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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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Mehrere Leute riefen Fletcher »Prima gemacht« und »Viel Glück« zu.
»Ich fand, Tom Russell hat eine gute Rede gehalten«, sagte Fletcher.
»Außerdem vertritt er ihre Ansichten.«
»Nein, er wird nur den Platz für dich warmhalten.«
»Sei dir da mal nicht so sicher«, hielt Fletcher dagegen. »Vielleicht erwärmt sich Tom für den Gedanken, Präsident zu werden.«
»Keine Chance. Nicht angesichts dessen, was ich für ihn geplant habe.«
»Ob ich die Frage wagen soll, was dir für ihn vorschwebt?«, erkundigte sich Fletcher.
»Ich habe zu jeder Rede, die er gehalten hat, jemand aus unserem Team geschickt. Während der Kampagne hat er dreiundvierzig Wahlversprechen getätigt, von denen er die meisten unmöglich halten kann. Wenn er täglich zwanzig Mal daran erinnert wird, denke ich nicht, dass sein Name auf der Wahlliste auftaucht.«
»Jimmy, hast du jemals Der Fürst von Machiavelli gelesen?«, fragte Fletcher.
»Nein. Hätte ich das tun sollen?«
»Nein, mach dir keine Mühe, du kannst daraus nichts mehr lernen. Was hast du heute Abend vor?«, fragte er gerade, als Annie auf sie zukam. Sie umarmte Fletcher fest. »Gut gemacht«, lobte sie, »deine Rede war brillant.«
»Zu schade, dass zweihundert andere das nicht so gesehen haben«, sagte Fletcher.
»Sie haben es durchaus so gesehen, aber die meisten hatten schon entschieden, wen sie wählen wollten, noch bevor sie die Aula betreten haben.«
»Genau das versuche ich ihm die ganze Zeit klar zu machen.«
Jimmy wandte sich an Fletcher. »Meine Babyschwester hat Recht und darüber hinaus …«
»Jimmy, ich werde in ein paar Wochen achtzehn«, fauchte Annie ihren Bruder an, »nur für den Fall, dass du das noch nicht bemerkt haben solltest.«
»Ich habe es sehr wohl bemerkt und einige meiner Freunde behaupten sogar, dass du ziemlich hübsch sein sollst, auch wenn ich das nicht so sehe.«
Fletcher lachte. »Kommst du mit uns ins Dino? «
»Nein. Du hast offenbar vergessen, dass Joanna und ich euch beide zum Abendessen zu ihr eingeladen haben.«
»Ich habe es nicht vergessen«, sagte Annie, »und ich kann es kaum erwarten, die Frau zu treffen, die meinen Bruder länger als eine Woche an sich fesseln konnte.«
»Ich habe seit dem Tag, an dem ich sie traf, keine andere Frau mehr angesehen«, flüsterte Jimmy.
    *
    »Ich will dich immer noch heiraten«, erklärte Nat und hielt sie fest.
»Auch wenn du nicht sicher sein kannst, wer der Vater ist?«
»Umso mehr Grund, dass wir heiraten, dann kannst du nie an meiner Hingabe zweifeln.«
»Daran habe ich nie auch nur eine Sekunde gezweifelt«, sagte Rebecca, »auch nicht daran, dass du ein guter und anständiger Mann bist, aber hast du nie daran gedacht, dass ich dich nicht genug lieben könnte, um den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen?« Nat ließ sie los und sah ihr in die Augen. »Ich habe Ralph gefragt, was er tun würde, wenn sich herausstellt, dass es sein Kind ist, und er war mit mir einig, dass ich eine Abtreibung vornehmen lassen sollte.« Rebecca legte ihre Hand auf Nats Wange. »Nicht viele von uns sind gut genug, um mit Sebastian zu leben, und ich bin ganz sicher keine Olivia!«
Sie nahm rasch die Hand von seiner Wange und verließ wortlos den Raum.
Nat legte sich auf das Bett. Er merkte nicht, wie die Dunkelheit einsetzte. Ständig musste er an seine Liebe für Rebecca denken und an seine Verachtung für Elliot. Schließlich schlief er ein und erwachte erst, als das Telefon klingelte.
Nat hörte die vertraute Stimme und gratulierte zu der Neuigkeit.

13
    ALS NAT SEINE POST aus dem Gebäude der Studentenschaft holte, konnte er sich gleich über drei Briefe freuen: ein neuer Rekord. Einen der Briefe zierte unmissverständlich die Handschrift seiner Mutter. Der zweite trug einen Poststempel aus New Haven, also stammte er wohl von Tom. Der dritte Umschlag war braun und enthielt seinen monatlichen Stipendiumsscheck, den er sofort einlösen würde, da ihm bereits das Geld ausging.
    Anschließend ging Nat zu McConaughy und genehmigte sich eine Schale Cornflakes und zwei Scheiben Toast. Die trockenen Rühreier vermied er. Er fand einen freien Platz in einer der Ecken und öffnete den Brief seiner Mutter. Seit beinahe zwei Wochen hatte er ihr nicht geschrieben, was ihm Schuldgefühle verursachte. Es waren nur noch wenige Tage bis zu den Weihnachtsferien, darum hoffte er, sie würde es verstehen, wenn er nicht sofort antwortete. Nach seiner Trennung von Rebecca hatte er lange mit ihr am Telefon gesprochen. Er hatte

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