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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mann von Ehre
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postiert hatte, obwohl Adam bezweifelte, daß seine Flucht Lawrence oder den Amerikanern schon bekannt geworden war.
    Wenn er erst einmal die Vororte der französischen Hauptstadt hinter sich gelassen hatte, konnte er auf der restlichen Strecke gewiß eine Durchschnittsgeschwindigkeit von siebzig Stundenkilometern herausfahren. Allerdings geriet er völlig unvorhergesehen in einen Pulk von hundert oder mehr Radfahrern, die in ihren schlammbespritzten rot-, grün-, blau-, schwarz- oder goldgestreiften Nationaldressen vor ihm über die Straße strampelten. Als Adam an ihnen vorbeifuhr, konnte er ihr Tempo – fünfundsechzig Stundenkilometer – genau feststellen.
    Er hatte in England die Vorbereitungen für die bevorstehende Weltmeisterschaft mitverfolgt und erkannte die Nationalfarben von Frankreich, Deutschland und Spanien. Adam hupte laut und überholte eine knapp hinter dem Spitzenfeld fahrende Vierergruppe in rot-weiß-blauen Dressen; unmittelbar vor ihr fuhr der Bus des britischen Teams. Augenblicke später war Adam an dem Führenden vorbei und schaltete wieder in den vierten Gang.
    Er drehte das Autoradio an und spielte eine Zeitlang mit dem Sendersuchknopf. Endlich fand er das Home Service der BBC. Zum erstenmal seit Tagen hörte er Nachrichten in englischer Sprache: die üblichen Berichte über lange Streiks, die hohe Inflation und Englands Chancen im zweiten Kricketvergleichskampf, der im Lord’s Stadion stattfand, verliehen ihm beinahe das Gefühl, schon zu Hause zu sein.
    Und dann kam eine Meldung, bei der Adam um ein Haar von der Straße abgekommen und gegen einen Baum gefahren wäre: Frei von jeglicher Emotion berichtete der Nachrichtensprecher, daß ein junger Pilot der Royal Air Force auf einem Feld in der Nähe der Straße Auxerre-Dijon tot aufgefunden worden sei, nachdem seine Maschine unter mysteriösen Umständen abgestürzt war. Nähere Einzelheiten lägen derzeit nicht vor. Adam fluchte und schlug mit der Faust auf das Lenkrad. Also zählte nun auch Alan Banks zu Romanows Opfern. Er stieß gegen die Ikone und stammelte erregt weitere Verwünschungen.
    »Es war äußerst unklug von Ihnen, sich mit mir in Verbindung zu setzen, junger Mann«, sagte der alte Bankier. »Sie sind im Augenblick nicht eben ein Held der Sowjetunion.«
    »Hören Sie gut zu, Alterchen! Ich habe es nicht mehr nötig, ein Held zu sein, denn ich kehre vielleicht nie in die Sowjetunion zurück.«
    »Ich warne Sie! Mütterchen Rußland hat lange Krallen.«
    »Dank der weisen Voraussicht meines Großvaters kann ich mir leisten, sie zu stutzen«, sagte der Anrufer. Er tastete nach der großen Goldmünze, die er unter dem Hemd trug. »Ich möchte mich nur vergewissern, daß Sie nicht weitererzählen, wo ich die Nagelschere dazu aufbewahre.«
    »Warum sollte ich schweigen?« fragte Poskonow.
    »Weil ich Sie, falls ich in den nächsten vierundzwanzig Stunden den heiligen Georg nicht in Händen habe, noch einmal anrufen werde. Und dann will ich Ihnen Details verraten, wie Sie zu einem weit größeren Dankesbeweis kommen könnten, als Sie von Ihrem gegenwärtigen Arbeitgeber je zu erwarten haben.«
Der Bankier enthielt sich eines Kommentars.
    In dem Augenblick stürzte der Botschaftssekretär ohne anzuklopfen ins Zimmer.
»Ich habe doch gesagt, daß ich nicht gestört werden will!« brüllte Romanow und hielt die Sprechmuschel mit der Hand zu.
»Aber wir haben Scott ausfindig gemacht!«
Romanow warf den Hörer auf die Gabel. Der alte Bankier in Moskau spulte das Tonband zurück. Lächelnd lauschte er Romanows Worten ein zweites Mal. Er kam zu dem Schluß, daß Romanow ihm nur eine Wahl gelassen hatte, und buchte einen Flug nach Genf.
    »Robin?«
»Kleiner! Wo steckst du denn?«
»Ich bin in der Nähe von Paris, auf dem Weg nach Hause«,
    sagte Adam. »Haltet ihr noch immer euren Reiseplan ein?« »Klar doch! Wieso? Möchtest du noch immer eine Nacht mit mir verbringen?«
    »Klar doch!« äffte Adam Robin nach. »Wann seid ihr denn wieder zu Hause?«
»Das Orchester fährt heute abend um halb sieben mit der Fähre von Dünkirchen ab. Kommst du mit uns?«
»Nein«, antwortete Adam. »Ich muß eine andere Route nehmen. Aber wenn ich in London eintreffe – könntest du mich dann für eine Nacht bei dir aufnehmen, Robin?«
»So ein Angebot kann ich nur schwer ausschlagen …« Robin wiederholte langsam und deutlich ihre Adresse, um sicher zu sein, daß Adam genug Zeit zum Mitschreiben hatte. »Wann darf ich dich erwarten?« fragte

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