Archer Jeffrey
an.
»Passt gut«, sagte Joe. »Bislang haben wir dreihundertundsieben Dollar an Spendengeldern eingenommen, den Großteil nach deiner Rede in der Russell Hall. Weil der Saal so proppenvoll war, schienen offenbar viele von ihnen überzeugt, auf der Seite des Gewinners zu stehen.«
»Danke, Joe«, sagte Nat. »Nächster Punkt: Was plant unser Gegner? Tim?«
»Mein Name ist Tim Ulrich und meine Aufgabe ist es, den Wahlkampf der Opposition zu beobachten und dafür zu sorgen, dass wir allzeit gewappnet sind. Mindestens zwei Leute machen sich jedes Mal Notizen, wenn Elliot den Mund öffnet. Er hat in den letzten Tagen so viele Wahlversprechen abgegeben, dass die Universität nächstes Jahr um diese Zeit bankrott wäre, wenn er alle einhalten wollte.«
»Was ist mit den Wählergruppen, Ray?«
»Es gibt drei Kategorien: Ethnisch, religiös und die
Studentenverbindungen, darum habe ich drei Bereichsleiter berufen, die jede Gruppe abdecken. Es gibt natürlich beträchtliche Überlappungen, beispielsweise bei Italienern und Katholiken.«
»Und beim Sex?«, rief jemand.
»Nein«, erwiderte Ray ganz ernst. »Wir haben festgestellt, dass der Sex bei allen gleich ist, darum gibt es dazu keine
Untergruppen, aber Opern, Essen und Mode sind Beispiele, wo es Überlappungen mit den Italienern gibt – doch das haben wir im Griff. Bei Mario gibt es sogar kostenlosen Kaffee für alle Kunden, die versprechen, für Cartwright zu stimmen.«
»Seid vorsichtig. Elliot wird das unter Wahlausgaben anrechnen«, warnte Joe. »Wir wollen nicht wegen einer Formsache scheitern.«
»Einverstanden«, sagte Nat. »Sport?«
Jack Roberts, der Kapitän des Basketballteams, musste sich nicht erst vorstellen. »Laufsportarten und Leichtathletik werden
durch Nats persönlichen Einsatz abgedeckt, vor allem nach seinem Sieg im letzten Querfeldeinlauf gegen Cornell. Ich decke das Baseball- und das Basketballteam ab. Elliot hat bereits die Footballmannschaft für sich eingenommen. Noch völlig offen ist das Lacrosse-Team der Frauen – der Club hat über dreihundert Mitglieder.«
»Ich habe eine Freundin in der zweiten Mannschaft«, warf
Tim ein.
»Ich dachte, du bist schwul?«, scherzte Chris. Einige lachten. »Wer deckt die schwulen Wähler ab?«, hakte Nat nach. Niemand sagte etwas. »Wenn jemand offen zugibt, schwul zu
sein, holt ihn ins Team. Und keine spitzen Bemerkungen.«
Chris nickte zustimmend. »Tut mir Leid, Nat.«
»Zu guter Letzt Umfrageergebnisse und Statistik. Su Ling?« »Es sind 9628 Studenten und Studentinnen registriert – 5517
Männer und 4111 Frauen. Eine ziemlich amateurhafte Umfrage, die am Samstagmorgen auf dem Campus durchgeführt wurde, zeigte, dass Elliot 611 Stimmen bekam und Nat 541, aber lasst uns nicht vergessen, dass Elliot uns eine Nasenlänge voraus ist, weil er praktisch seit über einem Jahr Wahlkampf führt und seine Plakate bereits überall hängen. Unsere werden erst am Freitag aufgehängt.«
»Und bis Samstag wieder abgerissen sein.«
»Dann ersetzen wir sie sofort«, entgegnete Joe. »Ohne auf dieselbe Taktik zurückzugreifen. Sorry, Su Ling.«
»Nein, schon in Ordnung. Jedes Mitglied des Teams muss mindestens zwanzig Wähler pro Tag ansprechen«, erklärte Su Ling. »Wir haben noch sechzig Tage und müssen in dieser Zeit versuchen, jeden Studenten und jede Studentin vor dem Urnengang mehrmals anzusprechen. An der Wand hinter euch findet ihr ein Anschlagbrett mit dem Namen jedes Studenten und jeder Studentin in alphabetischer Reihenfolge. Auf dem Tisch davor seht ihr siebzehn Buntstifte. Ich habe jedem Mitglied des Teams einen Stift zugewiesen. Ihr werdet jeden Abend ein Kreuz hinter den Studenten machen, mit denen ihr gesprochen habt. Auf diese Weise finden wir heraus, wer viel redet und wer wirklich arbeitet.«
»Hast du nicht eben gesagt, es lägen siebzehn Stifte auf dem Tisch?«, erkundigte sich Joe. »Wir sind doch nur vierzehn Leute im Team.«
»Stimmt, aber es gibt auch einen schwarzen, einen gelben und einen roten Stift. Wenn der Betreffende sagt, er wolle für Elliot stimmen, streicht ihr seinen Namen schwarz durch. Wenn ihr unsicher seid, macht einen gelben Haken neben dem Namen, und wenn ihr sicher seid, dass er für Nat stimmt, dann nehmt Rot. Jeden Abend werde ich die neuen Daten in meinen Computer eingeben und euch am nächsten Morgen einen Ausdruck aushändigen. Noch Fragen?«
Su Ling sah sich um.
»Willst du mich heiraten?«, fragte Chris.
Alle lachten. »Ja, ich will.« Su Ling
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