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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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Banken heute Morgen in San Francisco öffnen, wird das Geld schon über Zürich oder sogar Moskau auf die Cayman Islands verschwunden sein. Und obwohl ich natürlich alle Hebel in Bewegung setzen werde, glaube ich nicht, dass wir auch nur einen einzigen Cent von unserem Geld wiedersehen werden.«
»Oh Gott«, rief Tom, »mir fällt gerade ein, dass Mr Cooke den Scheck heute Morgen vorlegen wird und ich habe ihm mein Wort gegeben, dass er noch am selben Tag eingelöst wird.«
»Dann werden wir ihn auch einlösen«, sagte Nat. »Es ist eine Sache, wenn eine Bank Geld verliert, aber eine ganz andere, wenn sie ihren Ruf verliert. Ein Ruf, den dein Großvater und dein Vater im Laufe von einhundert Jahren aufgebaut haben.«
Tom sah zu Nat auf. »Als Erstes werde ich von meinem Amt zurücktreten.«
»Trotz deiner Naivität ist es das Letzte, was du tun solltest. Außer du willst, dass alle herausfinden, was für einen Narren du aus dir gemacht hast, woraufhin sie ihr Geld sofort zur Fairchild Bank überweisen werden. Nein, ich brauche nur etwas Zeit, darum schlage ich vor, dass du ein paar Tage Urlaub nimmst. Erwähne das Cedar-Wood-Projekt niemals und falls jemand dieses Thema zur Sprache bringt, schickst du ihn einfach zu mir.«
Tom schwieg eine Weile, dann sagte er: »Das Blödeste an der Geschichte ist, dass ich sie gebeten habe, mich zu heiraten.«
»Und ihr wahres Genie liegt darin, dass sie deinen Antrag angenommen hat«, erwiderte Nat.
»Woher weißt du das?«, wollte Tom wissen.
»Das war Teil ihres Plans.«
»Cleveres Mädchen.«
»Da bin ich mir nicht so sicher«, meinte Nat. »Denn wenn ihr beide euch verlobt hättet, hätte ich ihr einen Sitz im Vorstand angeboten.«
»Also hat sie dich ebenfalls zum Narren gehalten«, sagte Tom.
»Oh ja«, gab Nat zu. »Mit ihrem finanziellen Scharfblick hätte sie eine wichtige Rolle spielen können. Und wenn sie dich geheiratet hätte, hätte sie weit mehr als drei Millionen Dollar eingesackt, also muss ein anderer Mann im Spiel sein.« Nat schwieg. »Vermutlich war er am anderen Ende der Leitung.« Er wandte sich zum Gehen. »Ich bin in meinem Büro. Und vergiss nicht. Wir sprechen nur unter vier Augen über diese Sache. Niemals schriftlich, niemals am Telefon.«
Tom nickte, als Nat die Tür leise hinter sich schloss.
»Guten Morgen, Mr Cartwright«, begrüßte ihn seine Sekretärin, als Nat in sein Büro trat. »Hatten Sie einen schönen Urlaub?«
»Ja, danke, Linda«, erwiderte er fröhlich. »Ich bin nicht sicher, wem Disneyland mehr gefallen hat, mir oder Luke.« Sie lächelte. »Gab es irgendwelche Probleme?«
»Nein, ich glaube nicht. Die letzten Übernahmedokumente der Bennett Bank kamen am Freitag. Ab dem ersten Januar werden Sie also zwei Banken leiten.«
Oder gar keine, dachte Nat. »Ich muss eine Mrs Julia Kirkbridge sprechen, Direktorin von …«
»Kirkbridge & Co.«, ergänzte Linda. Nat erstarrte. »Sie haben sich nach ihrer Firma erkundigt, bevor Sie in Urlaub gingen.«
»Ja, natürlich«, sagte Nat.
Nat probte gerade, was er Mrs Kirkbridge sagen wollte, als ihm seine Sekretärin über die Sprechanlage mitteilte, dass sie Mrs Kirkbridge am Apparat hatte.
»Guten Morgen, Mrs Kirkbridge. Mein Name ist Nat Cartwright. Ich bin der Geschäftsführer der Russell Bank in Hartford, Connecticut. Wir haben Ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten, an dem Ihre Firma möglicherweise interessiert sein könnte. Da ich im Laufe des Tages nach New York komme, hoffte ich, dass Sie ein paar Minuten für mich erübrigen könnten.«
»Kann ich Sie zurückrufen, Mr Cartwright?«, erwiderte sie mit ausgeprägtem englischen Akzent.
»Natürlich«, sagte Nat. »Ich freue mich darauf, wieder von Ihnen zu hören.«
Er fragte sich, wie lange Mrs Kirkbridge für die Entdeckung benötigte, dass er der Geschäftsführer der Russell Bank war. Offensichtlich überprüfte sie ihn, denn sie hatte ihn nicht einmal nach seiner Telefonnummer gefragt. Als das Telefon klingelte, meldete seine Sekretärin: »Mrs Kirkbridge ist am Apparat.«
Nat sah auf die Uhr: Sie hatte sieben Minuten gebraucht, »Ich könnte Sie heute Nachmittag um 14 Uhr 30 empfangen, Mr Cartwright. Ist Ihnen das recht?«
»Das passt mir gut«, erwiderte Nat.
Er legte auf und summte Linda an. »Ich brauche eine Fahrkarte für den Zug um 11 Uhr 30 nach New York.«
Als Nächstes rief Nat bei der Rigg Bank in San Francisco an, die seine schlimmsten Befürchtungen bestätigte. Man war dort angewiesen worden, das Geld nur wenige

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