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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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hatte man festgestellt, dass sich in drei der Haufen nur neunundneunzig Stimmzettel befanden, wohingegen vier andere aus einhundertundeins Stimmzetteln bestanden. Mr Cooke prüfte daraufhin alle sieben fehlerhaften Haufen ein drittes Mal, bevor er wieder auf die Bühne zurückkehrte.
»Ich gebe hiermit das Ergebnis der Wahl zum Senat für das County Hartford wie folgt bekannt: Mr Davenport 21 217 Stimmen. Mrs Hunter 21 213 Stimmen.«
Mr Cooke musste einige Zeit warten, bis er sich über den Lärm hinweg wieder verständlich machen konnte. »Mrs Hunter hat um erneute Zählung ersucht.« Dieses Mal mischten sich Buhrufe unter den Jubel. Die Menge setzte sich und sah dem ganzen Vorgang ein drittes Mal zu. Mr Cooke stellte gewissenhaft sicher, dass jeder Haufen geprüft und noch einmal geprüft wurde und wenn es Zweifel gab, ging er hinüber und befasste sich persönlich damit. Erst wenige Minuten vor ein Uhr nachts betrat er wieder die Bühne und bat beide Kandidaten zu sich.
Er klopfte gegen das Mikrofon, um sicherzugehen, dass es noch funktionierte. »Ich erkläre hiermit das Ergebnis der Wahl zum Senat für das County Hartford wie folgt: Mr Fletcher Davenport 21 216 Stimmen, Mrs Barbara Hunter 21 214 Stimmen.« Die Buhrufe und Jubelschreie waren dieses Mal noch lauter und es dauerte einige Minuten, bevor die Ordnung wieder hergestellt war. Mrs Hunter beugte sich vor und erklärte Mr Cooke in deutlich vernehmbarem Bühnenflüstern, dass es nach ein Uhr sei und die Wahlhelfer nach Hause gehen sollten; man könne ja am nächsten Morgen erneut eine Zählung durchführen.
Er hörte sich höflich ihren Einwand an, bevor er sich wieder dem Mikrofon zuwandte. Doch er hatte offenbar jede Eventualität vorhergesehen. »Ich habe hier das offizielle Wahlhandbuch.« Er hob es hoch, damit es alle sehen konnten, wie es ein Priester mit der Bibel tun mochte. »Ich nehme Bezug auf Seite einundneunzig. Ich werde den betreffenden Abschnitt laut vorlesen.« Es wurde still in dem Saal und all warteten auf Mr Cookes Ausführungen. »Sollte bei einer Senatswahl einer der Kandidaten bei drei aufeinander folgenden Auszählungen vorn liegen, wird er – wie klein der Vorsprung auch sein mag – zum Gewinner der Wahl erklärt. Ich erkläre somit Mr …« Der Rest seiner Worte wurde unter dem donnernden Applaus von Fletchers Anhängern begraben.
Als Fletcher sich umdrehte, stand Harry Gates vor ihm und nahm seine Hand. Fletcher konnte die Worte des ehemaligen Senators über den Jubel hinweg kaum vernehmen. Er glaubte aber, Harry sagen zu hören: »Ich möchte der Erste sein, der Ihnen gratuliert, Senator.«

VIERTES BUCH APOSTELGESCHICHTE36
    NAT SASS AUF DEM RÜCKWEG von New York im Zug und las die kurze Notiz in der New York Times. Er hatte an einer Vorstandssitzung bei Kirkbridge & Co. teilgenommen, auf der er vermelden konnte, dass die Bebauungsphase des CedarWood-Geländes abgeschlossen worden war. Die nächste Phase war die Untervermietung an dreiundsiebzig Ladengeschäfte, deren Fläche von eintausend bis zwölftausend Quadratmetern reichte. Viele der Einzelhändler, die derzeit erfolgreich im Robinson-Einkaufszentrum tätig waren, hatten bereits Interesse bekundet und Kirkbridge & Co. bereitete eine Broschüre und einen Anmeldeantrag für mehrere hundert potenzielle Bewerber vor. Nat hatte außerdem eine ganzseitige Anzeige im Hartford Courant geschaltet und sich einverstanden erklärt, für die wöchentliche Immobilienbeilage über das Projekt interviewt zu werden.
    George Turner, der neue oberste Stadtrat, fand nichts als Lob für das Unternehmen und in seinem Jahresbericht stellte er die Leistung von Mrs Kirkbridge als Projektkoordinatorin heraus. Zu Beginn des Jahres hatte Mr Turner die Russell Bank besucht, jedoch erst, nachdem Ray Jackson zum Leiter der NewingtonFiliale befördert worden war.
    Toms Fortschritte gestalteten sich nicht ganz so zügig. Er brauchte Monate, bevor er den Mut hatte, Julia zum Essen einzuladen. Sie brauchte nur sieben Sekunden, um seine Einladung anzunehmen.
    Innerhalb weniger Wochen saß Tom jeden Freitagnachmittag um 16 Uhr 49 im Zug nach New York und kehrte erst am Montagmorgen nach Hartford zurück. Su Ling erkundigte sich regelmäßig nach dem Stand der Dinge, aber Nat erwies sich als untypisch schlecht informiert.
    »Vielleicht finden wir am Freitag Näheres heraus«, sagte er und erinnerte sie daran, dass Julia am Wochenende zu Besuch sein würde, da sie und Tom ihre Einladung zum Abendessen

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