Archer Jeffrey
ich Ihre Ehrlichkeit – auch wenn einer meiner Rechtsbeistände mich eines anderen zu belehren versucht.«
»Sie schmeicheln mir, Sir, aber ich bin nicht beeindruckt.«
»Das sollten Sie auch nicht sein. Ich bin Realist und ich glaube, wenn Sie dieses Mal keinen Erfolg haben, versuchen Sie es in ein paar Jahren einfach erneut. So lange, bis Sie Erfolg haben. Liege ich da richtig?«
»Durchaus möglich, Sir.«
»Sie waren offen zu mir, darum will ich auch offen zu Ihnen sein. In achtzehn Monaten werde ich fünfundsechzig, dann möchte ich mich auf den Golfplatz zurückziehen. Ich will meinem Nachfolger ein blühendes Geldinstitut übergeben. Ich glaube, Sie könnten die Lösung für mein Problem sein.«
»Ich dachte, ich wäre die Ursache Ihrer Probleme.«
»Noch ein Grund, warum wir uns an einem Coup versuchen sollten, der sowohl tollkühn als auch kreativ ist.«
»Ich dachte, genau das hätte ich schon versucht.«
»Und das können Sie auch weiterhin, mein Sohn, aber aus politischen Gründen muss das Ganze Ihre Idee sein, und das bedeutet, Mr Cartwright, dass Sie mir vertrauen müssen.«
»Sie haben über vierzig Jahre hinweg Ihren Ruf aufgebaut, Mr Goldblatz. Ich kann nicht glauben, dass Sie ihn nur wenige Monate vor Ihrem Ruhestand ins Gegenteil verkehren.«
»Jetzt bin ich geschmeichelt, junger Mann, aber ebenso wie Sie nicht beeindruckt. Daher schlage ich vor, dass Sie es waren, der dieses Treffen vereinbarte, um mir den Vorschlag zu unterbreiten, dass wir – anstatt uns weiter zu bekämpfen – lieber zusammenarbeiten sollten.«
»Eine Partnerschaft?«, sagte Nat.
»Nennen Sie es, wie Sie wollen, Mr Cartwright, aber wenn unsere beiden Banken zu einer verschmelzen, verliert keiner von uns und unsere Aktionäre profitieren ebenfalls davon.«
»Und welche Bedingungen sollte ich Ihnen unterbreiten, von meinem Vorstand ganz zu schweigen?«
»Die Bank wird Fairchild Russell heißen und ich bleibe in den nächsten achtzehn Monaten Vorstandsvorsitzender. Sie werden zu meinem Stellvertreter ernannt.«
»Was geschieht mit Tom und Julia Russell?«
»Natürlich bekommen beide einen Platz im neuen Vorstand. Wenn Sie in achtzehn Monaten zum Vorstandsvorsitzenden werden, können Sie sich selbst Ihren Stellvertreter wählen. Obwohl ich denke, es wäre klug, Wesley Jackson als Geschäftsführer zu behalten.«
»Hmm, bliebe noch das Problem der Aktienzuweisung.«
»Sie halten derzeit zehn Prozent der Russell Bank, ebenso Ihr Vorstandsvorsitzender. Seine Frau, die meiner Meinung nach später das gemeinsame Immobilienportfolio verwalten sollte, hat einmal vier Prozent der Aktien gehalten. Aber vermutlich waren es ihre Aktien, die Sie in den letzten Tagen auf den Markt geworfen haben.«
»Da könnten Sie Recht haben, Mr Goldblatz.«
»Nach Umsatz und Gewinn ist Fairchild un … un … ungefähr fünf Mal so groß wie die Russell Bank, darum sollten Sie in Ihrem Vorschlag an uns vier Prozent für sich und Mr Russell verlangen und sich dann auf drei Prozent herunterhandeln lassen. Im Fall von Mrs Russell halte ich ein Prozent für angemessen. Sie drei werden Ihre gegenwärtigen Bezüge und Sonderleistungen weiter beibehalten.«
»Und mein Personal?«
»Der Status quo bleibt in den ersten achtzehn Monaten erhalten. Danach liegt die Entscheidung bei Ihnen.«
»Sie möchten also, dass ich Ihnen diesen Vorschlag unterbreite, Mr Goldblatz?«
»Ja, genau.«
»Vergeben Sie mir die Frage, aber warum unterbreiten Sie diesen Vorschlag nicht einfach selbst und lassen meinen Vorstand darüber nachdenken?«
»Einer meiner Rechtsbeistände würde dem nicht zustimmen. Offenbar hat die Übernahme für Mr Elliot nur den einzigen Zweck, Sie zu vernichten. Ich verfolge ebenfalls nur einen Zweck: Ich will die Integrität der Bank bewahren, der ich über dreißig Jahre lang gedient habe.«
»Warum feuern Sie Elliot nicht einfach?«
»Das wollte ich schon an dem Tag, als er diesen infamen Brief über Sie verschickt hat, aber ich konnte nicht zulassen, dass nur wenige Tage vor einer möglichen Übernahme interne Streitigkeiten bekannt werden. Ich kann mir vorstellen, was die Presse daraus gemacht hätte, ganz zu schwei … schwei … schweigen von den Aktionären, Mr Cartwright.«
»Aber sobald Elliot hört, dass ich diesen Vorschlag unterbreitet habe, wird er sofort versuchen, Ihren Vorstand zu einer Ablehnung zu bewegen«, hielt Nat dagegen.
»Das sehe ich auch so«, bestätigte Goldblatz. »Aus diesem Grund habe ich ihn gestern nach Washington
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