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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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war ein Krüppel«, rief Fletcher seinem Wahlkampfmanager ins Gedächtnis.
    »Dann bleibt uns nur noch eines zu tun«, sagte Jimmy. »Du musst die nächsten vierundzwanzig Stunden im Rollstuhl verbringen.«
    *
    Am Entscheidungswochenende versuchten Nats Helfer, eine Aura der Zuversicht zu verbreiten, obwohl ihnen klar war, dass es knapp werden würde. Beide Kandidaten lächelten unaufhörlich bis Montagabend, als die Schuluhr sechs Mal schlug.
    »Lass uns auf mein Zimmer gehen«, schlug Tom vor. »Wir können uns gegenseitig Königsmordgeschichten erzählen.« »Traurige Geschichten«, sagte Nat.
    Sein Team drängte sich vollzählig in Toms kleines Zimmer und tauschte Anekdoten aus über die Rollen, die sie im Wahlkampf gespielt hatten. Sie lachten über Witze, die nicht lustig waren, während sie ungeduldig auf das Ergebnis der Wahl warteten.
    Ein lautes Klopfen an der Tür unterbrach ihren ausgelassenen Lärm. »Herein«, rief Tom.
Sie standen alle auf, als sie sahen, wer in der Tür stand.
»Guten Abend, Mr Anderson«, sagte Nat.
»Guten Abend, Cartwright,«, erwiderte der Dekan förmlich. »Als Wahlleiter muss ich Ihnen mitteilen, dass ich aufgrund der Knappheit des Ergebnisses eine neuerliche Auszählung der Stimmen veranlasst habe. Die Schülerversammlung wird daher auf zwanzig Uhr verschoben.«
»Danke, Sir.« Mehr brachte Nat nicht heraus.
Um acht Uhr saß jeder Junge auf seinem Platz. Sie erhoben sich pflichtschuldigst, als der Dekan die Aula betrat. Nat versuchte, das Ergebnis aus seinem Gesichtsausdruck zu lesen, aber selbst die Japaner wären stolz auf die Unergründlichkeit von Mr Andersons Gesicht gewesen.
Der Dekan ging zur Mitte der Bühne und bat die Anwesenden sich zu setzen. Es herrschte eine Stille, wie es sie bei normalen Zusammenkünften selten gab.
»Ich muss Ihnen sagen«, begann der Dekan, »das dieses Ergebnis das knappste in der fünfundsiebzigjährigen Geschichte dieser Schule ist.« Nat spürte, wie seine Handflächen feucht wurden, während er versuchte, äußerlich ruhig zu bleiben. »Die Wahl zum Schülerpräsidenten fiel wie folgt aus: Nat Cartwright 178 Stimmen, Ralph Elliot 181 Stimmen.«
Die halbe Versammlung sprang auf die Beine und jubelte, während die andere Hälfte sitzen blieb und schwieg. Nat erhob sich, ging zu Elliot und bot ihm die Hand an.
Der neue Präsident ignorierte sie.
*
    Obwohl alle wussten, dass das Ergebnis erst um neun Uhr bekannt gegeben würde, war die Aula schon lange vor dem Eintreffen des Direktors voll.
    Fletcher saß in der hintersten Reihe, den Kopf gesenkt, während Jimmy geradeaus starrte. »Ich hätte heute Morgen früher aufstehen sollen«, meinte Fletcher.
    »Ich hätte dir das Bein brechen sollen«, erwiderte Jimmy.
    Der Direktor marschierte in Begleitung des Kaplans den Mittelgang hinunter, als ob er zeigen wolle, dass Gott irgendwie daran beteiligt war, wer zum Schülerpräsidenten in Hotchkiss wurde. Dann trat der Direktor an den Bühnenrand und räusperte sich.
    »Hier das Ergebnis der Wahl zum Schülerpräsidenten«, verkündete Mr Fleming. »Fletcher Davenport 207 Stimmen, Steve Rodgers 173 Stimmen. Ich erkläre hiermit Fletcher Davenport zum Präsidenten.«
    Fletcher ging sofort zu Steve und schüttelte ihm die Hand. Steve lächelte herzlich, wirkte fast erleichtert. Fletcher drehte sich um und entdeckte Harry Gates neben der Tür. Der Senator verbeugte sich respektvoll vor dem neuen Präsidenten.
    »Deinen ersten Wahlsieg wirst du nie vergessen«, sagte er nur.
    Sie ignorierten beide Jimmy, der auf und ab sprang und sich einfach nicht bremsen konnte.
»Ich glaube, Sie kennen bereits meinen Vizepräsidenten, Sir«, sagte Fletcher.

11
    NATS MUTTER SCHIEN eine der Wenigen zu sein, die es nicht enttäuschte, dass ihr Sohn nicht zum Schülerpräsidenten gewählt worden war. Ihrer Meinung nach hatte er auf diese Weise mehr Zeit, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Wenn Susan Cartwright gewusst hätte, wie viele Stunden Nathaniel mit Lernen verbrachte, hätte sie sich keine Sorgen mehr gemacht. Selbst für Tom war es schwer, Nat mehr als nur ein paar Minuten seinen Büchern zu entreißen, mit Ausnahme seines täglichen Querfeldeinlaufs über fünf Meilen. Und selbst als Nat den Schulrekord im Querfeldeinrennen aufstellte, gestattete er sich nur zwei Stunden, um das zu feiern.
    Heiligabend, die Weihnachtsfeiertage, Silvester – ganz egal. Nat blieb auf seinem Zimmer, den Kopf in den Büchern vergraben. Seine Mutter hoffte, er würde sich

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