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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der perfekte Dreh
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Blickes würdigte. Ich humpelte zur Erste-HilfeStation und meldete mich dort als verletzt. Caroline kam ein paar Minuten später an.
Ich setzte ihr auseinander, daß der Sanitäter der Ansicht sei, es könne sich um einen Knöchelbruch handeln und daß man mir geraten habe, mich sofort ins Krankenhaus zu begeben.
Caroline runzelte die Stirn, schnallte ihre Skier ab und ging los, um ein Taxi zu finden, das uns zum Krankenhaus bringen würde. Es war keine lange Fahrt, aber eine, die der Fahrer – wie ich aus der Art, in der er die glitschigen Kurven meisterte, erkennen konnte – offensichtlich schon oft zuvor absolviert hatte.
»Dafür müßte ich ungefähr ein Jahr lang zum Essen ausgeführt werden«, sagte Caroline, als wir das Krankenhaus durch die doppelten Türen betraten.
»Wären Sie so liebenswürdig, draußen zu warten, Madam?« verlangte ein männlicher Krankenpfleger, während man mich in den Röntgenraum brachte.
»Gern, aber werde ich meinen armen Mann je wieder zu Gesicht bekommen?« spottete sie, als sich die Tür vor ihrer Nase schloß.
Ich betrat einen Raum, voll mit kompliziert aussehenden Apparaten. Ihr Herr und Gebieter war ein teuer gekleideter Arzt. Ich sagte ihm, was meiner Meinung nach mit mir los war, und er legte den verletzten Fuß vorsichtig unter einen Röntgenapparat. Wenige Augenblicke später studierte er bereits das große Negativ.
»Da ist keine Fraktur zu sehen«, versicherte er mir und deutete auf den Knochen. »Aber falls Sie immer noch Schmerzen haben, sollte ich Ihrem Knöchel vielleicht lieber einen Druckverband anlegen.« Dann befestigte der Arzt mein Röntgenbild neben fünf anderen, die an einer Schiene hingen.
»Bin ich heute schon der sechste?« fragte ich und sah hinauf zu der Galerie von Röntgenaufnahmen.
»Nein, nein«, sagte er lachend. »Die anderen fünf gehören alle zu ein und demselben Mann. Ich nehme an, er hat versucht, über die Schlucht zu fliegen, der Narr.«
»Über die Schlucht?«
»Ja, er wollte sich wohl damit aufspielen, vermute ich«, sagte er, während er begann, meinen Knöchel zu umwickeln. »So jemanden bekommen wir hier jedes Jahr herein, aber dieser arme Kerl hat sich beide Beine und einen Arm gebrochen und wird auf seinem Gesicht eine häßliche Narbe behalten, als Erinnerung an seine Dummheit. Er hat nach meinem Dafürhalten Glück gehabt, überhaupt mit dem Leben davongekommen zu sein.«
»Glück gehabt, mit dem Leben davongekommen zu sein?« wiederholte ich mit schwacher Stimme.
»Ja, aber nur, weil er nicht wußte, was er tat. Mein vierzehnjähriger Sohn springt auf seinen Skiern über diese Schlucht und landet drüben wie die Möwe auf dem Wasser. Dieser hier aber« – der Arzt deutete auf die Röntgenbilder – »wird in diesem Urlaub nicht mehr Skifahren. Genau gesagt, wird er mindestens sechs Monate lang nicht gehen können.«
»Tatsächlich?« sagte ich.
»Und was Sie betrifft«, fügte er hinzu, nachdem er mich fertig verbunden hatte, »legen Sie den Fuß alle drei Stunden auf Eis und wechseln Sie einmal täglich den Verband. Sie sollten in ein paar, höchstens drei Tagen, wieder auf der Piste stehen können.«
»Wir fliegen heute abend zurück«, sagte ich zu ihm, während ich behutsam wieder aufstand.
»Ein gutes Timing«, sagte er lächelnd.
    Ich humpelte zufrieden aus dem Röntgenraum und traf auf Caroline, die intensiv mit der Lektüre von Elle beschäftigt war.
    »Du siehst aus, als wärest du sehr mit dir zufrieden«, sagte sie und sah zu mir auf.
»Das bin ich auch. Wie sich herausgestellt hat, sind es lediglich zwei gebrochene Beine, ein gebrochener Arm und eine Narbe im Gesicht.«
»Wie dumm von mir«, sagte Caroline. »Ich dachte, es wäre nichts weiter als eine Verstauchung.«
»Nicht bei mir«, sagte ich. »Sondern bei Travers – der Unfall heute morgen, erinnerst du dich? Der Krankenwagen. Wie dem auch sei, man hat mir versichert, daß er überleben wird«, fügte ich hinzu.
»Wie schade«, sagte sie und hakte sich bei mir ein. »Nachdem du dir soviel Mühe gegeben hast, hatte ich eigentlich gehofft, du würdest mehr Erfolg haben.«

Die Gesetzeslücke
    »Das ist nicht die Version, die ich gehört habe«, sagte Philip.
    Von den Klubmitgliedern, die an der Bar saßen, drehte sich einer flüchtig um, als er die lauter werdenden Stimmen hörte, aber als er bemerkte, um wen es sich da handelte, lächelte er nur und setzte sein Gespräch fort.
    Der Hazelmere Golf Club war an diesem Samstagmorgen stark besucht, und kurz vor

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