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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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für wen Sie arbeiten?«
»Nein, da war ich sehr vorsichtig. Deshalb hat es ja so lange gedauert, bis ich mich bei Ihnen gemeldet habe. Aber ich kann Ihnen jetzt versichern, ich habe einen von Dexters jungen Grünschnäbeln so herumgehetzt und in die Irre geführt, daß sie nie dahinterkommt, in wessen Auftrag ich arbeite. Unser Kulturattache in Bogota überprüft zur Zeit jeden bekannten Drogenbaron, jeden kleinen Beamten im Rauschgiftdezernat und fast alle Angehörigen der örtlichen Polizei. Sein Bericht wird so umfangreich, daß man einen Monat brauchen dürfte, ihn nur durchzulesen, geschweige denn zu ergründen, was ich da unten getan habe.«
»Sind Sie auf irgend etwas gestoßen, das wir Dexter anhängen können?«
»Nichts, das sie nicht mit ihrem üblichen Hokuspokus wegerklären könnte. Aber sämtliche Indizien deuten darauf hin, daß die CIA hinter dem Attentat steckt.«
»Das wissen wir bereits«, entgegnete Lloyd. »Aber das Problem des Präsidenten sieht anders aus. Die Glaubwürdigkeit unseres Informanten ist zwar über alle Zweifel erhaben, aber er könnte nie vor Gericht aussagen, weil er derjenige ist, der vom Attentat profitierte. Können Sie jemand anderes vorschlagen?«
»Nur den Polizeichef von Bogota. Aber dessen Glaubwürdigkeit ist mehr als zweifelhaft. Würde er vor Gericht geladen, könnte man nie sicher sein, welche Seite er gerade zu unterstützen gedenkt.«
»Wie können Sie dann so sicher sein, daß die CIA hinter der Sache gesteckt hat?«
»Ich habe das Gewehr gesehen, mit dem Guzman erschossen wurde. Es war zweifellos die Tatwaffe. Ich hatte sogar die leere Patronenhülse des Projektils in der Hand, das ihn ins Jenseits befördert hat. Außerdem bin ich ziemlich sicher, daß ich den Besitzer des Gewehrs kenne. Er ist einer der Besten im Geschäft und steht unter Vertrag, für eine geringe Zahl von NOCs zu arbeiten.«
»NOCs?«
»Nichtoffizielle Cover-Agenten – Leute, die keiner Regierungsstelle angeschlossen sind. Wenn bei ihren Aufträgen etwas schiefgeht, kann die CIA abstreiten, irgendwas damit zu tun zu haben.«
»Also steht der Attentäter auf der Gehaltsliste der CIA«, konstatierte Lloyd.
    »Hat ganz den Anschein. Es sei denn, es ist der Mann, den Dexter vor ein paar Tagen in Pension geschickt hat.«
»Dann wäre er jetzt genau der Richtige für unsere Gehaltsliste.« Nach einem längeren Schweigen sagte Jackson: »So mag man es
    ja im Weißen Haus machen, Mr. Lloyd, aber dieser Mann würde keinen ehemaligen Arbeitgeber verraten, für keine noch so hohe Bestechungssumme. Auch durch Drohungen ist er nicht einzuschüchtern. Sie brächten nicht mal ein verräterisches Wort aus ihm heraus, wenn Sie ihm die Pistole auf die Brust setzen würden.«
    »Wie können Sie so sicher sein?«
»Er hat in Vietnam unter meinem Befehl gedient, und nicht einmal der Vietcong konnte ihn zum Reden bringen. Falls es Sie interessiert: Ohne diesen Mann wäre ich nicht mehr am Leben. Wie dem auch sei – Dexter wird ihm weisgemacht haben, daß ihre Befehle direkt aus dem Weißen Haus kamen.«
»Wir könnten ihm erklären, daß Dexter gelogen hat«, meinte Lloyd.
»Das würde nur sein Leben in Gefahr bringen. Nein, ich muß Dexters Einmischung beweisen können, ohne daß der Mann herausfindet, was wir vorhaben. Aber das wird verdammt nicht leicht sein.«
»Wie wollen Sie es dann machen?«
»Indem ich zur Party anläßlich seiner Pensionierung gehe.«
»Ist das Ihr Ernst?«
»Ja, denn dort wird eine Person sein, die den Mann sogar noch mehr liebt als ihr Vaterland. Und vielleicht ist sie ja bereit zu reden. Ich lass’ wieder von mir hören.«
Der Anrufer legte auf.
    Als Nick Gutenburg, der Stellvertretende Direktor der CIA, das Wohnzimmer der Fitzgeralds betrat, sah er als ersten seinen Vorgänger Chris Jackson in ein Gespräch mit Joan Bennett vertieft. Erzählte er ihr, für wen er in Bogota gearbeitet hatte? Nur zu gern hätte Gutenburg die zwei belauscht, aber zuerst mußte er sein Gastgeberehepaar begrüßen.
    »Ich werde noch neun Monate bei der Gesellschaft bleiben«, sagte Joan soeben, »dann steht mir meine volle Pension zu. Danach, hoffe ich, kann ich weiterhin für Connor arbeiten, wenn er seine neue Stelle angetreten hat.«
    »Ich habe eben erst davon erfahren.« Jackson nickte. »Scheint ideal zu sein. Nach dem, was Maggie mir erzählt hat, wird Connor nicht mehr so viel herumreisen müssen.«
    »Stimmt, aber es ist noch nicht offiziell«, warnte Joan. »Und Sie wissen ja, was Connor von

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