Archer Jeffrey
Alter.«
»Zweite Frage. Wie schätzt er meine Chancen ein?«
»Das wird er erst beantworten, wenn er weiß, gegen wen du antreten musst.«
»Drittens: Bin ich zu diesem Job fähig?«
»Ich weiß, wie er auf diese Frage antworten wird, weil ich das bereits mit ihm besprochen habe.«
Es war ein klarer Herbstmorgen, als Senator Davenport in der Stadt eintraf. Er beschloss, die Strecke am Capitol vorbei zum Krankenhaus zu fahren.
Als sie über den Hügel kamen, starrte Annie plötzlich aus dem Fenster und fing an, hemmungslos zu weinen. Fletcher fuhr sofort an den Straßenrand. Er nahm seine Frau in die Arme und schaute über ihre Schulter zum Capitol.
Die Flagge der Vereinigten Staaten wehte auf Halbmast.
41
MR GOLDBLATZ ERHOB SICH von seinem Platz in der Mitte des Tisches und blickte auf seine vorbereitete Rede. Zu seiner Rechten saß Nat Cartwright und zu seiner Linken Tom Russell. Der Rest des Vorstands hatte sich in zwei Reihen hinter ihm niedergelassen.
»Meine Damen und Herren von der Presse, es ist mir ein großes Vergnügen, die Fusion von Fairchild und Russell bekannt zu geben. Wir haben eine neue Bank geschaffen, die den Namen Fairchild Russell tragen wird. Ich bleibe der Vorstandsvorsitzende und Mr Nat Cartwright wird mein Stellvertreter. Tom und Julia Russell gehören dem neuen Vorstand an, Mr Wesley Jackson bleibt Geschäftsführer der Bank. Ich kann Ihnen mitteilen, dass die Russell Bank ihr Übernahmeangebot zurückgezogen hat. Die Besitzverhältnisse der neuen Bank werden in naher Zukunft veröffentlicht. Und nun stehen Ihnen Mr Cartwright und ich gern für Ihre Fragen zur Verfügung.«
Im ganzen Saal schossen Hände in die Höhe. »Ja«, sagte der Vorstandsvorsitzende und wies auf eine Frau in der zweiten Reihe, mit der er die erste Frage vorab schon vereinbart hatte.
»Haben Sie immer noch die Absicht, in naher Zukunft als
Vorstandsvorsitzender zurückzutreten?«
»Ja, allerdings. Und es dürfte auf der Hand liegen, wer mein
Nachfolger wird.«
Er drehte sich zu Nat und sah ihn an, während ein anderer
Journalist rief: »Was hält denn Mr Russell davon?«
Mr Goldblatz lächelte, denn diese Frage hatten sie alle
erwartet. Er drehte sich nach links und sagte: »Vielleicht sollte
Mr Russell auf diese Frage antworten.«
Tom lächelte den Journalisten wohlwollend an. »Es freut mich
sehr, dass die beiden führenden Banken dieses Bundesstaates
zusammengefunden haben. Und es ist mir eine Ehre, dem
Vorstand der Fairchild Russell Bank anzugehören, wenn auch
nicht geschäftsführend.« Er lächelte. »Ich hoffe sehr, dass Mr
Cartwright mich in Amt und Würden halten wird, wenn er das
Ruder übernimmt.«
»Prima auswendig gelernt«, flüsterte der Vorstandsvorsitzende, als Tom sich wieder setzte.
Nat erhob sich rasch, um eine gleichermaßen gut formulierte
Erwiderung zu geben: »Ich werde Mr Russell auf jeden Fall im
Amt halten, allerdings als geschäftsführendes Vorstandsmitglied.«
Goldblatz lächelte und fügte hinzu: »Ich bin sicher, das wird
niemanden überraschen, der die Entwicklung aufmerksam
verfolgt hat. Ja?« Er zeigte auf einen anderen Journalisten. »Wird es durch diese Fusion zu Entlassungen kommen?« »Nein«, erklärte Goldblatz. »Wir beabsichtigen, das gesamte
Personal der Russell Bank in den derzeitigen Positionen zu
behalten. Mr Cartwright hat jedoch die Aufgabe, sofort eine
völlige Neustrukturierung der Bank vorzubereiten, die dann in
zwölf Monaten greifen soll. Ich möchte allerdings hinzufügen,
dass Mrs Julia Russell bereits zur Leiterin unseres neuen
gemeinsamen Immobilienzweiges ernannt wurde. Wir von
Fairchild haben ihre Handhabung des Cedar-Wood-Projekts
stets mit Bewunderung verfolgt.«
»Darf ich fragen, warum Ralph Elliot, Ihr Rechtsberater, heute
nicht zugegen ist?«, rief eine Stimme aus dem hinteren Teil des
Saales.
Noch eine Frage, die Goldblatz vorhergesehen hatte, auch
wenn er nicht genau sehen konnte, wer sie gestellt hatte. »Mr
Elliot befindet sich in Washington. Gestern Abend hat er mit
Präsident Bush im Weißen Haus zu Abend gegessen, sonst wäre er heute Morgen sicher bei uns. Nächste Frage?« Goldblatz verschwieg den ›offenen Meinungsaustausch‹, den er in den
frühen Morgenstunden mit Elliot geführt hatte.
»Ich habe heute Vormittag mit Mr Elliot gesprochen«, rief
derselbe Journalist. »Ich frage mich, ob Sie zu der
Presseerklärung, die er soeben veröffentlichen ließ, eine
Stellungnahme abgeben wollen?«
Nat erstarrte und Goldblatz erhob sich in
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