Archer Jeffrey
einen Arm um ihre Schulter. »Kommen Sie bitte herein. Ich möchte Ihnen beiden jemand vorstellen.«
Fletcher und Annie folgten dem Professor ins Wohnzimmer, wo sich ein Dutzend Gäste bereits in Gespräche vertieft hatten. Es sah aus, als seien sie die Letzten.
»Herr Vizepräsident, ich möchte Ihnen Annie Cartwright vorstellen.«
»Guten Abend, Herr Vizepräsident.«
»Hallo, Annie.« Spiro Agnew streckte die Hand aus. »Ich habe gehört, Sie hätten einen ziemlich schlauen Kerl geheiratet.«
Karl flüsterte laut: »Vergessen Sie niemals, Annie, dass Politiker zu Übertreibungen neigen, weil sie stets auf Ihre Stimme hoffen.«
»Ich weiß, Karl. Mein Vater ist auch Politiker.«
»Recht so«, sagte Agnew.
»Nein, Sir, links«, erwiderte Annie mit einem Lächeln. »Er ist der demokratische Fraktionsführer im Senat von Connecticut.«
»Gibt es denn heute Abend keine Republikaner unter uns?«
»Und das, Herr Vizepräsident, ist Annies Mann, Fletcher Davenport.«
»Hallo, Fletcher. Ist Ihr Vater ebenfalls Demokrat?«
»Nein, Sir, er ist eingetragenes Mitglied der republikanischen Partei.«
»Großartig, dann gibt es in Ihrem Haus wenigstens zwei Stimmen für uns.«
»Nein, Sir, meine Mutter würde Sie niemals über ihre Schwelle lassen.«
Der Vizepräsident brach in Gelächter aus. »Ich weiß nicht, welche Auswirkungen das auf Ihren Ruf haben wird, Karl.«
»Ich bleibe weiterhin neutral, Spiro. Politik ist nicht meine Sache.
Darf ich Ihnen Annie anvertrauen, Sir? Ich möchte Fletcher noch jemand vorstellen.«
Fletcher war erstaunt, da er angenommen hatte, der Professor habe sich in seiner Einladung auf den Vizepräsidenten bezogen, folgte jedoch pflichtschuldigst seinem Gastgeber zu einer Gruppe von Männern, die auf der anderen Seite des Raumes vor dem flackernden Kamin standen.
»Bill, das ist Fletcher Davenport. Fletcher, das ist Bill Alexander von Alexander …«
»… Dupont & Bell«, vervollständigte Fletcher und schüttelte die Hand des Seniorpartners einer der angesehensten Kanzleien von New York.
»Ich wollte Sie seit langem kennen lernen, Fletcher«, sagte Bill Alexander. »Sie haben etwas zuwege gebracht, was mir in dreißig Jahren nicht gelungen ist.«
»Und das wäre, Sir?«
»Karl dazu zu bringen, in einem meiner Fälle zu assistieren. Wie haben Sie das nur geschafft?«
Beide Männer waren gespannt auf seine Antwort.
»Ich hatte keine andere Wahl, Sir. Er hat sich mir auf höchst unprofessionelle Weise aufgedrängt, aber Sie dürfen nicht vergessen, wie verzweifelt er war. Seit 1938 hat ihm niemand mehr eine richtige Arbeit angeboten.«
Beide Männer lachten.
»Ich sehe mich zu der Frage veranlasst, ob Karl sein Honorar wert war«, fuhr Alexander fort, »das ziemlich üppig gewesen sein muss, wenn man bedenkt, dass der Frau das Gefängnis erspart blieb.«
»Das war es in der Tat«, bestätigte Abrahams, bevor sein junger Gast antworten konnte. Er griff auf das Bücherregal hinter Bill Alexander und zog ein gebundenes Buch mit dem Titel Die Fälle des Clarence Darrow heraus. Mr Alexander betrachtete das Buch. »Ich besitze dieses Buch natürlich auch«, sagte er.
»Ich hatte es ebenfalls schon«, sagte Abrahams. Fletcher blickte enttäuscht. »Aber keine signierte Erstausgabe mit einem perfekt erhaltenen Schutzumschlag. Das hier ist ein echtes Sammlerstück.«
Fletcher musste an seine Mutter und ihren unschätzbaren Rat denken: »Wähle etwas aus, das ihm etwas bedeutet. Es muss auch nicht viel Geld kosten.«
* Nat umrundete den Kreis aus acht Männern und sechs Frauen, die sein Team bildeten, bat jeden von ihnen, sich vorzustellen. Dann erklärte er die einzelnen Verantwortungsbereiche im anstehenden Wahlkampf. Nat bewunderte Su Lings Hingabe, denn als Folge von Toms inoffiziellem Ratschlag hatte sie eine bemerkenswerte Auswahl an Studenten und Studentinnen getroffen, von denen die meisten sich offenbar schon seit einiger Zeit Nat als Präsident gewünscht hatten.
»Okay, fangen wir damit an, uns gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen«, schlug Nat vor.
Joe Stein stand auf. »Da der Kandidat klargestellt hat, dass keine Spende höher als einen Dollar ausfallen darf, habe ich die Zahl der Mitglieder des Sponsoringteams erhöht, damit wir so viele Studenten wie möglich ansprechen können. Diese Gruppe trifft sich derzeit einmal wöchentlich, für gewöhnlich am Montag. Es wäre hilfreich, wenn der Kandidat irgendwann zu ihnen sprechen könnte.«
»Wie wäre es mit nächsten Montag?«, bot Nat
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