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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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Sir.«
»Irgendwelche Fragen?«
»Nein, Sir.«
»Okay. Wenn der Agent Sie gut behandelt, schicke ich ihm nach Spielende ein Steak rauf. Sobald er damit fertig ist, melden Sie sich bei mir und holen Ihr Geld. Fünfzig Dollar.« Er zwinkerte.
Pug hatte erklärt, daß echte Fans ihr Geld gar nicht abholten, wenn sie Wert darauflegten, den Job wieder angeboten zu bekommen. »Denken Sie daran«, hatte Pug gesagt, »wenn der Manager ›Ihr Geld‹ sagt, zwinkern Sie bloß.«
Connor hatte nicht die Absicht, sich die fünfzig Dollar zu holen oder je wieder ins Stadion zu kommen. Er zwinkerte.

32
    »Warum fliegt Lawrence mit dem Hubschrauber zum Spiel, wä hrend ich hinten in diesem Wagen sitzen muß?« beschwerte sich Zerimskij, als sein Neun-Limousinen-Korso aus der Botschaft fuhr.
    »Er muß sichergehen, daß er vor Ihnen dort ist«, erklärte Titow. »Er will, daß ihm alle Ehrengäste vorgestellt werden. Wenn Sie dann eintreffen, kann er so tun, als würde er diese Leute schon sein Leben lang kennen.«
    »Was ist das für eine Art und Weise, ein Land zu regieren!« Zerimskij schüttelte den Kopf. »Nicht daß dieser Nachmittag wichtig ist.« Er schwieg kurz. »Wissen Sie, daß ich sogar das Gewehr gesehen habe, mit dem Fitzgerald mich erschießen will?« Titow blickte ihn überrascht an. »Es ist das gleiche Modell, das die CIA ihm in St. Petersburg untergeschoben hat. Aber jetzt mit einer winzigen Verbesserung – zumindest für uns.« Er schob eine Hand in seine Jackettasche. »Was glauben Sie, was das ist?« Er brachte etwas zum Vorschein, das wie ein verbogener Nagel aussah.
    Titow schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung.« »Der Schlagbolzen einer Remington 700. Wir können ihm jetzt sogar erlauben, daß er abdrückt, bevor meine Leibwächter ihn mit Kugeln durchlöchern.« Er betrachtete das kleine Metallstück eingehend. »Ich glaube, ich werde es einfassen lassen und ihm einen Platz auf meinem Schreibtisch im Kreml geben.« Er steckte den Bolzen wieder in die Tasche zurück. »Wurden Kopien der Rede, die ich heute abend halten soll, schon an die Presse verteilt?«
»Ja, Herr Präsident«, antwortete Titow. »Sie ist voll der üblichen Platitüden. Sie können ziemlich sicher sein, daß kein Wort davon veröffentlicht wird.«
»Und was ist mit meiner spontanen Reaktion, nachdem Fitzgerald getötet wurde?«
»Ich habe die Rede hier, Herr Präsident.«
»Gut. Geben Sie mir eine kleine Probe.« Zerimskij lehnte sich im Sitz zurück.
Titow nahm einen Ordner aus einem Köfferchen neben sich und las von einem handgeschriebenen Entwurf: »›Am Tag meiner Wahl rief Präsident Lawrence persönlich im Kreml an und lud mich ein, ihn in seinem Land zu besuchen. Und was geschah, als ich dieser Einladung guten Glaubens folgte? Meiner freundschaftlich ausgestreckten Hand wurde kein Palmenzweig gereicht, nein, man richtete eine mörderische Waffe auf mich, ein Gewehr. Und wo? In meiner eigenen Botschaft! Und wer drückte auf den Abzug? Ein Agent der CIA! Und wäre mir nicht das Glück hold gewesen…‹«
»Ein ehemaliger Agent«, unterbrach ihn Zerimskij.
Titow blickte von seinen Notizen auf. »Ich hielt es für angebracht, daß es so aussieht, als würden Sie den einen oder anderen kleinen Fehler machen, sich sogar wiederholen. Dann wird so leicht niemand auf die Idee kommen, Ihnen vorzuwerfen, Sie hätten von vornherein gewußt, was passiert. In Amerika vermutet man hinter allem und jedem eine Verschwörung.«
»Es wird mir ein Vergnügen sein, diese krankhafte Angst meiner Gastgeber zu steigern.« Zerimskij grinste boshaft. »Ich wette, noch lange, nachdem Lawrence seines Amtes enthoben wurde, werden die Amerikaner in dicken Bänden Vermutungen darüber anstellen, ob ich für den Abbruch der Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern verantwortlich war oder nicht. Und Lawrence’ Regierung wird in der Geschichte des glorreichen Wiederaufstiegs des Russischen Reiches unter meiner Präsidentschaft nur in einer Fußnote erwähnt.« Er strahlte Titow an. »Und nachdem ich das erreicht habe, wird niemand die Worte ›Demokratie‹ und ›freie Wahlen‹ auch nur erwähnen. Ich werde bis zu meinem Todestag an der Macht bleiben!«
    Connor blickte auf die Uhr. Es war vier Minuten vor zehn. Er drückte auf den Knopf für den Speisenaufzug und hörte sofort das Surren eines Motors, als der Aufzug seine Fahrt zur siebten Ebene antrat.
    Bis das Stadion für Zuschauer und Presse geöffnet wurde, vergingen noch vierunddreißig

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