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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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unseren beiden großen Nationen gestellt. Ihr Besuch der Vereinigten Staaten kündet…«
Connor saß vor drei Fernsehbildschirmen und beobachtete die von drei großen Sendern ausgestrahlte Berichterstattung über die Zeremonie. Am Abend würde er die Bänder immer und immer wieder abspielen. Der Aufwand an Sicherheitsleuten auf der Air Base war noch größer, als er erwartet hatte. Der Secret Service hatte offenbar eine vollständige Schutzdivision für jeden der beiden Präsidenten eingesetzt. Aber von Gutenburg oder überhaupt einem CIA-Agenten war nichts zu sehen. Connor vermutete, daß der Geheimdienst nicht die leiseste Ahnung von einem möglichen Anschlag hatte.
Connor wunderte sich nicht, daß das Gewehr, das er in Dallas gekauft hatte, nicht an seinem Ziel angekommen war. Die beiden Mafya-Halunken hatten alles getan, der CIA einen Wink zu geben, außer sie auf ihrer abhörfreien Nummer anzurufen. Wäre Connor der Stellvertretende Direktor, hätte er sie das Gewehr überbringen lassen – in der berechtigten Hoffnung, das würde ihn geradewegs zu der Person führen, die es zu benutzen beabsichtigte.
Gutenburg hatte es offenbar für wichtiger gehalten, dafür zu sorgen, daß die Waffe nicht ankam. Vielleicht hatte er recht. Er konnte es nicht riskieren, daß es noch einmal zu einem Debakel kam wie seinerzeit in Dallas. Jedenfalls war dadurch ein Ausweichplan erforderlich geworden.
Nach der grausamen Episode im Marriott Hotel in Memphis war deutlich geworden, daß Alexij Romanow nicht bereit war, den Kopf dafür hinzuhalten, falls noch etwas schiefging, und so hatte Connor nun den Anschlag ganz allein vorbereiten müssen. Seine Schatten hielten respektvollen Abstand, ließen ihn jedoch nie aus den Augen – sonst wäre er an diesem Vormittag auf der Andrews Air Force Base gewesen. Zwar hätte Connor sie abhängen können, wann immer er wollte, doch ihm war ihre Einstellung gegenüber Versagern nur zu deutlich geworden, als er erfuhr, daß der MafyaVasall in Dallas dem Kurier die zweite Hand hatte abhacken lassen, damit er den gleichen Fehler kein zweites Mal begehen konnte.
Tom Lawrence kam zum Ende seiner Willkommensrede; der Applaus verlor sich jedoch auf dem riesigen Areal des Flughafens. Er trat zur Seite, um nun Zerimskij reden zu lassen, doch als der russische Präsident ans Rednerpult trat, war er hinter den Mikrofonen nicht zu sehen. Connor wußte, daß die Presse den eins fünfundachtzig großen amerikanischen Präsidenten in den nächsten vier Tagen immer wieder an dieses Public-Relations-Desaster erinnern würde, und daß Zerimskij davon ausging, dieser peinliche Zwischenfall sei mit Absicht herbeigeführt worden, um ihn vor der Öffentlichkeit lächerlich zu machen. Er fragte sich, welcher Mitarbeiter des Weißen Hauses deshalb seinen Job verlieren würde.
Jemanden von eins fünfundachtzig zu erschießen, wäre viel einfacher als einen von eins sechzig, dachte Connor. Er musterte die Agenten der VIP-Schutzeinheit, die eingeteilt waren, Zerimskij während seines viertägigen Besuchs zu bewachen. Vier von ihnen erkannte er. Sie waren so fähig wie alle Leute in ihrem Metier. Jeder konnte mit einem einzigen Schuß einen Mann aus hundert Meter Entfernung ins Herz treffen und einen Angreifer mit einem Schlag entwaffnen. Connor wußte, daß ihre Augen hinter den dunklen Brillen unentwegt in sämtliche Richtungen über die Menschenmenge schweiften.
Zerimskij konnte zwar von den unzähligen Zaungästen auf der Rollbahn nicht gesehen werden, doch seine Worte waren klar und deutlich zu hören. Connor staunte, daß seine befehlshaberische und einschüchternde Art, die er in Moskau und St. Petersburg an den Tag gelegt hatte, verschwunden war und daß er nun einen viel versöhnlicheren Ton anschlug. Er dankte »Tom« für sein herzliches Willkommen und erklärte, er sei überzeugt, daß sein Besuch sich als förderlich für beide Staaten erweisen würde.
Connor war sicher, daß Lawrence sich von diesen vordergründigen Höflichkeitsfloskeln nicht täuschen ließ. Offenbar fand Zerimskij, daß jetzt nicht die richtige Zeit und hier nicht der richtige Ort war, den Amerikanern seine wahre Agenda unter die Nase zu reiben.
Während der russische Präsident weiterhin seine Rede ablas, warf Connor einen Blick auf den viertägigen Zeit- und Routenplan, den das Weiße Haus vorbereitet und den die Washington Post praktischerweise detailliert veröffentlicht hatte. Aus Jahren der Erfahrung wußte er jedoch, daß selbst bei

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