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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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geschickt, damit er mir direkt berichten kann, wie die Börsenaufsicht am Montag entschieden hat.«
»Er wird die Falle riechen. Er weiß doch ganz genau, dass er nicht vier Tage lang einfach in Washington herumzusitzen braucht. Wenn er Sonntagnacht hinfliegt, könnte er Sie immer noch bequem von der Entscheidung der Kommission am Montagmorgen informieren.«
»Komisch, dass Sie das erwähnen, Mr Cartwright, denn meine Sekretärin hat her … her … herausgefunden, dass die Republikaner am Wochenende ihr großes Quartalstreffen in Washington feiern, mit einem Galadinner im Weißen Haus.« Er schwieg. »Ich musste mehr als einen Gefallen einfordern, um dafür zu sorgen, dass Ralph Elliot eine Einladung zu diesem Augusttreffen erhielt. Ich denke also, dass er momentan ziemlich beschäftigt sein wird. In der lokalen Presse habe ich von seinen politischen Ambitionen gelesen. Er streitet das natürlich ab, darum muss es wahr sein.«
»Warum haben Sie ihn überhaupt eingestellt?«
»Wir arbeiten schon immer mit Belman & Wayland zusammen, Mr Cartwright. Vor dieser Übernahme bin ich Mr Elliot nie begegnet. Ich werfe mir das selbst vor, aber immerhin versuche ich, meinen Fehler wieder gutzumachen. Sehen Sie, ich hatte noch nicht den Vorteil, in der Vergangenheit zweimal gegen ihn verloren zu haben.«
»Touché«, sagte Nat. »Was passiert als Nächstes?«
»Ich habe dieses Treffen mit Ihnen sehr genossen, Mr Cartwright. Ich werde Ihren Vorschlag im Laufe dieses Nachmittags meinem Vorstand unterbreiten. Leider befindet sich einer unserer Vorstände in Washington, aber ich hoffe dennoch, Ihnen noch heute Abend unsere Antwort auf Ihren Vorschlag am Telefon mitteilen zu können.«
»Ich freue mich schon auf diesen Anruf«, sagte Nat.
»Gut. Dann sollten wir uns möglichst schnell treffen, da ich eine diesbezügliche Vereinbarung bis Freitagabend unterzeichnet haben möchte. Natürlich mit entsprechender Sorgfalt.« Murray Goldblatz hielt inne. »Nat«, sagte er dann, »gestern haben Sie mich um einen Gefallen gebeten. Heute möchte ich Sie um eine Gefälligkeit bitten.«
»Ja, natürlich«, sagte Nat.
»Der Monsignore, ein kluger Mann, hat mich im Gegenzug für die Nutzung dieses Beichtstuhls um eine Spende von 200 Dollar gebeten und da wir ja jetzt Partner sind, möchte ich, dass Sie Ihren Anteil daran begleichen. Ich erwähne das nur, weil es meinen Vorstand entzücken wird und unter meinen jüdischen Freunden meinen Ruf bekräftigt, skrupellos zu sein.«
»Ich will auf keinen Fall der Grund dafür sein, dass Sie diesen Ruf verlieren, Vater«, versicherte ihm Nat.
Nat trat aus dem Beichtstuhl und eilte rasch zum Südausgang, wo er einen Priester in langem, schwarzen Talar und Birett stehen sah. Nat zog zwei Fünfzig-Dollar-Scheine aus seiner Geldbörse und reichte sie ihm.
»Gott segne dich, mein Sohn«, sagte der Monsignore, »aber ich habe das Gefühl, dass ich deine Spende verdoppeln könnte, wenn ich nur wüsste, in welche der beiden Banken die Kirche investieren sollte.«
*
    Der Kaffee wurde serviert und Al Brubaker hatte immer noch keinen Hinweis darauf gegeben, warum er Fletcher hatte sehen wollen.
    »Jenny, warum gehst du mit Annie nicht in den Salon. Ich muss etwas mit Fletcher besprechen. Wir kommen in ein paar Minuten nach.« Als Annie und Jenny den Raum verlassen hatten, fragte Al:
    »Möchten Sie einen Cognac oder eine Zigarre, Fletcher?« »Danke nein, Al. Ich halte mich an den Wein.«
»Sie haben für Ihre Reise nach Washington ein gutes
    Wochenende ausgesucht. Die Republikaner sind gerade in der Stadt und bereiten ihr Augusttreffen vor. Bush schmeißt heute Abend eine Party für sie im Weißen Haus, darum müssen wir Demokraten uns einige Zeit bedeckt halten. Aber sagen Sie mir, wie geht es der Partei in Connecticut?«
    »Auf der heutigen Sitzung haben wir unsere Kandidaten ausgewählt. Und natürlich über die Finanzen gesprochen.«
»Werden Sie sich zur Wiederwahl stellen?«
»Ja. Das habe ich schon deutlich gemacht.«
»Man hat mir gesagt, Sie könnten auch der nächste Fraktionsführer werden.«
»Falls Jack Swales den Job nicht will. Schließlich ist er das dienstälteste Senatsmitglied.«
»Jack? Der lebt noch? Ich hätte schwören können, dass ich an seiner Beerdigung teilgenommen habe. Nein, ich glaube nicht, dass sich die Partei hinter ihn stellen wird, außer …«
»Außer?«, sagte Fletcher.
»Außer Sie würden sich um das Amt des Gouverneurs bewerben.«
Fletcher stellte sein Weinglas auf den

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