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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Elfte Gebot
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Maggie ein Geräusch in der Diele. Sie eilte hinaus, um die Morgenpost aufzuheben und schaute sie durch, wä hrend sie in die Küche zurückkehrte. Vier Schreiben waren für Connor – sie machte Post für ihn nie auf. Eines war eine Getränkerechnung. Ein mit Schreibmaschine adressierter Brief war in Chicago abgestempelt; das »e« von Maggie war etwas schief. Es konnte nur Declan O’Caseys Weihnachtskarte sein. Die Adresse auf dem letzten Umschlag trug die Handschrift ihrer Tochter. Maggie legte alles andere zur Seite und riß ihn auf.
    Liebe Mutter,
nur ein paar Zeilen, damit Du es auch schriftlich hast, daß Stuart am Freitag in Los Angeles ankommen wird. Wir werden ein paar Tage nach San Francisco fahren, bevor wir am fünfzehnten nach Washington fliegen.
    Maggie lächelte.
    Wir freuen uns beide, Weihnachten mit Dir und Dad zu verbringen. Er hat mich nicht angerufen, also nehme ich an, daß er noch nicht zurück ist.
Maggie runzelte die Stirn.
    Ich habe einen Brief von Joan bekommen. Sie scheint nicht sehr glücklich in ihrem neuen Job zu sein. Ich vermute, daß sie Dad vermißt, wie wir alle. Sie kauft sich einen tollen neuen Volkswagen…
    Maggie las diesen Satz noch einmal, und ihre Hand begann zu zittern. »O Gott, nein!« rief sie laut. Sie blickte auf die Uhr: zwanzig nach sechs. Auf dem Bildschirm hob Lisa McRee eine bunte Papiergirlande in die Hohe. »Jetzt wenden wir uns der Dekoration des Weihnachtsbaumes zu.«
    Maggie schaltete auf Channel 5 um. Eine andere Nachrichtensprecherin warf die Frage auf, ob Zerimskijs geplanter Besuch die Senatsführer beeinflussen würde, ehe sie ihre Stimmen für oder gegen die Gesetzesvorlage zur Reduzierung der nuklearen, chemischen und konventionellen Waffen abgaben.
    »Komm schon, komm schon!« murmelte Maggie ungeduldig.
    Endlich sagte die Sprecherin: »Inzwischen wissen wir mehr über den Unfall auf dem George Washington Parkway. Wir schalten nun live zu unserer Vor-Ort-Reporterin an der Unfallstelle, Liz Fullerton.«
    »Danke Julie. Ich stehe auf dem Mittelstreifen des George Washington Parkway, wo sich der tragische Unfall heute morgen gegen drei Uhr fünfzehn ereignete. Ich habe bereits am frühen Morgen einen Augenzeugen interviewen können, der Channel 5 berichtete, was er gesehen hat.«
    Das Bild eines Mannes wurde eingeblendet, der offensichtlich nicht mit seinem morgendlichen Fernsehauftritt gerechnet hatte.
»Ich war auf dem Weg nach Washington«, erzählte er der Reporterin, »als dieser Streuwagen seine Ladung auf den Highway kippte. Die Fahrerin im Auto dahinter wollte ausweichen und muß wohl die Kontrolle verloren haben. Jedenfalls ist der Wagen über die Straße geschlittert und das Ufer hinunter in den Potomac gerutscht.« Die Kamera schwenkte auf den Fluß und zeigte eine Gruppe Taucher, um dann wieder die Reporterin ins Bild zu bringen.
»Offenbar weiß niemand genau, was passiert ist«, fuhr sie fort. »Es ist sogar möglich, daß der Fahrer oben im Führerhaus des Streuwagens den Unfall gar nicht bemerkte und weiterfuhr.«
»Nein! Nein!« schrie Maggie. »Lieber Gott, laß es nicht Joan sein!«
»Hinter mir können Sie die Taucher des Police Department sehen, die den Unfallwagen bereits gefunden haben, offenbar ein Volkswagen Passat. Die Rettungskräfte hoffen, den Wagen spätestens in einer Stunde bergen zu können. Die Identität der Fahrerin ist bis jetzt noch nicht bekannt.«
»Nein, nein, nein«, wiederholte Maggie. »Bitte, lieber Gott, nicht Joan!«
»Die Polizei ersucht den Fahrer eines schwarzen Mercedes, der den Unfall möglicherweise gesehen hat, sich zu melden, um ihr bei den Ermittlungen zu helfen. Wir hoffen, Ihnen bei den 1-Uhr30-Nachrichten bereits mehr sagen zu können. Bis dahin…«
Maggie rannte in die Diele, zog hastig ihren Mantel vom Haken und rannte hinaus zu ihrem Wagen. Sie war erleichtert, als ihr alter Toyota diesmal fast sofort ansprang. Sie lenkte ihn auf den Avon Place und trat erst fester aufs Gaspedal, als sie über die Twentyninth Street und ostwärts auf der M Street in Richtung Parkway fuhr.
Hätte Maggie in den Rückspiegel geblickt, hätte sie einen kleinen blauen Ford gesehen, der scharf wendete, bevor er ihr hinterher raste. Der Beifahrer auf dem Vordersitz wählte eine Geheimnummer.
    »Es ist sehr freundlich von Ihnen, Mr. Jackson, mich wieder zu besuchen.«
    Jackson amüsierte sich über Nikolaj Romanows ausgesuchte Höflichkeit, vor allem, da sie vortäuschte, er hätte in dieser Angelegenheit auch nur

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