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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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feststellen, daß du dir grundlos Sorgen gemacht hast.«
»Nicht vor dem 17. Dezember«, sagte Maggie leise. »Wenn Connor vorher heimkommt und sieht, daß ich den Umschlag geöffnet habe, würde er…«
»Wann hast du ihn denn gefunden?«
»Heute morgen. Er war unter seinen Sportsachen in einer Schublade, die ich selten herausziehe.«
»Ich hätte den Umschlag sofort geöffnet, wenn er an mich adressiert wäre«, sagte Tara.
»Ja, ich weiß. Aber ich halte es trotzdem für besser, ihn noch ein paar Tage liegen zu lassen, ehe ich etwas unternehme. Ich werde ihn wieder in die Lade stecken, für den Fall, daß dein Vater unerwartet nach Hause kommt. Dann wird er nicht einmal vermuten, daß ich den Umschlag überhaupt entdeckt habe.«
»Vielleicht sollte ich einen kurzen Abstecher nach Washington machen.«
»Warum?« fragte Maggie.
»Um dir beim Öffnen zu helfen.«
»Das ist doch lächerlich, Tara.«
»Nicht lächerlicher, als allein zu Hause herumzusitzen und sich schlimme Gedanken zu machen, was in einem Umschlag stecken könnte.«
»Vielleicht hast du recht.«
»Wenn du solche Gewissensqualen hast, Mutter, dann ruf doch Joan an und bitte sie um ihren Rat.«
»Das habe ich schon.«
»Und was hat sie gesagt?«
»Daß ich ihn aufmachen soll.«
Boltschenkow saß am Schreibtisch im vorderen Bereitschaftsraum. Er zündete sich die siebte Zigarette an diesem Vormittag an und ließ seinen Blick über die zwanzig ausgesuchten Männer schweifen.
»Mit wie vielen Leuten müssen wir heute nachmittag auf dem Platz rechnen?« fragte er.
»Es ist nur eine grobe Schätzung, Chef«, antwortete der dienstälteste der uniformierten Polizisten, »aber es könnten bis zu hunderttausend werden.«
Die Männer begannen aufgeregt miteinander zu flüstern.
»Ruhe!« befahl der Polizeichef scharf. »Weshalb so viele, Hauptmann? Bei Tschernopow waren es nur etwa siebzigtausend.«
»Zerimskij ist viel charismatischer. Und jetzt, wo die Stimmung immer mehr zu seinen Gunsten umschlagt, wird er vermutlich eine weit größere Menschenmenge anziehen.«
»Wie viele Leute können Sie abstellen?«
»Jeder Mann, der zur Verfügung steht, wird auf dem Platz sein, Chef. Ich habe sämtliche Urlaubsgesuche gestrichen. Außerdem dürfte inzwischen jeder die Beschreibung des Mannes kennen. Wir hoffen, ihn abfangen zu können, ehe er den Platz überhaupt erreicht. Aber bei einem Einsatz dieser Größenordnung haben nur wenige Männer Erfahrung.«
»Falls tatsächlich hunderttausend Menschen auf dem Platz erscheinen, wird das auch für mich eine neue Erfahrung werden«, gestand Boltschenkow. »Hat jeder Ihrer Männer eine Personenbeschreibung bei sich?«
»Ja, aber der Attentäter hat sich wahrscheinlich getarnt und verkleidet. Und hochgewachsene Ausländer mit blauen Augen und sandfarbigem Haar wird es da draußen bestimmt massenweise geben. Sie dürfen auch nicht vergessen, daß unsere Leute nicht wissen, weshalb der Mann zum Verhör festgenommen werden soll. Wir wollen schließlich keine Panik auslösen.«
»Natürlich nicht. Aber ich möchte den Kerl auf keinen Fall verscheuchen, nur damit er später eine zweite Chance bekommt. Weiß irgendjemand inzwischen mehr?«
»Ja, Chef«, antwortete ein junger Mann, der an der hinteren Wand lehnte. Boltschenkow drückte seine Zigarette aus und nickte aufmunternd.
»Es gibt drei amtlich registrierte südafrikanische Journalisten, die über die Wahl berichten. Nach der Beschreibung unseres Informanten bin ich ziemlich sicher, daß unser Gesuchter der Mann ist, der sich Piet de Villiers nennt.«
»Hat der Computer etwas über ihn?«
»Nein«, antwortete der junge Polizeioffizier. »Aber die Polizei in Johannesburg war sehr kooperativ. Sie haben drei Männer dieses Namens in ihrer Kartei. Die Vergehen reichen von leichtem Diebstahl bis zur Bigamie. Aber unsere Beschreibung paßt auf keinen dieser drei. Außerdem befinden sich zwei von ihnen derzeit in Haft. Der Aufenthalt des dritten ist nicht bekannt. Die Südafrikaner haben auch irgendwas von einer kolumbianischen Verbindung erwähnt.«
»Um was geht es dabei?«
»Vor ein paar Wochen erhielt die Polizei in Johannesburg von der CIA ein vertrauliches Memorandum mit Einzelheiten über den Mord an einem Präsidentschaftskandidaten in Bogota. Sie hatten den Attentäter bis Südafrika verfolgen können, ihn dort aber aus den Augen verloren. Ich habe meinen Kontaktmann bei der CIA angerufen. Er sagte mir, bei ihnen wisse man nur, daß der Mann wieder unterwegs sei und zuletzt

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