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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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Schweinehund um.« Nat stand auf. »Das wird auch nicht helfen«, meinte Rebecca ruhig.
»Es ändert nichts.« Nat ging auf sie zu und nahm sie in den Arm.
»Ich will dich immer noch heiraten. Es ist doch viel wahrscheinlicher, dass es mein Kind ist.«
»Aber du könntest niemals sicher sein«, warf Rebecca ein.
»Das ist kein Problem für mich.«
»Aber für mich ist es ein Problem«, erwiderte Rebecca. »Es gibt nämlich noch etwas, das ich dir nicht gesagt habe …«
    *
    In dem Augenblick, als Fletcher die bis auf den letzten Platz gefüllte Woolsey Hall betrat, bedauerte er, nicht auf Jimmys Rat gehört zu haben. Er setzte sich neben Tom Russell, der ihn mit einem freundlichen Lächeln begrüßte, auf die Bank, während eintausend Studenten sangen: »Hey, hey, LBJ, wie viele Kinder hast du heute schon gekillt?«
    Fletcher sah zu seinem Gegner auf, der sich erhob, um das Rededuell zu eröffnen. Tom wurde von der Menschenmenge mit Hochrufen begrüßt, noch bevor er den Mund geöffnet hatte. Zu Fletchers Überraschung wirkte Tom ebenso nervös wie er. Schweißperlen tauchten auf seiner Stirn auf.
    Die Menge verstummte, als Tom zu reden begann, aber schon nach zwei Wörtern erklangen Buh-Rufe. »Lyndon Johnson.« Er wartete.
    »Lyndon Johnson hat uns erklärt, dass es Amerikas Pflicht ist, die Nordvietnamesen zu besiegen und die Welt vor dem schleichenden Kommunismus zu retten. Ich sage, es ist die Pflicht des Präsidenten, das Leben keines einzigen Amerikaners auf dem Altar einer Doktrin zu opfern, die sich im Lauf der Zeit selbst zunichte machen wird.«
    Wieder tobte die Menge, diesmal vor Jubel, und es dauerte fast eine Minute, bevor Tom fortfahren konnte. Der Rest seiner Rede wurde von so vielen Beifallsbekundungen unterbrochen, dass er kaum die Hälfte seiner Rede abliefern konnte, bevor die ihm zustehende Zeit abgelaufen war.
    Die Jubelrufe verwandelten sich in dem Moment in Buh-Rufe, als sich Fletcher von seinem Platz erhob. Er hatte bereits beschlossen, dass dies seine letzte öffentliche Rede sein würde. Er wartete auf eine Stille, die nicht eintreten wollte, und als jemand rief »Fang schon an«, sprach er seine ersten stammelnden Worte.
    »Die Griechen, die Römer und die Briten waren, alle zu ihrer Zeit, die Führer der Welt«, fing Fletcher an.
    »Das ist kein Grund, warum wir das auch sein sollten!«, brüllte jemand aus den hinteren Reihen.
»Nach dem Zusammenbruch des britischen Empire in der Folge des Zweiten Weltkrieges«, fuhr Fletcher fort, »wurde diese Verantwortung an die Vereinigten Staaten weitergereicht. An die größte Nation auf Erden.« Schwacher Applaus kam auf. »Wir können uns natürlich zurücklehnen und erklären, dass wir dieser Verantwortung nicht gewachsen sind. Wir können den Millionen Menschen in aller Welt, die unsere Vorstellung von Freiheit bewundern und unsere Lebensweise übernehmen möchten, unsere Führung anbieten oder wir wenden uns einfach ab und lassen zu, dass ebendiese Millionen von Menschen unter dem Joch des Kommunismus leiden, der die freie Welt zu verschlingen droht. Oder aber wir gewähren diesen Menschen unsere Hilfe, während sie versuchen, unsere demokratischen Konzepte zu übernehmen. Es bleibt der Geschichte überlassen, die Entscheidung, die wir treffen, aufzuzeichnen, aber die Geschichte sollte nicht feststellen müssen, dass auf uns kein Verlass war.«
Jimmy war erstaunt, dass die Menge bislang nur mit gelegentlichen Unterbrechungen zugehört hatte, und ebenso überrascht angesichts des respektvollen Beifalls, den Fletcher erhielt, als er zwanzig Minuten später an seinen Platz zurückkehrte. Am Ende des Redewettstreits war allen im Saal klar, dass Fletcher das Duell gewonnen hatte, auch wenn Tom den Antrag mit über zweihundert Stimmen Vorsprung für sich entschied.
Jimmy brachte es irgendwie fertig, fröhlich zu wirken, nachdem der jubelnden Meute das Ergebnis mitgeteilt worden war. »Das ist ein verdammtes Wunder«, erklärte er.
»Ein schönes Wunder«, meinte Fletcher. »Ist dir nicht aufgefallen, dass wir mit zweihundertachtundzwanzig Stimmen verloren haben?«
»Ich habe eine überwältigende Niederlage erwartet, darum sind zweihundertachtundzwanzig Stimmen für mich ein wahres Wunder. Wir haben fünf Tage, um die Meinung von einhundertvierzehn Wählern zu ändern, denn die meisten Frischlinge akzeptieren, dass du offensichtlich der Beste bist, um sie im Studentenausschuss zu vertreten«, sagte Jimmy, als sie die Woolsey Hall verließen.

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