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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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ließ. Die Magnetometer, die jeder passieren mußte, der das Stadion betrat, und die alles anzeigen würden, das als Waffe benutzt werden könnte, waren bereits aufgestellt. Je näher sie der Ehrenloge kamen, von der aus die beiden Präsidenten sich das Spiel anschauen wurden, desto strenger wurden die Überprüfungen.
Pug regte sich schrecklich auf, als ein Agent des Secret Service, der vor dem Eingang zu den VIP-Logen Wache hielt, ihn nicht durchlassen wollte. Er erklärte wütend, daß er einen Platz in der Ruhmeshalle der Redskins habe und er zu den Gästen gehöre, die morgen den beiden Präsidenten vorgestellt werden würden. Trotzdem weigerte sich der Agent, ihn ohne Sicherheitsausweis einzulassen. Connor versuchte dem höchst aufgebrachten Pug zu versichern, daß es ihm gar nicht so wichtig war, die Logen zu sehen.
Während sie weitermarschierten, brummte Pug verärgert: »Sehe ich etwa aus wie jemand, der einen Anschlag auf den Präsidenten verüben würde?«
Als die zwei Männer sich um vierzehn Uhr trennten, gab Connor seinem Führer einhundertzwanzig Dollar. Er hatte von dem alten Mann in drei Stunden mehr Information erhalten, als eine SecretService-Einheit in einem ganzen Leben herausrücken würde. Er hätte Pug zweihundert Dollar gegeben, hätte er nicht befürchtet, dadurch möglicherweise das Mißtrauen des alten Mannes zu we kken. Connor blickte auf die Uhr und stellte fest, daß er für sein Treffen mit Alexij Romanow in der russischen Botschaft ein paar Minuten zu spät kommen würde. Unterwegs schaltete er das Radio auf C-SPAN, einen Sender, den er sich selten anhörte.
Ein Kommentator schilderte die At mosphäre im Kongreß, wä hrend die Abgeordneten auf das Erscheinen des russischen Präsidenten warteten. Niemand hatte eine Ahnung, worüber Zerimskij reden wurde, da die Presse keine Vorabdrucke erhalten hatte und angewiesen worden war, des öfteren nachzusehen, ob inzwischen etwas eingegangen war.
Fünf Minuten bevor seine Ansprache beginnen sollte, erschien Zerimskij mit seinen Begleitern.
»Alle Anwesenden«, erklärte der Kommentator, »haben sich erhoben und applaudieren dem Gast aus Rußland. Während er den Mittelgang des bis auf den letzten Platz besetzten Kongreßsaals zur Empore schreitet, lächelt Präsident Zerimskij, winkt und schüttelt ausgestreckte Hände.« Der Kommentator fuhr fort, den Beifall als zwar nicht unbedingt stürmisch, aber durchaus herzlich zu beschreiben.
Als Zerimskij das Podium erreichte, legte er seine Unterlagen behutsam aufs Rednerpult, brachte ein Futteral zum Vorschein, zog seine Brille heraus und setzte sie auf. Das verriet den Beobachtern im Kreml sofort, daß er beabsichtigte, kein Wort der vorbereiteten Rede zu verändern und mit polemischen Bemerkungen um sich zu werfen, für die er während seines Wahlkampfs berüchtigt gewesen war.
Die Mitglieder des Kongresses, des Obersten Gerichtshofs und des Diplomatischen Korps nahmen ihre Plätze wieder ein, ohne zu ahnen, welche Bombe gleich platzen wurde.
»Herr Vorsitzender, Herr Vizepräsident und verehrter Oberster Bundesrichter«, Zerimskij blickte die drei Herren durchdringend an, »lassen Sie mich damit beginnen, Ihnen und Ihren Landsleuten für das herzliche Willkommen und die großzügige Gastfreundschaft bei meinem ersten Besuch in den USA zu danken. Ich möchte Ihnen versichern, daß ich mich darauf freue, öfter wiederzukommen.« Hier hatte Titow PAUSE an den Rand geschrieben – und zu Recht, denn es brandete reger Beifall auf.
Danach ließ Zerimskij einige schmeichelhafte Bemerkungen über Amerikas geschichtliche Errungenschaften vom Stapel und erinnerte seine Zuhörer, daß ihre beiden Nationen im vergangenen Jahrhundert dreimal gegen einen gemeinsamen Feind gekämpft hatten. Er fuhr fort, »die gegenwärtigen ausgezeichneten Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern« hervorzuheben. Tom Lawrence, der sich mit Andy Lloyd die Rede im C-SPAN im Oval Office anhörte, begann sich ein wenig zu entspannen. Nach einigen weiteren Minuten huschte sogar ein Lächeln über seine Lippen.
»Ich bin der letzte, der unsere beiden großen Nationen in einen weiteren sinnlosen Krieg verwickelt sehen möchte.« Zerimskij legte eine kurze Pause ein. »Vor allem, wenn wir nicht auf derselben Seite kämpfen.« Er blickte auf und strahlte die Anwesenden an, obwohl keiner seine Bemerkung sonderlich komisch fand »Um dafür zu sorgen, daß uns eine solche Katastrophe nicht noch einmal widerfährt, ist es

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