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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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fliegen, doch Zerimskij hatte sämtliche Einwände seiner Berater zur Seite gewischt und ihnen erklärt, daß er jede Gelegenheit nutzen wollte, Lawrence in Verlegenheit zu bringen. Sie stiegen ein und winkten der Menge zu. Augenblicke später hob Marine One ab und schwebte ein paar Sekunden lang wenige Meter über dem Boden; dann donnerte die Maschine davon. Die Frauen, die bisher noch an keiner derartigen Willkommenszeremonie teilgenommen hatten, wußten nicht so recht, ob sie ihren Hut oder ihren Rock festhalten sollten.
In sieben Minuten würde Marine One auf dem Südrasen des Weißen Hauses landen, wo Andy Lloyd und der Stab schon bereitstanden.
Connor schaltete die drei Fernseher ab, spulte die Bänder bis zum Anfang zurück und begann über Alternativen nachzudenken. Er hatte sich bereits entschieden, nicht nach New York zu fliegen. Die Vereinten Nationen und das Metropolitan Museum boten so gut wie keine Fluchtmöglichkeit. Und er wußte natürlich, daß die Agenten des Secret Service gut geschult waren: Diesen Leuten würde jeder auffallen, den sie bei solchen Anlässen mehr als einmal bemerkten, auch wenn es sich um Journalisten und Fernsehteams handelte. Abgesehen davon würden mindestens dreitausend von New Yorks besten Kriminalbeamten Zerimskij jede Sekunde seines Besuchs bewachen.
Während Zerimskijs Abwesenheit würde Connor sich lieber an den vielversprechendsten Lokalitäten umschauen. Die Mafya hatte bereits arrangiert, ihn bei dem Partyservice einzuschleusen, der das Bankett am Samstag ausrichtete und heute nachmittag in der russischen Botschaft die notwendigen Vorbereitungen traf. Der Botschafter hatte nachdrücklich darauf hingewiesen, daß es eine Festivität sein müsse, die keiner der beiden Präsidenten jemals vergessen würde.
Connor blickte auf die Uhr, zog seine Jacke an und stieg die Treppe hinunter. Der BMW wartete auf ihn. Er stieg in den Fond.
»Cooke-Stadion«, sagte er nur.
Niemand im Wagen sprach, als der Chauffeur den BMW auf die mittlere Spur lenkte.
Als ein mit neuen Autos beladener Transporter auf der anderen Straßenseite vorüberfuhr, dachte Connor an Maggie und lächelte. Er hatte am Morgen mit Carl Koeter telefoniert; Carl hatte ihm versichert, daß alle drei Känguruhs sicher in ihren Beuteln waren.
»Ach, übrigens, die Mafya glaubt, daß sie direkt nach Amerika zurückgesandt wurden«, hatte Koeter gesagt.
»Wie ist es dir gelungen, diese Sache zu inszenieren?« fragte Connor.
»Einer ihrer Wächter hat versucht, einen Zollbeamten zu bestechen. Der Mann nahm das Geld und behauptete, daß man Drogen bei ihnen gefunden hätte. Deshalb würden sie dorthin zurückverfrachtet werden, woher sie gekommen seien.«
»Glaubst du wirklich, daß sie darauf hereingefallen sind?«
»O ja«, erwiderte Koeter überzeugt. »Für diese Information mußten sie eine Menge Geld hinblättern.«
Connor lachte. »Ich werde immer in deiner Schuld stehen, Carl. Sag mir, wie ich mich revanchieren kann.«
»Das wird nicht nötig sein, alter Freund«, hatte Koeter geantwortet. »Aber ich freue mich darauf, deine Frau unter angenehmeren Umständen wiederzusehen.«
Connors Wachhunde hatten ihm Maggies Verschwinden nicht mitgeteilt; deshalb wußte er nicht, ob sie aus Scham verschwiegen, daß Maggie, Stuart und Tara ihnen abhanden gekommen waren, oder ob sie hofften, die drei wiederzufinden, bevor Connor die Wahrheit erfuhr. Vielleicht hatten sie ja Angst, er würde seinen Auftrag nicht ausführen, wenn er wußte, daß seine Frau und seine Tochter sich nicht mehr in ihren Händen befanden. Doch wenn er es nicht tat – daran zweifelte Connor keine Sekunde –, würde Alexij Romanow Maggie aufspüren und sie umbringen lassen. Und wenn nicht Maggie, dann Tara. Boltschenkow hatte ihn darauf aufmerksam gemacht, daß Romanow erst in seine Heimat zurückkehren durfte, wenn der Auftrag ausgeführt war – so oder so. Als der Fahrer auf die Umgehungsstraße einbog, dachte Connor an Joan, deren einziges Vergehen darin bestanden hatte, daß sie seine Sekretärin gewesen war. Er ballte die Faust und wünschte sich, sein Vertrag mit der Mafya hätte von ihm verlangt, Dexter und ihren hinterhältigen Stellvertreter auszuschalten. Einen solchen Auftrag hätte er mit Genuß erledigt.
Der BMW ließ die Stadtgrenze hinter sich. Connor lehnte sich zurück und dachte daran, wie viele Vorbereitungen noch getroffen werden mußten. Er würde mehrmals um das Stadion herumwandern und jeden Eingang überprüfen müssen, bevor

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