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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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Russell ist im Ruhestand und …«
»Aber sein Sohn ist doch jetzt Vorstandsvorsitzender?«
»Und er sitzt mir immer damit im Nacken, dass wir Menschen wie Ihnen Gebühren abverlangen müssen, wenn wir unsere professionellen Dienste anbieten. Obwohl es Sie sicher interessieren wird, dass das Einkaufszentrum ein voller Erfolg ist und seinen Investoren hervorragende Gewinne beschert. Was führt Sie nach Hartford?«
»Ich habe gelesen, dass auf der anderen Seite der Stadt ein weiteres Einkaufszentrum errichtet werden soll.«
»Das stimmt. Der Stadtrat hat das Grundstück zum Verkauf freigegeben und die Erlaubnis zur kommerziellen Nutzung erteilt.«
»Auf welche Summe wird spekuliert?«, fragte Julia und löffelte ihre Suppe.
»Um die drei Millionen, heißt es, aber ich denke, es wird mehr in Richtung drei Komma drei bis drei Komma fünf gehen, wegen des Erfolgs mit dem Robinson-Einkaufszentrum.«
»Dreieinhalb Millionen ist unsere Obergrenze«, sagte Julia. »Meine Firma agiert grundsätzlich vorsichtig und es gibt auch noch einen weiteren Deal in der Nähe.«
»Vielleicht können wir Sie für einige andere Grundstücke interessieren, die wir repräsentieren«, sagte Nat.
»Danke nein«, erwiderte Julia. »Meine Firma ist auf Einkaufszentren spezialisiert und eines der vielen Dinge, die mein Mann mir beigebracht hat, war, niemals von dem abzuweichen, was man am besten kann.«
»Ein weiser Mann, Ihr verstorbener Gatte.«
»Das war er«, sagte Julia. »Aber ich denke, für heute haben wir genug Geschäftliches beredet. Ob die Bank eventuell bereit wäre, mich bei der Auktion zu vertreten, sobald mein Geld hinterlegt wurde? Ich verlange jedoch absolute Diskretion. Ich möchte nicht, dass jemand erfährt, dass Sie für mich bieten. Das ist noch etwas, was mein Ehemann mir beigebracht hat.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit der Gastgeberin zu. »Kann ich Ihnen beim nächsten Gang helfen?«
»Danke nein«, sagte Su Ling. »Nat ist hoffnungslos, aber er kann gerade noch vier Teller in die Küche tragen und wenn er sich darauf besinnt, gießt er gelegentlich sogar ein Glas Wein nach.«
»Wie seid ihr euch begegnet?«, fragte Nat.
»Das glaubst du nie«, sagte Tom, »aber wir haben uns auf einem Bauplatz getroffen.«
»Ich bin sicher, es gibt eine romantischere Erklärung.«
»Ich habe letzten Sonntag gerade das Land geprüft, das der Stadtrat freigegeben hat, als ich Julia traf, die dort joggte.«
»Ich dachte, Sie bestehen auf Diskretion«, scherzte Nat lächelnd.
»Nicht viele Menschen sehen eine Frau an einem Sonntagmorgen über einen Bauplatz joggen und denken, dass sie ihn kaufen will.«
»Ehrlich gesagt habe ich erst entdeckt, was Julia plant, als ich sie zum Dinner ins Cascade eingeladen habe«, räumte Tom ein.
»Das Immobiliengewerbe muss für eine Frau ziemlich hart sein«, meinte Nat.
»Ja, das stimmt«, gab Julia zu. »Aber ich habe es mir nicht ausgesucht, es hat sich mich ausgesucht. Wissen Sie, als ich das College in Minnesota verließ, habe ich nur kurze Zeit als Model gearbeitet, bevor ich meinen Mann traf. Es war seine Idee, dass ich mir beim Joggen die Bauplätze ansehen und ihm dann berichten sollte. Innerhalb eines Jahres wusste ich genau, wonach er suchte, und nach zwei Jahren hatte ich einen Sitz im Vorstand.«
»Dann führen Sie jetzt das Unternehmen?«
»Nein«, sagte Julia. »Das überlasse ich meinem Vorstandsvorsitzenden und dem Geschäftsführer, aber ich halte die Mehrheit der Aktien.«
»Sie haben also beschlossen, nach dem Tod Ihres Mannes im Geschäft zu bleiben?«
»Ja, das war seine Idee. Er wusste, dass er nur noch wenige Jahre zu leben hatte, und da wir keine Kinder hatten, beschloss er, mir alles über das Geschäft beizubringen.«
Nat räumte die Teller ab.
»Möchte jemand crème brûlée? « , fragte Su Ling.
»Ich bekomme leider keinen Bissen mehr herunter. Das Lamm war dermaßen zart. Aber lass dich davon nicht abhalten«, sagte Julia und streichelte über Toms Bauch.
Nat sah zu Tom hinüber und meinte, ihn noch nie so zufrieden gesehen zu haben. Er vermutete, dass Julia womöglich sogar ein drittes Mal zum Abendessen kommen würde.
»Oh, ist es wirklich schon so spät?«, rief Julia und sah auf ihre Uhr.
»Es war ein wunderbarer Abend, Su Ling, aber jetzt müssen Sie mich bitte entschuldigen. Ich habe morgen früh um 10 Uhr eine Vorstandssitzung, darum sollte ich jetzt gehen.«
»Natürlich«, sagte Su Ling und erhob sich.
Tom sprang von seinem Stuhl auf und begleitete Julia in den

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