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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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sich auf eine Bank, die einen Blick aufs Weiße Haus bot. Wenige Minuten später nahm Nick Gutenburg am anderen Ende der Bank Platz. Connor achtete darauf, ihm keine Sekunde das Gesicht zuzuwe nden.
»Der Präsident höchstpersönlich möchte, daß Sie diesen Auftrag übernehmen«, murmelte Gutenburg und starrte unbewegt in Richtung des Weißen Hauses. »Er hat verlangt, daß wir unseren besten Mann einsetzen.«
»Aber meine Zeit im Außendienst endet in zehn Tagen!« erinnerte Connor ihn, ohne die Lippen zu bewegen.
»Ja. Das hat die Direktorin ihm auch schon gesagt. Aber der Präsident hat darauf bestanden, daß wir Sie unbedingt zum Bleiben überreden, bis dieser Auftrag durchgeführt ist.«
Connor schwieg.
»Connor, der Ausgang der Wahlen in Rußland könnte die Zukunft der freien Welt in Gefahr bringen. Falls dieser Verrückte gewählt wird, dieser Zerimskij, bedeutet es einen sofortigen Rückfall in den Kalten Krieg. Der Präsident könnte seine Gesetzesvorlage zur militärischen Abrüstung auf den Müll werfen, und der Kongreß wurde eine Erhöhung des Verteidigungsbudgets fordern, die uns in den Bankrott treiben könnte.«
»Aber Zerimskij hat den Meinungsumfragen zufolge keine Chance. Alles deutet darauf hin, daß Tschernopow die Wahlen haushoch gewinnt.«
»So mag es vielleicht jetzt aussehen«, entgegnete Gutenburg, »aber bis zur Wahl sind es immerhin noch drei Wochen, und der Präsident…«Er betonte das Wort, während er weiterhin den Blick auf das Weiße Haus gerichtet hielt. »… befürchtet, daß bei einer so wankelmütigen Wählerschaft alles möglich ist. Er würde sich viel wohler fühlen, wenn er Sie dort wüßte, nur für den Fall, daß Ihre besonderen Fähigkeiten benötigt werden.«
Connor ging nicht darauf ein.
»Wenn Sie sich Gedanken wegen Ihrer neuen Stelle machen«, fuhr Gutenburg fort, »bin ich gern bereit, mit dem Direktor der Gesellschaft zu reden, bei der Sie in Kürze anfangen werden, und ihm zu erklären, daß es sich nur um einen befristeten Auftrag handelt.«
»Das wird nicht nötig sein«, wehrte Connor ab. »Aber ich brauche ein bißchen Bedenkzeit.«
»Selbstverständlich«, erwiderte Gutenburg. »Sobald Sie Ihre Entscheidung getroffen haben, rufen Sie bitte die Direktorin an und sagen es ihr.« Er erhob sich und spazierte zum Farragut Square.
Drei Minuten später schlenderte Connor in die entgegengesetzte Richtung.
    Andy Lloyd griff nach dem roten Telefon. Diesmal erkannte er die Stimme auf Anhieb.
    »Ich bin fast sicher, daß ich weiß, wer den Auftrag in Bogota ausgeführt hat«, sagte Jackson. »Hat er für die CIA gearbeitet?« fragte Lloyd. »Ja, allerdings.«
    »Haben Sie ausreichend Beweise, um einen Sonderausschuß im
    Kongreß zu überzeugen?«
»Leider nein. Man würde mein gesamtes Beweismaterial als
bloße Indizien hinstellen. Aber wenn man die Teile des Puzzles
zusammenfügt, gibt es für meinen Geschmack viel zu viele Zufälle.«
»Zum Beispiel?«
»Der Agent, den ich für den Mann in Bogota halte, wurde
fallengelassen, kaum daß der Präsident mit Dexter im Oval Office
gesprochen hatte und wissen wollte, wer für das Attentat auf Guzman verantwortlich war.«
»Na und? Das würde als Beweis nicht einmal zugelassen.« »Das mag schon sein. Aber besagter Agent stand kurz davor, eine neue Stelle als Leiter der Abteilung für Entführungen und Erpressungen bei der Washington Provident anzunehmen, als man
dieses Angebot ohne jede Erklärung zurückzog.«
»Ein zweiter Zufall.«
»Es kommt noch ein dritter. Drei Tage später traf sich Gutenburg mit besagtem Agenten auf einer Parkbank im Lafayette
Square.«
»Warum sollten die ihn zurückhaben wollen?«
»Damit er einen Auftrag erledigt.«
»Gibt es Vermutungen, um was es sich dabei handeln könnte?« »Nein. Aber es wurde mich nicht wundern, wenn der Auftrag
ihn weit weg von Washington führt.«
»Und wohin? Könnten Sie das herausfinden?«
»Nicht im Augenblick. Nicht einmal seine Frau weiß es.« »Also gut, betrachten wir es mal aus Gutenburgs Sicht«, schlug
Lloyd vor. »Was, meinen Sie, tut Dexter momentan, um dafür zu
sorgen, daß man ihr nichts anhaben kann?«
»Ehe ich auch nur versuche, diese Frage zu beantworten, muß
ich wissen, wie ihr letztes Treffen mit dem Präsidenten ausging«,
sagte Jackson.
»Er hat ihr und Gutenburg achtundzwanzig Tage gegeben, um
zu beweisen, daß die CIA nichts mit dem Anschlag auf Guzman zu
tun hatte, und statt dessen einen unwiderlegbaren Beweis zu
erbringen, wer ihn denn

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