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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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sein?«
»Mein Polizeichef ist anscheinend viel offener zu mir als die CIA zu Ihnen.«
Andy Lloyd schaltete den Kassettenrekorder aus. Helen Dexter schaute auf. Die Augen des Präsidenten schienen sie durchbohren zu wollen.
»Nun?« fragte Lawrence. »Welche schlichte Erklärung haben Sie diesmal?«
»Aus diesem Gespräch geht rein gar nichts hervor, das die CIA mit dem Attentat auf Guzman in Verbindung bringt«, entgegnete Dexter gelassen. »Ich schließe daraus nur, daß Herrera versucht, die Person zu decken, die seine Befehle ausführte.«
»Ich nehme an, Sie meinen damit den ›einsamen Attentäter, der nach dem Anschlag irgendwo in Südafrika verschwunden ist«, sagte der Präsident sarkastisch.
»In dem Moment, da er wieder auftaucht, finden wir ihn. Und dann werde ich Ihnen den gewünschten Beweis erbringen können, Mr. President.«
Lawrence blickte sie scharf an. »Ein Unschuldiger, der in irgendeiner dunklen Gasse in Johannesburg erschossen wurde, wird mir als Beweis nicht genügen.«
»Mir ebensowenig«, versicherte ihm Dexter. »Wenn ich Ihnen den Mann vorweise, der für den Anschlag verantwortlich war, wird es keinen Zweifel daran geben, für wen er gearbeitet hat.« Ihre Stimme klang schneidend.
»Falls Ihnen das nicht gelingt, könnte es leicht dazu kommen«, fuhr der Präsident fort, »daß diese Kassette«, er tippte mit der Fingerspitze auf den Reko rder, »ihren Weg zu einem bestimmten Reporter der Washington Post findet, der aus seiner Abneigung gegenüber der CIA keinen Hehl macht. Wie auch immer, Sie werden dann eine Menge unbequeme Fragen beantworten müssen.«
»Sollte es je dazu kommen, werden auch Sie die eine oder andere Frage beantworten müssen, Mr. President«, konterte Dexter, ohne mit der Wimper zu zucken.
Lawrence stand verärgert auf und starrte auf sie hinunter. »Ich verlange von Ihnen einen positiven Beweis für die Existenz Ihres vermißten Südafrikaners. Falls Sie diesen Beweis nicht innerhalb der nächsten achtundzwanzig Tage erbringen, erwarte ich Ihren und Mr. Gutenburgs Rücktritt. Und jetzt verlassen Sie mein Büro!«
Die Direktorin und ihr Stellvertreter verließen das Zimmer ohne ein weiteres Wort. Beide schwiegen, bis sie auf dem Rücksitz von Dexters Wagen Platz genommen hatten. Sobald sie die Grünanlage des Weißen Hauses hinter sich hatten, druckte die Direktorin auf einen Knopf der Armlehne, und ein getöntes Fenster aus Sicherheitsglas glitt hinter den Vordersitzen hoch. Der Fahrer, ein langjähriger Agent, sollte nicht hören, was seine Fahrgäste nun besprachen. »Konnten Sie herausfinden, bei welcher Gesellschaft Fitzgerald das Einstellungsgespräch geführt hat?«
»Ja«, antwortete Gutenburg.
»Dann werden Sie deren Direktor anrufen müssen.«
    »Ich bin Nick Gutenburg, Stellvertretender Direktor der CIA. Vielleicht möchten Sie mich zurückrufen. Die Nummer unserer Telefonzentrale ist 7034281100. Wenn Sie dort Ihren Namen nennen, werden Sie sofort zu mir durchgestellt.« Er legte auf.
    Gutenburg hatte im Lauf der Jahre die Erfahrung gewonnen, daß solche Anrufe stets beantwortet wurden, meist binnen einer Minute, was ihm fast ausnahmslos die Oberhand gab.
    Er saß wartend an seinem Schreibtisch. Zwei Minuten vergingen, aber er machte sich deshalb keine Gedanken. Gutenburg zweifelte nicht daran, daß gerade dieser Gentleman die Nummer überprüfen lassen würde. Und sobald er festgestellt hatte, daß es die Nummer der CIA-Zentrale war, würde Gutenberg sich sogar in einer noch stärkeren Position befinden.
    Als das Telefon drei Minuten später schließlich klingelte, ließ Gutenburg es noch einige Male durchschellen, ehe er das Gespräch entgegennahm.
    »Guten Morgen, Mr. Thompson«, sagte er, ohne zu warten, bis der Anrufer sich meldete. »Ich bin Ihnen sehr verbunden, daß Sie so rasch zurückrufen.«
    »Das ist doch selbstverständlich, Mr. Gutenburg«, erwiderte der
    Direktor der Washington Provident.
»Es handelt sich leider um eine sehr heikle Sache, über die ich
mit Ihnen sprechen muß, Mr. Thompson. Ich hätte diesen Anruf
gar nicht getätigt, wäre die Angelegenheit nicht in Ihrem eigenen
Interesse.«
»Ich bin Ihnen sehr dankbar«, erwiderte Thompson. »Was kann
ich für Sie tun?«
»Sie haben kürzlich Einstellungsgespräche mit Bewerbern geführt, die als Chef Ihrer Abteilung für Entführungs- und Erpressungsfälle in Frage kommen. Eine Position, die höchste persönliche Integrität voraussetzt.«
»Selbstredend«, bestätigte Thompson. »Aber

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