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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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war fast ausnahmslos feindselig. Als Connor sich dem Leitartikel zuwandte, vermutete er, daß Zerimskij sich darüber freuen würde.
Beim Lesen des Lokalteils legte sich ein schiefes Lächeln auf seine Züge. Ein distinguierter Akademiker aus seiner Heimatstadt war viel zu früh dahingeschieden.
»Hi«, grüßte eine Stimme.
Connor blickte über die Schulter auf einen modisch gekleideten jungen Mann, der sich hinter ihm in die Schlange eingereiht hatte.
»Hi«, erwiderte er knapp den Gruß und wandte sich wieder seiner Zeitung zu. Er wollte nicht in ein unnötiges Gespräch mit jemandem gezogen werden, der später möglicherweise als Zeuge dienen konnte.
»Ich heiße Brad«, machte der junge Mann sich bekannt und hielt Connor die Rechte entgegen.
Connor schüttelte sie, schwieg aber.
»Ich hoffe, Arbeit auf einem der Beleuchtungsmasten zu bekommen«, fügte der andere hinzu. »Und Sie?«
»Weshalb auf den Beleuchtungsmasten?« wich Connor aus.
»Weil der verantwortliche Sonderagent des Secret Service da oben postiert sein wird. Und ich möchte wissen, wie sein Job wirklich aussieht.«
»Warum?« Connor faltete seine Zeitung zusammen. Das war offenbar kein Gespräch, das er so ohne weiteres abwürgen konnte.
»Ich möchte zum Geheimdienst, wenn ich mit dem College fertig bin. Den Eignungstest habe ich schon bestanden. Jetzt interessiert es mich natürlich, die Männer mal aus der Nähe bei der Arbeit zu beobachten. Ein Agent hat zu mir gesagt, daß sie noch niemanden gefunden haben, der heute das Essen zu den Männern auf den Beleuchtungsmasten hinter den Endzonen hinaufbringen will. Die vielen Stufen machen den meisten angst.«
Hundertzweiundsiebzig, erinnerte sich Connor, der die Idee, von den Beleuchtungsmasten zu schießen, von vornherein als praktisch undurchführbar abgetan hatte. Nicht wegen der vielen Stufen, sondern weil es von den Masten keine Fluchtmöglichkeit gab. Brad fing an, ihm seine Lebensgeschichte zu erzählen, und bis Connor am Kopf der Schlange anlangte, wußte er, welche Schulen der Junge besucht hatte, daß er im letzten Jahr an der Georgetown University Kriminologie studierte – was Connor an Maggie denken ließ – und warum er sich noch immer nicht entscheiden konnte, ob er trotz des erfolgreich verlaufenen Eignungstests wirklich zum Secret Service gehen oder lieber Anwalt werden sollte.
»Der nächste«, hörte Connor eine Stimme und drehte sich zu dem Mann um, der hinter einem Schragentisch saß.
»Was haben Sie noch übrig?« fragte Connor.
»Nicht viel.« Der Mann blickte auf eine Liste, auf der das meiste bereits abgehakt war.
»Noch was beim Getränkeverkauf oder so?« Wie Brad wußte auch Connor genau, wo er sein wollte.
»Geschirrwaschen und dem im Stadion verteilten Personal Essen bringen – das ist, was ich Ihnen in der Richtung anbieten kann.«
»Das ist genau richtig.«
»Name?«
»Dave Krinkle«, behauptete Connor.
»Papiere?«
Connor reichte ihm einen Führerschein.
Der Mann hinter dem Tisch füllte einen Sicherheitsausweis aus, und ein Fotograf knipste rasch eine Polaroidaufnahme von Connor, die Sekunden später auf dem Ausweis befestigt war und eingeschweißt wurde.
»Okay, Dave.« Der Mann reichte Connor den ansteckbaren Ausweis. »Damit können Sie sich im ganzen Stadion frei bewegen, außer im VIP-Teil und den Logen. Aber da müssen Sie sowieso nicht hin.« Connor nickte und steckte sich den Ausweis an den Pullover. »Melden Sie sich in Zimmer 47, direkt unterhalb von Block H.« Connor ging nach links. Er wußte genau, wo Zimmer 47 war.
»Der nächste.«
Connor brauchte viel länger als am gestrigen Tag, um durch die drei Sicherheitschecks zu kommen, einschließlich dem Magnetometer, weil hier diesmal Secret-Service-Agenten Dienst taten und nicht, wie üblich, die Mitarbeiter einer Wach- und Schließgesellschaft. Als Connor sich im Stadion befand, schlenderte er langsam über den inneren Fußweg, vorbei am Museum und unter einem roten Banner hindurch, auf dem HAIL VICTORY stand, bis er die Treppe erreichte, wo ein Pfeil zu »Zimmer 47, privates Catering« wies. In einem kleinen Zimmer am Fuß der Treppe standen oder saßen etwa ein Dutzend Männer, die allesamt aussahen, als wären sie mit der hier geforderten Arbeit vertraut. Connor erkannte zwei davon wieder; sie hatten in der Schlange vor ihm gestanden. Keiner hier machte den Eindruck, als hätte er das Geld nicht dringend nötig.
Connor setzte sich in eine Ecke und faltete seine Post wieder auseinander, um noch

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