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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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blieb stehen, in der Hoffnung, das Mädchen mit den blonden Locken und dem bezaubernden Lächeln könnte ihn bemerken. Aber wie sollte sie, da sie energiegeladen auf und ab sprang, um die Taft-Anhänger zu ermuntern, noch lauter zu jubeln.
    Das zweite Viertel wurde viel zu schnell angepfiffen. A kehrte auf ihren Tribünenplatz zurück und wurde von dreißig muskelbepackten Schwergewichten ersetzt. Nat nahm widerwillig seinen Platz wieder ein und tat so, als würde er sich auf das Spiel konzentrieren.
    *
     
    »Darf ich mir Ihr Fernglas ausleihen, Sir?«, bat Fletcher Jimmys Vater zur Halbzeit.
    »Natürlich, mein Junge.« Der Senator reichte ihm das Glas. »Gib es mir einfach zurück, wenn das Spiel weitergeht.« Fletcher überhörte die Anspielung seines Gastgebers, während er sich auf das Mädchen mit dem A auf ihrem Sweater konzentrierte. Er wünschte, sie würde sich häufiger zu seiner Seite umdrehen.
    »An welcher bist du denn interessiert?«, erkundigte sich der
    Senator flüsternd.
»Ich sehe mir nur die Spieler der Taft-Mannschaft an, Sir.«
    »Ich glaube, die sind noch gar nicht auf das Spielfeld zurückgekehrt«, erwiderte der Senator. Fletcher lief rot an. »T, A, F oder T?«, hakte Jimmys Vater nach.
    »A, Sir«, gab Fletcher zu.
    Der Senator nahm ihm das Fernglas ab, betrachtete das zweite Mädchen von links und wartete, bis sie sich umdrehte. »Ich billige deine Wahl, junger Mann. Und was gedenkst du jetzt zu tun?«
    »Keine Ahnung, Sir«, meinte Fletcher hilflos. »Um ehrlich zu sein, ich kenne nicht einmal ihren Namen.«
»Diane Coulter«, sagte der Senator.
»Woher wissen Sie das?« Fletcher fragte sich verwundert, ob Senatoren alles wussten.
»Recherche, mein Junge. Hat man dir das in Hotchkiss noch nicht beigebracht?« Fletcher schaute verwirrt. »Alles, was du wissen musst, steht auf Seite elf des Programms«, fügte der Senator hinzu und reichte ihm das aufgeschlagene Heft. Seite elf war den Cheerleadern beider Schulen gewidmet. »Diane Coulter«, wiederholte Fletcher und starrte das Foto an. Sie war ein Jahr jünger als Fletcher – mit 13 gaben Frauen ihr Alter noch bereitwillig zu – und sie spielte Geige in ihrem Schulorchester. Wie sehr er sich jetzt wünschte, er hätte auf den Rat seiner Mutter gehört und Klavierspielen gelernt.
    *
    Nachdem Taft mühsam einen Yard nach dem anderen gutgemacht hatte, übernahmen sie endlich die Führung. Pflichtschuldigst kehrte Diane an die Touchline zurück, um ihre schwungvolle Nummer aufzuführen.
    »Dich hat es echt schwer erwischt«, meinte Tom. »Ich vermute, ich werde dich ihr vorstellen müssen.«
     
    »Kennst du sie wirklich?«, fragte Nat ungläubig.
    »Ja klar«, erwiderte Tom. »Seit unserem zweiten Lebensjahr gehen wir schon auf dieselben Partys.«
»Ich frage mich, ob sie einen Freund hat«, sinnierte Nat. »Woher soll ich das wissen? Warum verbringst du in den
    Ferien nicht eine Woche bei uns? Dann kannst du den Rest getrost mir überlassen.«
»Würdest du das für mich tun?«
»Das kostet dich natürlich was.«
»An was denkst du?«
»Sorge dafür, dass du die Ferienaufgaben gelöst hast, bevor du zu uns kommst – dann muss ich mir nicht die Mühe machen, alle Fakten nachzuprüfen.«
»Abgemacht«, versprach Nat.
    *
    Das dritte Viertel wurde angepfiffen, und nach einer Reihe brillanter Pässe schaffte es Hotchkiss bis in die Endzone, wodurch sie wieder die Führung übernahmen, die sie bis zum Ende des Viertels behielten.
    »Hallo Taft, hallo Taft, ihr seid wieder da, wo ihr hingehört«, sang der Senator ziemlich falsch, während die Mannschaften eine Pause einlegten.
    »Es wird noch ein Viertel gespielt«, rief Fletcher dem Senator in Erinnerung, als sein Gastgeber das Fernglas an ihn weiterreichte.
    »Hast du schon entschieden, auf wessen Seite du stehst, junger Mann, oder hat dich diese Mata Hari von Taft bereits vollends umgarnt?« Fletcher schaute verwirrt. Er würde nachsehen müssen, wer Mata Hari war, sobald er wieder auf seinem Zimmer war. »Wahrscheinlich wohnt sie hier in der Nähe«, fuhr der Senator fort. »Dann brauchen meine Leute keine zwei Minuten, um alles über sie herauszufinden, was du wissen musst.«
    »Sogar ihre Adresse und ihre Telefonnummer?«, fragte
    Fletcher.
»Und auch, ob sie schon einen Freund hat«, erwiderte der
Senator.
»Nutzen Sie damit nicht Ihr Amt aus?«, wollte Fletcher
wissen.
»Verdammt richtig, das tue ich«, gab Senator Gates zu. »Aber
das würde jeder Politiker tun, wenn er glaubte, es

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