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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mann von Ehre
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Schlüssel einem Angestellten aus, der den Wagen für ihn aus der Parklücke fuhr.
    Als der Mann den Schlüssel zurückgab, reichte ihm Adam einen Zehn-Francs-Schein. Genau den gleichen Betrag hatte der Angestellte zuvor schon einmal erhalten: von jenem anderen Mann, der ihn gebeten hatte, ihn sofort zu benachrichtigen, sollte ein Engländer, dessen Beschreibung auf Adam paßte, einen Wagen mieten. Und der Mann hatte überdies weitere hundert Francs versprochen, sofern ihn der Angestellte innerhalb von fünf Minuten anrief …
VIERTER TEIL KREML, MOSKAU 19. JUNI 1966
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KREML, MOSKAU 19. Juni 1966
    Leonid Iljitsch Breschnew betrat das Konferenzzimmer. Er ließ den übrigen vier beschlußfähigen Mitgliedern des Verteidigungsrates kaum Zeit, sich zu erheben. Ihre Mienen verrieten grimmige Entschlossenheit. Dies entsprach – anders als bei westlichen Politikern – ganz ihrem Image. Der Generalsekretär nahm seinen Platz am Tischende ein und nickte den Kollegen zu, sich ebenfalls zu setzen.
    Zum letztenmal war das innere Gremium des Verteidigungsrates auf Ansuchen Chruschtschows so kurzfristig einberufen worden, der sich damals Unterstützung für sein kubanisches Abenteuer erhofft hatte. Breschnew würde nie vergessen, wie sein Vorgänger plötzlich in Tränen ausbrach, als die Ratsmitglieder ihn zwangen, den sowjetischen Schiffen den Befehl zur Rückkehr zu erteilen. Von dem Augenblick an hatte Breschnew gewußt, daß es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis er Chruschtschow als Führer der kommunistischen Welt ablösen würde. Breschnew hatte jedenfalls nicht die Absicht, auf dieser Sitzung in Tränen auszubrechen.
    Zu seiner Rechten saß Marschall Malinowski, der Verteidigungsminister, zu seiner Linken der junge Außenminister Andrej Gromyko. Daneben hatte der Chef des Generalstabs, Marschall Sacharow, Platz genommen, und zu dessen Linken Zaborski. Sogar am Sitzplan war Breschnews Unzufriedenheit mit dem Vorsitzenden des KGB deutlich abzulesen.
    Breschnew hob den Blick und sah zu dem wuchtigen Ölgemälde auf, das Lenin darstellte, wie er eine der ersten Militärparaden auf dem Roten Platz abnahm; ein Bild, das niemand außer den Mitgliedern des Politbüros zu Gesicht bekommen hatte, seit es 1950 aus der Tretjakow-Galerie verschwunden war.
    Hätte Lenin nur damals schon erkannt, daß die Ikone eine Fälschung ist … überlegte Breschnew. Doch im Gegensatz zu der traditionellen russischen Gepflogenheit, die Toten für alle Fehler und Mißstände verantwortlich zu machen, sagte er sich, daß Wladimir Iljitsch Lenin über jede Kritik erhaben sei. Er mußte sich daher wohl oder übel nach einem lebenden Sündenbock umsehen.
    Sein Blick blieb an Zaborski haften. »Ihr Bericht, Genosse Vorsitzender!«
Zaborski fingerte an einer Akte vor ihm, obwohl er deren Inhalt beinah auswendig kannte. »Der Plan, die Zaren-Ikone ausfindig zu machen, wurde in vorbildlicher Weise realisiert«, begann er seine Ausführungen. »Als der Engländer Adam Scott gefangengenommen und später dann vom Genossen Dr. Stawinsky in der Abgeschiedenheit unserer Botschaft in Paris … befragt wurde« – ein Euphemismus, den alle akzeptierten –, »gab er uns keinerlei Hinweise darauf, wo sich die Ikone befindet. Es hat sich eindeutig herausgestellt, daß er ein westlicher Berufsagent ist. Nach drei Stunden wurde die Befragung vorübergehend unterbrochen, und während dieser Unterbrechung gelang es dem Gefangenen, zu entkommen.«
»Vollidioten!« warf Breschnew ein.
So, wie er es seinen Untergebenen seit Jahren eingetrichtert hatte, machte auch der Vorsitzende des KGB keinerlei Versuch zu antworten.
»Ist Ihnen denn nicht klar«, fuhr der Generalsekretär fort, »daß die Gelegenheit zum Greifen nahe war, genau jenes Stück Land, auf dem die Amerikaner ihr Frühwarnsystem installiert haben, in einen Stützpunkt für unsere Kurzstreckenraketen zu verwandeln? Wäre es uns gelungen, die Ikone wiederzubekommen, hätten wir eben diese Raketen an einer Grenze stationiert, die weniger als eintausendachthundert Kilometer von Seattle und zweitausend Kilometer von Chicago entfernt ist. Damit wäre nicht nur das Frühwarnsystem der USA überflüssig geworden; wir hätten auch wesentlich bessere Möglichkeiten, feindliche Raketen zu orten, selbst wenn sie noch Tausende Kilometer von unserer nächsten Grenze entfernt sind!«
Der Generalsekretär legte eine Pause ein. Er wollte feststellen, ob der Vorsitzende des KGB noch irgendeine Erklärung anzubieten

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