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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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interessierten. Er rieb sich noch mehr Schaum in seine Stoppeln und rasierte sich zu Ende. Er hatte bereits beschlossen, nicht an Zerimskijs morgendlicher Pressekonferenz teilzunehmen, da sie ohnehin nichts weiter als eine Lobeshymne seines Pressesprechers über die glorreichen Taten sein würde, die sein Herr und Meister bereits vor dem Frühstück vollbracht hatte.
Connor würde auch die Eremitage nicht besuchen, weil er keine Lust hatte, wieder Katz und Maus mit Mitchell zu spielen. Statt dessen wollte er sich auf Zerimskijs öffentlichen Auftritt am Nachmittag konzentrieren. Er hatte bereits ein geeignetes Restaurant an der Westseite des Platzes gefunden. Es war zwar nicht für seine Küche berühmt, aber es hatte den Vorteil, sich im zweiten Stock zu befinden, von wo aus der Platz der Freiheit zu überschauen war. Und noch wichtiger, das Restaurant hatte eine Hintertür, so daß Connor den Platz nicht eher als nötig betreten mußte.
Sobald er sein Hotel verlassen hatte, rief er vom nächsten Telefonhäuschen im Restaurant an und bestellte für zwölf Uhr einen Ecktisch am Fenster. Anschließend machte er sich auf die Suche nach einem Leihwagen, die in St. Petersburg sogar noch schwerer aufzutreiben waren als in Moskau. Vierzig Minuten später fuhr er den Wagen in eine Tiefgarage, keine zweihundert Meter vom Platz der Freiheit entfernt. Er hatte beschlossen, gleich nach der Rede mit dem Wagen nach Moskau zurückzufahren. Auf diese Weise würde er schnell dahinterkommen, ob jemand ihm folgte. Er trat hinaus auf die Straße und spazierte zum nächsten Hotel, wo er dem Empfangschef einen Zwanzigdollarschein zusteckte und ihm erklärte, daß er für etwa eine Stunde ein Zimmer benötige, um zu duschen und seine Kleidung zu wechseln.
Als er ein paar Minuten vor zwölf mit dem Fahrstuhl herunterkam, erkannte der Empfangschef ihn nicht wieder. Connor gab eine Reisetasche bei ihm ab und erklärte, daß er sie gegen sechzehn Uhr abholen würde. Der Empfangschef stellte die Tasche unter den Tresen, wobei er zum erstenmal die Aktenmappe bemerkte. Da beide einen Anhänger mit demselben Namen hatten, stellte er sie nebeneinander.
Connor schlenderte bedächtig über die Seitenstraße neben dem Platz der Freiheit. Er kam an zwei Polizisten vorbei, die einen hochgewachsenen Ausländer mit sandfarbigem Haar angehalten hatten. Sie schenkten Connor kaum einen Blick, als er das Gebäude betrat, vor dem sie standen, und mit dem Lift zum Restaurant im zweiten Stock fuhr. Er nannte dem Oberkellner seinen Namen und wurde sofort zu einem Ecktisch geführt. Er setzte sich so, daß er von den meisten anderen Gästen kaum gesehen werden konnte, doch einen guten Blick auf den Platz der Freiheit hatte.
Er dachte an Tom Lawrence und fragte sich, wie lange er warten würde, bis er seine Entscheidung traf, als ein Kellner ihm die Speisekarte brachte. Connor warf einen flüchtigen Blick durch die Fensterscheibe und stellte erstaunt fest, daß der Platz sich bereits füllte, obwohl Zerimskijs Erscheinen erst für vierzehn Uhr angekündigt war. In der Menge fielen ihm mehrere Männer in Zivil auf, die zweifellos Polizisten waren. Ein paar der jüngeren waren auf die Sockel der vielen Statuen geklettert und schauten sich aufmerksam auf dem Platz um. Aber wonach suchten sie? War der Polizeichef übervorsichtig? Befürchtete er eine Demonstration oder dergleichen während Zerimskijs Rede?
Der Kellner kehrte zurück. »Dürfte ich Sie um Ihre Bestellung bitten, Sir? Die Polizei hat uns angewiesen, das Restaurant vor vierzehn Uhr zu schließen.«
»Dann nehme ich wohl am besten das Ein-Minuten-Steak«, sagte Connor.

16
    »Wo du glauben er jetzt sein?« fragte Sergej.
»Irgendwo da draußen. Aber wie ich ihn kenne, wird es so gut
wie unmöglich sein, ihn in dieser Menge zu entdecken«, antwortete Jackson. »Das wäre so, als würde man nach einer Nadel im
Heuhaufen suchen.«
»Wer schon verlieren Nadel in Heuhaufen?«
»Vergiß deine klugscheißerischen Bemerkungen, und tu das,
wofür du bezahlt wirst«, wies Jackson ihn zurecht. »Wenn du ihn
entdeckst, bekommst du zehn Dollar extra. Denk daran, daß er sein
Aussehen wahrscheinlich verändert hat.«
Sergej bewies plötzlich ein viel größeres Interesse an der bewe gten Menge auf dem Platz. »Du sehen Mann auf oberster Stufe in
Nordecke?« fragte er. »Reden mit Polizist.«
»Ja«, antwortete Jackson.
»Das Wladimir Boltschenkow, Polizeichef. Nettes Kerl, auch
wenn zweitmächtiges Mann in St.

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