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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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weiß?« sagte Lloyd, während der Hubschrauber nach Osten schwenkte. »Es ist noch nicht zu spät, diesen Teil des Programms ausfallen zu lassen.«
»Nein«, entgegnete Lawrence fest. »Wenn Clinton sich für die Eröffnungsfeier in die Mitte des Olympiastadions in Atlanta stellen konnte, kann ich was Ähnliches in Washington, D. C, bei einem Football-Spiel tun. Verdammt, Andy, wir leben in einer Demokratie. Ich werde nicht zulassen, daß wir uns der Gewalt beugen. Und vergiß nicht, daß ich da draußen genau das gleiche Risiko eingehen werde wie Zerimskij.«
»Das erkenne ich an. Aber wenn Zerimskij getötet werden sollte, würde niemand dich hochleben lassen, weil du an seiner Seite gestanden hast, am allerwenigsten Helen Dexter. Sie wäre die erste, die anprangern…«
»Wer, glaubst du, wird heute nachmittag gewinnen, Andy?« fragte der Präsident.
Lloyd lächelte über diese kleine Strategie, die sein Boß gern anwendete, wenn er keine Lust hatte, ein ihm unangenehmes Thema weiterzuverfolgen. »Ich weiß es nicht.« Er lächelte. »Und ich wußte noch gar nicht, wie viele Redskins-Fans wir im Weißen Haus haben, bis ich heute vormittag gesehen habe, daß Scharen meiner Mitarbeiter in Richtung Stadion abschwirrten.«
»Einige könnten aber genausogut Fans der Packers sein«, gab Lawrence zu bedenken.
Er öffnete den Ordner auf seinem Schoß, um das Kurzprofil der Gäste durchzugehen, mit denen er heute ein paar Worte würde wechseln müssen.
    »Okay, passen Sie gut auf«, sagte der Catering Manager. Connor tat, als würde er aufmerksam zuhören.
    »Als erstes holen Sie sich einen weißen Kittel und eine Redskins-Kappe, damit man erkennt, daß Sie zum Personal gehören. Dann nehmen Sie den Aufzug zur siebten Ebene und warten, bis ich das Essen in den Speisenaufzug gestellt habe. Die Leute vom Secret Service haben um zehn eine Vormittagspause, bei der sie eine Kleinigkeit zu sich nehmen. Den Lunch – Cola, Sandwiches und was immer sie sonst bestellen – gibt’s zu Spielbeginn. Sie brauchen bloß auf den linken Knopf zu drücken«, fuhr er fort, als würde er mit einem Zehnjährigen sprechen, »dann wird alles in etwa einer Minute bei Ihnen ankommen.«
    Connor hätte ihm sagen können, daß der Speisenaufzug vom Keller zur siebten Ebene genau siebenundvierzig Sekunden brauchte. Aber es gab noch zwei weitere Ebenen – die zweite (die Clubplätze) und die fünfte (die VIP-Logen) –, die ebenfalls Zugang zum Speisenaufzug hatten. Möglicherweise mußte er warten, bis Bestellungen dorthin geliefert waren, ehe der Aufzug kam, was Connor bis zu drei Minuten kosten konnte.
    »Sobald Ihre Bestellung angekommen ist, bringen Sie das T ablett zu dem Secret-Service-Agenten, der im Innern des JumboTrons am Ostende des Feldes postiert ist. Auf dem Weg links von Ihnen finden Sie eine Tür mit der Aufschrift ›Privat‹.« Siebenunddreißig Schritte, erinnerte sich Connor. »Hier ist der Schlüssel. Sie gehen durch diese Tür und dann einen überdachten Walkway entlang, bis sie den hinteren Eingang des JumboTrons erreichen.« Siebzig Meter, dachte Connor. Zu seiner Football-Zeit hätte er diese Entfernung in etwa acht Sekunden zurücklegen können.
    Während der Manager ihn weiterhin auf Einzelheiten aufmerksam machte, die ihm bereits bekannt waren, studierte Connor den Speisenaufzug. Er maß siebzig mal achtzig Zentimeter, und auf dem Schild stand: »Erlaubte Maximalbelastung 75 Kilo«. Connor wog fünfundneunzig Kilo; er konnte nur hoffen, daß der Aufzug deshalb nicht gleich Funktionsstörungen bekam. Es gab noch zwei weitere Probleme: Er konnte den Aufzug nicht ausprobieren, und er konnte nichts dagegen tun, wenn er auf der zweiten oder fünften Ebene angehalten wurde, sobald er auf dem Weg hinunter war.
    »Wenn Sie die Tür an der Rückseite des JumboTrons erreichen«, sagte der Manager soeben, »klopfen Sie an. Dann wird der diensthabende Agent aufschließen und Sie einlassen. Sobald Sie ihm das Tablett ausgehändigt haben, können Sie zur Rückseite des Stadions gehen und sich das erste Viertel des Spiels anschauen. In der Pause holen Sie das Tablett und bringen es zum Speisenaufzug. Dann drücken Sie auf den grünen Knopf, und das Tablett wird in den Keller zurückgebracht. Danach können Sie sich den Rest des Spiels ansehen. Haben Sie das alles verstanden, Dave?«
    Connor war arg versucht zu sagen: Nein, Sir. Würden Sie es mir bitte noch einmal erklären, aber diesmal etwas langsamer?
Doch er antwortete: »Ja,

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