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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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Jawort. Aber sie wollte ihn erst heiraten, wenn sie ihre Prüfungen abgeschlossen hatte.
»Ich habe dir hunderteinundvierzig Anträge gemacht, bis du schließlich zur Vernunft gekommen bist«, sagte er triumphierend.
»Mach dich nicht lächerlich, Connor Fitzgerald«, entgegnete sie. »Ich wußte von dem Augenblick an, als ich mich zu dir auf die Bank setzte, daß ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen will.«
Zwei Wochen nachdem Maggie ihr Studium summa cum laude abgeschlossen hatte, wurden sie getraut. Neun Monate später kam Tara auf die Welt.

5
     
    »Erwarten Sie etwa, daß ich das glaube? Die CIA soll nicht mal von einem geplanten Anschlag gewußt haben?«
    »So ist es aber, Sir«, entgegnete die Direktorin der CIA gelassen. »In dem Moment, als wir davon erfuhren – was innerhalb von Sekunden nach dem Anschlag der Fall war –, habe ich mich mit dem Beauftragten für nationale Sicherheit m Verbindung gesetzt, der es Ihnen sofort in Camp David gemeldet hat, wie man mir versicherte.«
    Der Präsident ging im Zimmer auf und ab. Er war der Ansicht, daß es ihm einerseits mehr Zeit zum Nachdenken verschaffte und andererseits seine Besucher verunsicherte. Nervös waren die meisten ohnehin, wenn sie das Oval Office betraten. Lawrence’ Sekretär hatte ihm einmal erzählt, daß vier von fünf Besuchern erst rasch noch die Toilette aufsuchten, wenn sie zum Präsidenten hereingebeten wurden. Doch Lawrence bezweifelte, daß die Frau, die nun vor ihm saß, auch nur wußte, wo sich hier die nächste Toilette befand. Wäre im Rose Garden eine Bombe explodiert – Helen Dexter hätte wahrscheinlich allenfalls eine gepflegte Braue in die Höhe gezogen. Ihre Karriere hatte bereits drei Präsidenten überlebt, von denen, wie Gerüchte besagten, jeder zu irgendeinem Zeitpunkt Dexters Rücktritt gefordert hatte.
    »Und als Mr. Lloyd mir telefonisch mitteilte, daß Sie nähere Einzelheiten benötigten«, fuhr Dexter fort, »habe ich meinen Stellvertreter Nick Gutenburg beauftragt, sich sofort nach dem Anschlag mit unseren Leuten vor Ort in Bogota in Verbindung zu setzen und sie anzuweisen, mir genauestens Bericht zu erstatten, was dort am Sonnabend nachmittag geschehen ist. Gutenburg hat seinen Bericht bereits gestern fertiggestellt.« Helen Dexter tippte auf den Ordner auf ihrem Schoß.
    Lawrence hielt inne und blieb unter einem Porträt Abraham Lincolns stehen, das über dem Kamin hing. Er schaute hinunter auf Helen Dexters Nacken. Sie blickte stur geradeaus.
Die Chefin der CIA trug ein elegantes, maßgeschneidertes dunkles Kostüm mit schlichter cremefarbener Hemdbluse. Sie verzichtete weitgehend auf Schmuck und machte auch bei feierlichen Anlässen nur hin und wieder eine Ausnahme. Daß sie im Alter von zweiunddreißig Jahren von Präsident Gerald Ford zur Stellvertretenden CIA-Direktorin ernannt wurde, war eigentlich nur als Notbehelf geschehen, um den weiblichen Teil der Wählerschaft bei der anstehenden Wiederwahl zu besänftigen. Wie sich bald herausstellen sollte, war Ford selbst der Notbehelf. Nach einer Reihe von kurzzeitigen Direktoren, die entweder zurücktraten oder in den Ruhestand gingen, endete Mrs. Dexter schließlich selbst auf dem begehrten Posten.
    In der Treibhausatmosphäre Washingtons zirkulierten viele Gerüchte über ihre extrem rechten politischen Ansichten, doch kein Senatsmitglied wagte es, ihre Ernennung in Frage zu stellen. Sie war summa cum laude von Bryn Mawr abgegangen und hatte anschließend an der Universität von Pennsylvania Jura studiert, ehe sie bei einer führenden New Yorker Anwaltskanzlei einstieg. Nach einer Reihe von Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand über die Frage, ob und wann Frauen die Chance haben sollten, Karriere zu machen und Partner einer Kanzlei zu werden, kam es zum Rechtsstreit, der allerdings außergerichtlich entschieden wurde. Doch bevor es soweit war, hatte Dexter das Angebot angenommen, zur CIA zu gehen.
    Sie begann ihre Karriere im Büro der Spezialabteilung, wo sie zur stellvertretenden Leiterin aufstieg. Bis zur Ernennung hatte sie sich bereits mehr Feinde als Freunde gemacht, doch im Lauf der Jahre schienen ihre Widersacher zu verschwinden oder wurden gefeuert oder gingen vorzeitig in den Ruhestand. Dexter war gerade vierzig geworden, als sie zur Direktorin ernannt wurde. Die Washington Post schilderte es so, daß sie ein Loch durch die gläserne Decke gesprengt habe – was die Buchmacher jedoch nicht davon abhielt, Wetten mit hohen Einsätzen

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