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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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lagen, musste Julia nur noch Ray anrufen und ihn anweisen, die Einlagen auf ihrem Konto auf eine andere Bank zu transferieren.«
»Aber die Russell Bank schließt um 17 Uhr und ein Großteil der Belegschaft ist lange vor 18 Uhr weg, besonders an einem Wochenende.«
»In Hartford.«
»Das verstehe ich nicht«, erwiderte Tom.
»Sie hat unseren Hauptkassierer angewiesen, die gesamte Summe an eine Bank in San Francisco zu überweisen, wo es erst 14 Uhr war.«
»Aber ich habe sie nur ein paar Minuten allein gelassen.«
»Lange genug, damit sie ihren Anwalt anrufen konnte.«
»Und warum hat Ray keinen Kontakt zu mir aufgenommen?«
»Er hat es versucht, aber du warst nicht in deinem Büro. Und vergiss nicht, als ich dich aus Los Angeles anrief, war es dort 15 Uhr 30, in Hartford jedoch schon 18 Uhr 30 und die Bank hatte bereits geschlossen.«
»Wenn du nur nicht im Urlaub gewesen wärst.«
»Ich wette, auch diesen Punkt hat sie bei ihren Planungen berücksichtigt«, meinte Nat.
»Wie denn?«
»Ein Anruf bei meiner Sekretärin mit der Bitte um einen Termin in dieser Woche hätte genügt. Schon hätte sie erfahren, dass ich in Los Angeles sein würde. Und zweifellos hast du ihr das bestätigt, nachdem du sie getroffen hast.«
Tom zögerte. »Stimmt, das habe ich. Aber das erklärt nicht, warum Ray sich nicht geweigert hat, den Transfer durchzuführen.«
»Weil du die ganze Summe auf ihr Konto überwiesen hast. In einem solchen Fall ist das Gesetz eindeutig: Wenn sie um einen Transfer nachsucht, haben wir keine andere Wahl, als ihrer Bitte nachzukommen. Das hat ihr Anwalt auch erklärt, als er Ray um 16 Uhr 50 anrief. Da warst du schon auf dem Heimweg.«
»Aber sie hatte bereits einen Scheck unterzeichnet und ihn Mr Cooke überreicht.«
»Stimmt. Und wenn du zur Bank zurückgekehrt wärest und unserem Hauptkassierer von diesem Scheck erzählt hättest, hätte er seine Entscheidung zweifelsohne bis Montag aufgeschoben.«
»Woher konnte sie so sicher sein, dass ich das zusätzliche Geld auf ihr Konto überweisen würde?«
»Das konnte sie nicht, darum hat sie ein Konto bei uns eröffnet und 500000 Dollar eingezahlt. Sie vermutete, dass wir daraufhin glauben würden, sie hätte genügend Mittel, um den Kauf von Cedar Wood zu finanzieren.«
»Aber du hast mir doch erzählt, dass du ihre Firma überprüft hast?«
»Das habe ich auch. Kirkbridge & Co. mit Sitz in New York hat im letzten Jahr einen Gewinn von etwas über einer Million Dollar erzielt und – Überraschung, Überraschung – die Mehrheitseignerin ist eine Mrs Julia Kirkbridge. Nur weil Su Ling sie für eine Schwindlerin hielt, habe ich sogar in New York angerufen, um herauszufinden, ob es an diesem Morgen wirklich eine Vorstandssitzung gab. Als mir die Empfangsdame mitteilte, dass Mrs Kirkbridge nicht zu stören sei, weil sie sich in einer Konferenz befinde, fiel das letzte Stück des Puzzles sauber an seinen Platz. Das meine ich mit Blick fürs Detail.«
»Aber es fehlt immer noch ein Stück«, erwiderte Tom.
»Ja, wie aus einer gewöhnlichen Trickbetrügerin eine geniale Hochstaplerin werden konnte. Erst der Zusatz zur Finanzgesetzgebung von Harry Gates lieferte ihr ein Schlupfloch, durch das sie sich hindurchmogeln konnte.«
»Wieso Senator Gates?«, fragte Tom.
»Er hat den Zusatz zum Grundstücksgesetz eingebracht, der vorsieht, dass Transaktionen der öffentlichen Hand grundsätzlich nur gegen Vollkasse bei Unterschrift unter die Vereinbarung zustande kommen dürfen.«
»Aber ich habe ihr gesagt, die Bank würde das Geld zur Verfügung stellen, das ihr fehlt.«
»Und sie wusste, dass das nicht ausreichen würde«, erklärte Nat.
»Denn der Zusatz des Senators sieht vor, dass der Hauptbegünstigte« – Nat schlug die Broschüre auf einer Seite auf, wo er einen Absatz unterstrichen hatte – »sowohl den Scheck als auch die Vereinbarung unterzeichnen muss. In dem Augenblick, als du zu ihr gelaufen bist und sie gefragt hast, ob sie ihr Scheckheft dabei hat, wusste Julia, dass sie dich an den Eiern gepackt hatte.«
»Und wenn ich ihr gesagt hätte, dass der Kauf nur zustande kommt, wenn sie mir die volle Summe zur Verfügung stellt?«
»Dann wäre sie noch am selben Abend nach New York zurückgekehrt, hätte ihre halbe Million auf ein Konto bei Chase überweisen lassen und du hättest nie wieder von ihr gehört.«
»Aber so hat sie 3100000 Dollar von unserem Geld und ihre eigenen 500000 Dollar eingestrichen«, sagte Tom.
»Korrekt«, bestätigte Nat. »Wenn die

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