenz ins Wahlkampfbüro zurück. Barbara Hunter hatte ihre bereits eine Stunde früher abgehalten, daher wusste
    Fletcher, dass es an diesem Morgen nur um ein Thema gehen würde. Auf dem Rückweg ersetzte er die Yale-Krawatte durch etwas Neutraleres und hörte die Topthemen im Radio, um sicherzugehen, dass er nicht von den neusten Nachrichten überrascht würde. Im Nahen Osten war Krieg ausgebrochen. Das würde er Präsident Ford überlassen müssen, denn der Krieg würde es nicht auf die Titelseite des Hartford Courant schaffen.
    » Hallo, ich bin Fletcher Davenport … «
    Als Harry die morgendliche Pressekonferenz eröffnete, erzählte er den anwesenden Journalisten, noch bevor sie eine
    Frage stellen konnten, dass sie einstimmig entschieden hätten, sich Mrs Hunter Auge in Auge zu stellen. Harry nannte sie niemals Barbara. Als man ihm Fragen zur Debatte stellte – Ort, Zeit, Verlauf –, sagte Harry, das müsse alles noch entschieden werden, sie hätten die Herausforderung erst an diesem Morgen erhalten, aber er fügte hinzu: »Ich sehe keinerlei Probleme.« Harry wusste jedoch nur zu gut, dass die Debatte nur Probleme aufwerfen würde.
    Fletcher war von Harrys Antwort überrascht, als man ihn fragte, welche

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